Feuerwehrübung Vermisstensuche am Brandort
Schwelbrand in einem Strohlager und vier Vermisste - so fiel das Szenario für die Wehrübung in Potzehne aus.
Potzehne l Um 14.10 Uhr ging die Alarmierung der Wehren raus. Keiner der aktiven Kameraden wusste, dass es eine Übung ist, als am frühen Sonnabendnachmittag die Sirenen in den sechs Orten des Feuerwehrabschnittes III losgingen und sie zum Einsatz riefen. Um 14.15 Uhr war die erste Wehr am Einsatzort. „Die ortsansässige Wehr aus Potzehne traf um 14.15 Uhr hier ein“, sagte der Leiter der Einsatzübung Olaf Wendorff. „Brand eines Strohlagers und vermisste Personen“ war die Grundinformation, mit der die Kameraden der Feuerwehren vor Ort konfrontiert waren.
Um der Simulation Nachdruck zu verleihen, brannte auf dem Gelände der Salau GbR in Potzehne ein Strohballen. Reichlich Rauch sorgte so für eine authentische Situation vor Ort, die von Olaf Wendorff (FFW Jeseritz), Sven Kozisnik (FFW Jävenitz) und Alexander Mattheis (FFW Gardelegen) genau beobachtet wurde. Sie würden es nach Beendigung der Übung auch sein, die die Kameraden für ihren Einsatz loben oder kritisieren und konstruktiv auf Fehler hinweisen.
Ein Hinweis an diesen Tag war, dass die Kommunikation mit dem Zeugen vor Ort nicht optimal funktioniert habe, sagte Alexander Mattheis. So habe die langgestreckte Lagerhalle voller Strohballen in der das Feuer schwelte, und in der vier Kinder vermutet wurden, auch auf der Rückseite Tore gehabt. „Die Kameraden hätten auch von dort aus vordringen können, um die Vermissten zu suchen. Das wäre möglicherweise nicht so beschwerlich und schneller, als sich von nur einer Seite aus durch den Raum zu bewegen“, erklärte Mattheis. Die Frage nach Zugangsmöglichkeiten zum Einsatzort hätte Hermann Schulz, jr. sicher und schnell beantworten können, fügte Mattheis hinzu.
Um 14.50 Uhr stand endgültig fest: Insgesamt werden vier Jugendliche vermisst. Kurz darauf wird der erste von den Rettern herausgetragen. Bei der Erstversorgung durch Arnold Müller und Stephan Guttzeit bestätigte sich, dass drei weitere Kinder in der Halle sind.
Bis 15.15 Uhr dauerte es, um die simulierten Opfer Jonas Schulze, Lukas Schulze, Diana Tendler und Marie Garz zu retten. „Es waren zu wenig Atemschutzgeräteträger vor Ort“, erklärte Olaf Wendorff. Mindestens zwei Trupps, zu je zwei Mann, müssen da sein. „Ein Trupp geht rein und der zweite wartet draußen, um im Notfall eingreifen zu können. Auch die Einsatzkräfte müssen schließlich abgesichert sein“, fügte er hinzu.