Silvester Das knallt gewaltig!

Böller und Raketen gehören zum Jahreswechsel dazu, aber Krach und Müll machen nicht jedem Freude.

Von Kristin Schulze 30.12.2017, 00:01

Burg l In Sachen Feuerwerkskörper lassen es die Deutschen gern krachen. Und zwar in doppelter Hinsicht. In zig Farben wird der Mitternachtshimmel morgen leuchten. Und auch das Geld sitzt bei der Beschaffung der Feuerwerkswaren locker. Im Durchschnitt gibt jeder um die 35 Euro pro Jahr dafür aus – ein Millionengeschäft. In diesen Durchschnitt reiht sich auch die Burger Kundschaft ein. „Ein paar Raketen, Batterien und Wunderkerzen – das sind die beliebtesten Feuerwerkskörper“, sagt Kerstin Kutrieb von der Fundgrube A-Z in der Schartauer Straße. Seit einigen Tagen und noch bis heute Mittag verkauft sie mit ihrer Angestellten die geprüften Waren. „Vor einigen Jahren wurden noch vermehrt Raketen gekauft. Nun wollen fast alle Batterien haben, die man einmal anzündet und dann das Feuerwerk genießt“, weiß sie zu berichten. Neben dem Preis sind Farbe, Effekthöhe und Dauer für die Kunden entscheidende Kriterien.

Die Polizei appelliert an diejenigen, die mit Raketen und Böllern das neue Jahr begrüßen wollen: „Die Leute sollten sich zwingend an die Sicherheitshinweise und Vorschriften zur Bedienung auf dem Feuerwerk halten“, sagt Falko Grabowski, Sprecher des Polizeireviers Burg. Auch die Altersangaben sollten nicht leichtfertig ignoriert werden. „Das gilt nicht nur für Verkäufer, sondern auch für die Eltern. Sie sollten die Knaller nicht einfach den Kindern überlassen, wenn das Feuerwerk nicht für die Altersgruppe freigegeben ist. Und auch kleinere Knaller sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt zünden“, so Grabowski.

Geknallt werden darf übrigens nur in der Zeit von Silvester um Mitternacht bis zum 1. Januar, Mitternacht – es sei denn, es liegt eine Ausnahmegenehmigung vor. Wer zu früh knallt und von der Polizei dabei erwischt wird, bekommt Ärger und die Knaller werden sichergestellt.

Mit Anzeigen müssen diejenigen rechnen, die sich mit Polen-Böllern eingedeckt haben. Sie verstoßen gegen das Sprengstoff-Gesetz. Im besten Fall handelt es sich beim Gebrauch und der Einfuhr solcher Knaller um eine Ordnungswidrigkeit. Besitzen die Feuerwerkskörper eine extreme Sprengkraft, flattert eine Strafanzeige ins Haus.

Die Burger Polizei wird in der Silvesternacht mit mehr Personal als an normalen Abenden im Einsatz sein und auch verstärkt Streife fahren. Kontrolliert wird insbesondere dort, wo sich um Mitternacht viele Menschen versammeln, um mit Sekt und Raketen den Jahreswechsel zu feiern. In Burg wird das unter anderem der Magdalenenplatz sein. Aber gefährliche neuralgische Punkt sieht Grabowski im Jerichower Land nicht.

Auch die Genthiner Feuerwehr ist einsatzbereit, sagt Leiter Achim Schmechtig. „Wir fragen die Verfügbarkeit ab, gefeiert wird dann im „stand-by-Modus“. In den vergangenen Jahren blieb es in Genthin verhältnismäßig ruhig, Klassiker sind Brände von Hecken und Müllcontainern in der Stunde nach dem Jahreswechsel. Auch Balkonbrände sind typisch. Achim Schmechtig rät: „Wer Silvester nicht zuhause ist, sollte alles, was brennbar ist, zum Beispiel den Weihnachtsbaum, vom Balkon räumen. Raketen sollten nur aus Flaschen gestartet werden. „Diese befüllt man am besten mit Wasser, so haben sie einen besseren Stand.“ Raketen dürfen außerdem nicht vom Balkon oder aus dem Fenster gestartet werden. „Die Schussbahn ist dann nicht zu kontrollieren.“