Versteigerung Lokschuppen unterm Hammer
Der alte Kalbenser Lokschuppen kommt unter den Hammer. Das gilt allerdings nicht für seinen historischen Inhalt.
Kalbe | Der alte Kalbenser Lokschuppen, eines der letzten Übrigbleibsel des früheren Kalbenser Kleinbahn-Areals, kommt unter den Hammer. Das Objekt wird am Freitag, 25. August, im NH-Hotel an der Fuggerstraße nahe der Leipziger Messe versteigert. Dort ruft die Sächsische Grundstücksauktionen AG ab 11 Uhr zahlreiche Objekte auf. Der alte Lokschuppen hat die Katalognummer 53. Das Exposé kann bereits im Internet eingesehen werden.
Demnach ließ sich das Alter des Gebäudes, dessen dazugehörendes Grundstück mehr als 13.000 Quadratmeter misst, im Vorfeld nicht mehr genau beziffern. Genau beziffert ist hingegen das geforderte Mindestgebot. Es liegt bei 5000 Euro zuzüglich Auktionscourtage.
Der Lokschuppen war früher überdachter Stellplatz für die Triebwagen, die zwischen Kalbe und Hohenwulsch sowie Kalbe und Beetzendorf pendelten. Doch 2001 wurde der Betrieb mit diesen Schienenbussen endgültig eingestellt. Seither verfällt das gesamte Bahnhofsareal. Zwar wurde das eigentliche Bahnhofsgebäude noch einmal teilsaniert, weil eine darin befindliche Wohnung auch noch längere Zeit vermietet war, doch ist auch dieses Objekt inzwischen leergezogen und hat den Besitzer gewechselt. Und der lässt es, sehr zum Ärger der Kalbenser, verfallen.
Der benachbarte Lokschuppen ist auch schon vielfach von Vandalen heimgesucht worden, weshalb die Deutsche Bahn nun sämtliche Fenster mit Einstiegssicherungen aus Metall beschlagen ließ. Und so bleibt auch der Blick auf eine Besonderheit versperrt. Im Schuppen befinden sich nämlich noch eine alte Diesellok sowie vier alte Waggons zur Personenbeförderung, die einmal von Kleinbahnfreunden – es gab einen entsprechenden Förderverein in Kalbe – angeschafft und untergestellt worden waren. Die Fahrzeuge sind nicht Gegenstand der Auktion.
Unklar ist allerdings zurzeit, wem genau sie gehören. Die Deutsche Bahn konnte diesbezüglich nichts ermitteln. Als sie im März das Objekt in Vorbereitung der Auktion besichtigt hatte, hatte sie auch die Schlösser ausgetauscht und einen Zettel mit dem Hinweis angebracht, wohin sich der Eigentümer der Fahrzeuge wenden kann. Gemeldet hat sich laut Bahn-Pressestelle seither niemand.