Zwei Kellerbrände in der Nacht zum Sonntag Brandserie verschont auch das Genthiner Krankenhaus nicht
Die Brandserie in Genthin (Volksstimme berichtete) nimmt kein Ende. In der Nacht zum Sonntag kam es in der Kanalstadt innerhalb von 40 Minuten erneut zu zwei Kellerbränden. Diesmal blieb selbst das Johanniter-Kankenhaus nicht verschont.
Genthin. Am Sonntagmorgen, um 2.32 Uhr, war die Nacht für die Feuerwehrleute der Ortswehren Genthin und Altenplathow vorbei. Die Brandmeldeanlage des Johanniter- Krankenhauses Genthin hatte Feueralarm ausgelöst.
Es brannte im Abstellbereich für Patientenbetten und Reinigungsmittel im Keller des Hauses 2 am Übergang zum Haus 3 (Chirurgie). Nach bisherigem Ermittlungsstand wurde hier ein Müllsackständer mit gebrauchten Reinigungsutensilien in Brand gesteckt. Durch den hohen Kunststoffanteil des Brandgutes kam es zu einer massiven Verrauchung des Kellerbereichs mit Ausbreitung über die beiden Fahrstuhlschächte, sagte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig gegenüber Volksstimme.
Zum Hintergrund: Nur 100 Gramm Kunststoff erzeugen bei der Verbrennung 70 Kubikmeter Rauchgase.
Während der Bereich der Brandstelle mit Brandrauch stark kontaminiert wurde, verhinderten die Rauchschutztüren in den einzelnen Ebenen des Hauses 3 (Chirurgie) eine Rauchausbreitung in die Stationen C 1 und C 2. Achim Schmechtig: "Eine Evakuierung der 29 Patienten in den Stationen C1 und C2 war dank der Rauchschutztüren und des umsichtigen Verhaltens des Krankenhauspersonals nicht erforderlich."
Genthins Stadtwehrleiter sagte nach diesem nächtlichen Einsatz: "Mit der Brandstiftung im Krankenhaus hat die Brandserie der letzten zehn Tage im Stadtgebiet Genthins eine neue, gefährliche und kriminelle Qualität erreicht, die Anlass zur ernsten Besorgnis gibt."
Noch während des Einsatzes im Krankenhaus, um 3.18 Uhr, wurde ein weiterer Kellerbrand aus einem Mehrfamilienhaus in der Mützelstraße, etwa 400 Meter von der ersten Brandstelle entfernt, gemeldet.
Hier sei an zwei Stellen Feuer gelegt worden, informierte Schmechtig. Durch zügiges Reagieren der Feuerwehr und dem besonnenen Verhalten der Hausbewohner bestand auch hier zu keiner Zeit akute Gefahr für Leben und Gesundheit der Bewohner, schätzte Schmechtig ein. Die sich überschlagenden Ereignisse hatten die Alarmierung von neun Feuerwehren zur Folge, insbesondere um ausreichend Atemschutzgeräteträger verfügbar zu haben. Neben den Ortsfeuerwehren Genthin und Altenplathow waren die Wehren aus Dretzel, Gladau, Mützel, Parchen und Tucheim sowie aus der Stadt Jerichow die Ortswehren Brettin und Jerichow in das Einsatzgeschehen integriert. Den Kellerbrand im Johanniter-Krankenhaus bekämpften die Feuerwehrleute aus Genthin, Dretzel und Mützel, während die Kameradinnen und Kameraden aus Altenplathow, Parchen, Gladau und Tucheim in der Mützelstraße tätig waren. Die Ortswehren Brettin und Jerichow bildeten an der Feuerwache in der Geschwister-Scholl-Straße eine Einsatzreserve.
"Das Wichtigste ist, dass in der Nacht zum Sonntag kein Mensch zu Schaden kam", sagte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig. Für die Ortswehren Genthin und Altenplathow war es der sechste Brandeinsatz in den vergangenen zehn Tagen.