Seit mehr als einem Jahr gehört die Sachauer Wehr als Löschgruppe zu Solpke / Zukunftsmodell für die Ortsteile Heinz-Dieter Leberecht: "Das haut hin"
Jeden Mittwochabend verbringen die aktiven Kameraden aus Sachau und Solpke zusammen, denn Sachau ist eine Löschgruppe vom Nachbarort. Und die Sachauer fühlen sich gut aufgehoben.
Sachau l "Feuerwehr Solpke mit Löschgruppe Sachau kommen", ist im Funkgerät zu hören. Und die Solpker sowie die Sachauer kommen, in einem Fahrzeug zu einer Übung in der Kolonie Kämeritz. Solpkes Wehrleiter Sven Rasch beobachtet aus der Ferne, was seine Männer im Laufe der Übung für Handgriffe machen, wo sie sich hinstellen, mit wie vielen Leuten sie löschen.
Seit mehr als einem Jahr gehören die Sachauer Feuerwehrmänner als Löschgruppe zur Solpker Wehr - es ist ein Paradebeispiel, wie künftig zwangsweise die Arbeit der Wehren in anderen Ortsteilen der Hansestadt aussehen wird. Denn fast überall klagen die Wehrleiter über fehlenden Nachwuchs oder junge Kameraden, die zwar die Ausbildung in der heimischen Wehr absolvierten, aber durch Beruf und Studium die Orte verlassen haben.
"Die Feuerwehr in Sachau lag absolut am Boden"
Sven Rasch
Um besser beim Nachwuchs aufgestellt zu sein, haben sich inzwischen zahlreiche Kinderwehren als Abteilungen gegründet. "Die Feuerwehr in Sachau lag absolut am Boden", so Rasch, der seit sechs Jahren Chef der Solpker Brandschützer ist. Sie war de facto schon aufgelöst. Inzwischen sind neun Kameraden aus Sachau aktiv und gehören zu den 33 aktiven Solpkern, die bei Einsätzen alarmiert werden. Die Idee, die Sachauer als Löschgruppe von Solpke laufen zu lassen, kam 2011 von Rasch. Aus Gesprächen wurden bald Tatsachen.
Die Sachauer, von denen viele lange Jahre keine Fortbildungen und Schulungen absolviert hatten, sollten sich langsam in die Wehr einfinden. "Wir haben gesagt, einmal im Monat Ausbildung sei okay", so Rasch. Die Solpker treffen sich jeden Mittwoch um 18.30 Uhr zur internen Ausbildung. Doch es dauerte gar nicht lange und die Sachauer Brandschützer waren jede Woche dabei. "Die Beteiligung ist wirklich gut, es fehlen eigentlich immer nur die, die arbeiten müssen", sagt Rasch. Die Sachauer fühlen sich wohl bei den Solpkern. "Die Unterstützung und die Kameradschaft untereinander ist sehr gut, das macht Spaß", sagt etwa Michael Winkler. Ende September ging es für alle zu einer Busfahrt nach Schwerin, auch die Mitglieder der Sachauer Altersabteilung reisten mit.
Die Zusammenarbeit fängt schon in der Jugend an, Jugenwartin Anja Thiele betreut Solpker und Sachauer, wie etwa Florian Eggert und Mirko Handel. Mit Andreas Holz und Christian Leißring gibt es zudem zwei neue Mitglieder aus Sachau, die sich bei den Aktiven engagieren wollen.
"Wir sind froh, dass wir zu den Solpkern gegangen sind"
Heinz-Dieter Leberecht
Zufrieden ist auch der frühere Sachauer Wehr-Chef, Heinz-Dieter Leberecht: "Wir sind ganz froh, dass wir zu den Solpkern gegangen sind." Seine ersten Bedenken haben sich inzwischen gelegt, denn "wir sind sehr gut eingegliedert". Das Problem in Sachau waren die fehlenden Qualifikationen. In Solpke gebe es eine vernünftige und kompetente Leitung. "Das haut hin", so Leberecht.
Während im Sommer jede Woche praktische Übungen stattfanden, um die Arbeit im Team weiter zu verbessern, werden im Winter die Ausbildungsstunden ausschließlich in Solpke absolviert. Ab November kann dafür der neue Versammlungsraum genutzt werden, der zurzeit für 26 000 Euro im Gebäude neben der Sporthalle umgebaut wird. Beim Ausräumen des Gebäudes packten die Feuerwehrleute mit an.