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Feuerwehr Darum üben Magdeburger und Schönebecker im Naturschutzgebiet Kreuzhorst

Erstmals haben freiwillige Feuerwehrleute aus Magdeburg und Schönebeck im Naturschutzgebiet Kreuzhorst gemeinsam geübt. Dahinter steckt eine ernster Hintergrund.

Von Ivar Lüthe Aktualisiert: 16.09.2024, 10:46
Feuerwehrleute aus Magdeburg und Schönebeck haben in der Kreuzhorst in Magdeburg eine Übung absolviert.
Feuerwehrleute aus Magdeburg und Schönebeck haben in der Kreuzhorst in Magdeburg eine Übung absolviert. Foto: Ivar Lüthe

Magdeburg - Die Kreuzhorst ist ein Kleinod Magdeburgs. Das Naturschutzgebiet im Südosten der Landeshauptstadt umfasst einen der wenigen naturnahen Auenwaldkomplexe in der mittleren Elbeniederung.

Bei Ausflüglern ist die Kreuzhorst beliebt, um dem Trubel der Großstadt entfliehen zu können. Damit das auch in Zukunft so bleiben kann, haben am Sonnabend mehrere freiwillige Feuerwehren für den Ernstfall geübt. Denn wenn es in dem Naturschutzgebiet brennt, ist es für die Einsatzkräfte nicht leicht, zum einen an den Brandort zu gelangen, zum anderen auch für das schnelle Löschen genügend Wasser parat zu haben.

Dass das Szenario, das die Freiwilligen Feuerwehren Prester, Pechau, Randau-Calenberge und aus dem Schönebecker Bereich aus Elbenau und Felgeleben probten, durchaus Realität sein kann, zeigte ein Vorfall zu Beginn des Jahres deutlich: Mitte Januar 2024 musste die Feuerwehr zu einem Großeinsatz in die Kreuzhorst ausrücken. Mehrere Holzstapel hatten Feuer gefangen – nicht zum ersten Mal. Die Polizei nahm die Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung auf. Verkohlte Baumstämme in der Kreuzhorst zeugen noch heute von dem Feuer.

Einer von mehreren großen Holzstapeln, die im Januar 2024 in der Magdeburger Kreuzhorst brannten.
Einer von mehreren großen Holzstapeln, die im Januar 2024 in der Magdeburger Kreuzhorst brannten.
Foto: Ivar Lüthe

Geprobt wurde am Wochenende das Verlegen einer langen Schlauchleitung. Gut zwei Kilometer Schlauch wurden im Naturschutzgebiet ausgerollt und angeschlossen. Aus einem alten Elbarm wurde Wasser genommen. Unterstützt durch mehrere Pumpen wurde das Wasser bis an den fiktiven Einsatzort geleitet, wo die Felgeleber Feuerwehr einen Faltbehälter aufgebaut hatte. Der fasst 35.000 Liter und könnte im Einsatzfall sogar einem Hubschrauber im Löscheinsatz Wasser bieten.

Feuerwehrleute aus Magdeburg und Schönebeck arbeiteten Hand in Hand.
Feuerwehrleute aus Magdeburg und Schönebeck arbeiteten Hand in Hand.
Foto: Ivar Lüthe

Über Stunden übten die rund 50 Einsatzkräfte den Aufbau der Wasserversorgung für den Notfall. Immer mit entsprechender Vorsicht, schließlich probten sie in einem Naturschutzgebiet. Das entnommene Wasser wurde der Alten Elbe am Ende auch wieder zurückgegeben.

Es war in dieser Form die erste gemeinsame Übung der Feuerwehren aus Magdeburg und Schönebeck. Neben dem Aufbau der langen Schlauchstrecke wurde dabei auch getestet, wie der Funkverkehr in dem teils dichten Waldgebiet funktioniert. Außerdem hatte die Berufsfeuerwehr Magdeburg ein spezielles Fahrzeug für Vegetationsbrände abgestellt, um es den Einsatzkräften vorzustellen. Am Rande des Naturschutzgebietes stand zudem eine „Kommandozentrale“, ein Fahrzeug des Katastrophenschutzes der Malteser, parat.

An einem speziellen Fahrzeug für Vegetationsbrände der Berufsfeuerwehr Magdeburg wurden die Einsatzkräfte geschult.
An einem speziellen Fahrzeug für Vegetationsbrände der Berufsfeuerwehr Magdeburg wurden die Einsatzkräfte geschult.
Foto: Ivar Lüthe

Magdeburgs Chef des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, Frank Mehr , ließ es sich nicht nehmen, die übenden Kameraden zu besuchen. Er lobte die hohe Einsatzbereitschaft der Männer und Frauen und das gute Zusammenspiel. Dieser Tage haben die Feuerwehrleute auch das drohende Hochwasser im Blick. Sie seien vorbereitet, hieß es.