Trogbrücke Hohenwarthe Tourismusminister Armin Willingmann: „Mehr als nur eine Landmarke“
In die Pläne für ein neues Besucherzentrum an der Trogbrücke in Hohenwarthe ließ sich Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Tourismusminister Armin Willingmann (SPD) einweihen. Er sprach auch mit Ralf Thon, Inhaber des Landhotels Trogbrücke, über aktuelle Sorgen aufgrund der Corona-Pandemie.

Hohenwarthe - Direkt von einer langen Sitzung des Bundesrates in Berlin kam Sachsen-Anhalts Tourismusminister Armin Willingmann an die Trogbrücke nach Hohenwarthe. Hier genoss er sichtlich die Sonne und den Anblick des weltweit einzigartigen Bauwerkes. „Ich bin neugierig“, sagte der Minister zu Mösers Gemeinderat Peter Hammer (SPD), der ihn in die Pläne der Gemeinde für ein neues Besucherzentrum einweihte.
Einen Infopunkt zum Wasserstraßenkreuz und zur Trogbrücke habe es schon einige Jahre lang gegeben, blickte Hammer zurück. Der Infopunkt habe allerdings im Ortskern von Hohenwarthe gelegen und sei nicht sehr gut angenommen worden. Dann habe 2019 der Landkreis Jerichower Land den heutigen Infopavillon an der Trogbrücke an die Gemeinde Möser ausgeliehen. „Und siehe da - die Besucherzahlen sind nahezu explodiert“, sagte Hammer. Das ließe sich auch mit den vielen Radtouristen erklären, die hier auf dem Elberadweg unterwegs seien.
Erst vor wenigen Tagen habe der Gemeinderat beschlossen, hier ein neues Besucherzentrum zu bauen, erklärte Hammer. Dieses solle mit etwa 560 000 Euro gefördert werden und sei auf 700 000 Euro Gesamtkosten begrenzt. „Das neue Besucherzentrum soll Tor zur Gemeinde Möser und ins Jerichower Land werden“, informierte Hammer. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbes solle der beste Entwurf für das Besucherzentrum gefunden werden.
Er persönlich favorisiere eine Idee, das Besucherzentrum aus Modulen von Containern zu errichten, sagte Peter Hammer. Ihm gefalle dabei der Bezug zur Schifffahrt. Für die Zukunft, sagte Hammer, erhoffe sich die Gemeinde Möser Unterstützung vom Land bei der weiteren Ausgestaltung des Tourismus an Wasserstraßenkreuz und Trogbrücke.
Das Wasserstraßenkreuz sei mehr als nur eine Landmarke, sagte der Minister zur touristischen Bedeutung. Die touristische Infrastruktur sei ihm ein wichtiges Anliegen und Zentren würden gefördert. Zur angesprochenen Containerlösung scherzte Willingmann: „Besser sie stehen hier, als dass sie den Suezkanal blockieren“.
Sachsen-Anhalt sei ein Reiseland, sagte der Tourismusminister. Für den Sommer 2021 erwarte er, dass viele Menschen im eigenen Land Urlaub machen würden. Die Kampagne „Echt schön. Sachsen-Anhalt“, die das Wirtschaftsministerium im Sommer 2020 als Werbeaktion für Urlaub in Sachsen-Anhalt gestartet hatte, solle neu aufgelegt werden, kündigte Armin Willingmann an. Ziel sei es, dass Touristen Sachsen-Anhalt weiter für sich entdecken würden.
Peter Hammer wies den Minister darauf hin, dass regelmäßig Wohnmobile auf den Parkplätzen der Trogbrücke Station machen würden. Dem Gemeinderat sei daran gelegen, diese Situation parallel zum Neubau eines Besucherzentrums zu ordnen. Denn zurzeit sind hier Fragen nach der Versorgung von und der Entsorgung durch Wohnmobiltouristen noch ungeklärt.
Ins Gespräch kam der Wirtschaftsminister auch mit dem Inhaber des Landhotels Trogbrücke, Ralf Thon. Der berichtete von enormen Personalproblemen, die es ihm erschwerten, die aktuellen Öffnungs- und Lockerungsschritte mit zu vollziehen. Mehrere Mitarbeiter hätten sich in den vergangenen Monaten, in denen Landhotel und Restaurant geschlossen bleiben mussten, einen anderen Job gesucht. Sie zu ersetzen gestalte sich zurzeit äußerst schwierig.
Er habe die Hoffnung, sagte Willingmann, dass sich solche Situationen perspektivisch wieder normalisieren würden. Allerdings sei die Frage nach Arbeitskräften für die Gastronomie auch vor der Pandemie schon problematisch gewesen. Corona habe die Situation noch weiter verschärft. Die Gastronomie habe „die Lasten von Corona“ besonders schwer zu tragen.
Negative Folgen des Lockdowns seien in Sachsen-Anhalt zumindest zum Teil auch durch Positives ausgeglichen worden, sagte Willingmann. So seien mehr als 37 000 Anträge auf Hilfe genehmigt worden. Davon habe auch das Landhotel profitiert, bestätigte Ralf Thon.
Sorge vor einem erneuten Lockdown habe er zurzeit nicht, betonte Armin Willingmann. Er schaue jetzt mit viel Optimismus nach vorn.

