Helios-Klinik Weniger Strahlung, mehr Qualität
350.000 Euro hat Helios in Vogelsang in zwei neue Röntgengeräte für die Klinik in Vogelsang investiert. Diese bieten mehr Strahlenschutz.
Vogelsang l In der Orthopädie ist eine Diagnostik ohne Röntgen wohl unvorstellbar. So nimmt die Radiologie auch in der Helios-Fachklinik Vogelsang eine wichtige Rolle ein. Mit zwei Anschaffungen hat die Abteilung einen großen Fortschritt gemacht. 350 000 Euro wurden dafür investiert. Das neue stationäre und das mobile Röntgengerät machen auch die Leitende Radiologieassistentin Kathrin Gottschalk sehr stolz. „Wir sind so klein, aber so modern“, sagte sie im Gespräch mit der Volksstimme.
Und sie kann sehr wohl einschätzen, was modern ist, schließlich arbeitet sie seit fast vier Jahrzehnten in der Vogelsanger Klinik, hat zahlreiche Entwicklungen mitgemacht. „Ich kenne noch das Nassentwickeln von Bildern“, nannte sie ein Beispiel. Bei einem Besuch im Deutschen Röntgen-Museum hat sie richtig skurrilen Umgang mit den Röntgenstrahlen kennengelernt. „Früher wurden auf Rummelplätzen als Sensation Hände geröntgt, im Schuhgeschäft die Füße, um die Größe festzustellen“, erzählte sie. Mit all dem hat die heutige Radiologie nichts zu tun, weder in der Qualität der Bilder, die mittlerweile längst digital sind, noch in Sachen Strahlenschutz.
Weniger Strahlenbelastung bei höherer Bildqualität, so fasst die Chefin der Radiologie den Fortschritt durch die Neuanschaffungen zusammen. Wesentlich detaillierter seien nun die aufgenommenen Körperteile, etwa ein Bein oder die Wirbelsäule, zu erkennen. So könnten Diagnose und daraus folgende Therapie noch genauer festgelegt werden. Eine bessere Bildqualität lässt sich mit erklärenden Worten nicht richtig beschreiben, doch an einem Beispiel konnte sie den Unterschied aber sehr gut erklären.
Während mit dem alten Gerät für eine Aufnahme eines kompletten Beines drei Bilder notwendig waren, kann dies nun in einer Aufnahme dargestellt werden, ebenso die Seitenansicht. Wo also vorher sechs Bilder notwendig waren, reichen nun zwei. Und die können vom Arzt, der in einem anderen Teil des Klinikkomplexes sitzt, auf den Bildschirm geholt werden. Der Arzt muss auch gar nicht in Vogelsang sitzen. „Wir sind auch mit unseren Kliniken in Neindorf, Burg und Zerbst, auch dort können die Röntgenaufnahmen dann aufgerufen werden“, erklärte sie.
Einen ganz anderen Vorteil hat noch das mobile Gerät vorzuweisen: Der Patient muss nicht zur Radiologie gebracht werden. So kann im Krankenzimmer oder auch im Vorraum des Operationssaals geröntgt werden. Damit wird beispielsweise der Operateur vor dem ersten Schnitt auf den aktuellen Stand gebracht. „Hier haben wir eine Aufnahme vor einem Eingriff von heute Vormittag“, zeigte sie ein Beispiel.
Grundsätzlich kommt die radiologische Abteilung, zu der neben der Leiterin auch Kerstin Burow, Ilona Hennig und Ines Marzinkowski gehören, zum Einsatz, nicht nur wenn ein Knochenbruch festgestellt oder ausgeschlossen werden soll, sondern auch zur Diagnosefindung und zum Krankheitsverlauf sowie zur Fremdkörpersuche nach Metallsplitterverletzungen. Gelenke werden bei Verdacht auf rheumatische Erkrankungen geröntgt, der Brustkorb bei Verdacht auf eine Lungenentzündung oder auch bei Verdacht auf Herzschwäche sowie zur Vorbereitung auf eine Operation.
Dass die Entwicklung in der Radiologie geradezu atemberaubend rasant ist, machte Kathrin Gottschalk an einer abschließenden Anekdote deutlich. „Wir hatten mal Studenten im Haus, die sich die Bilder aus früheren Tagen, die in der Abteilung hängen, angesehen und leicht spöttisch und ein wenig provozierend gefragt haben, ob das vor dem Krieg sei“, erzählte sie. „Nein“, entgegnete Gottschalk, „das war vor zehn Jahren“.