Begasung in der Schinkelkirche in Kleinwusterwitz Erster Sanierungsschritt:Der Holzwurm muss raus
Kirchensanierung ist ein großes Thema im Landkreis. Nach den Arbeiten an der Kirche Kade soll jetzt die Kapelle in Belicke folgen. Auch der Förderverein in Kleinwusterwitz ist rührig und setzt den ersten Bauabschnitt bei der Schinkelkirche fort.
Kade/Kleinwusterwitz l Großer Bahnhof an der Kirche in Kleinwusterwitz. Kürzlich war in den Abendstunden ein eifriges Ein- und Auseilen an der Kirche zu beobachten. Grund war die anstehende Begasung der Kirche gegen Holzwürmer und das Angebot an alle, die vom Holzwurm befallene Stücke haben, diese mit in die Kirche zu stellen.
Das ließen sich die Mitglieder des Fördervereins der Kader Kirche nicht zweimal sagen. Schließlich sind sie im Begriff, nach der Sanierung der Kirche das nächste Projekt in Angriff zu nehmen: die Kapelle Belicke. "Sie gehört mit zur Kader Kirche, deshalb wollen wir auch hier die Sanierung vorantreiben", erklärte Siegfried Koch, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins.
Und den ersten Schritt Richtung Sanierung machten Siegfried Koch, Christian Kunz, Joachim Helm, Heinz Beier, Detlef Reke und Norbert Holzberger kürzlich. Schnell hatten sie einen Hänger aus Belicke und ein Fahrzeug aus Kade organisiert, um die Bänke der Kapelle aufzuladen und nach Kleinwusterwitz zu bringen. "Das ist eine gute Gelegenheit, die wir nutzen wollen", sagt Siegfried Koch. 16 Bänke sind es an der Zahl, die die fünf Männer in die Kirche schleppen und dort stapeln.
Nachdem die Kirche in Kade 2011 fertiggestellt werden konnte, soll die 1913 erbaute Kapelle in Belicke dem Vorbild folgen. Erste Angebote zur Restaurierung der Kapelle wurden bereits eingeholt. "Wir schätzen, dass wir um die 52 000 Euro benötigen werden", sagt Koch. Jetzt sei man dabei, einen Finanzierungsplan aufzustellen und auch wieder einen Förderantrag über das Leader-Programm zu stellen. Aber selbst, wenn es eine Zusage des Förderprogramms gibt, bleibt der Eigenanteil, der aufgebracht werden muss. Dafür liefen bereits die ersten Spendenaktionen.
Mit Restaurierung, Spenden und Fördermitteln kennt sich auch Heike Staschull aus. Die Vorsitzende der Schinkelkirche in Kleinwusterwitz hat an dem Abend immer ein Auge auf das Geschehen, denn außer den Kadern, bringen auch noch Mitglieder der Kirche aus Glienecke Bänke ihres Kirchenhauses. Daneben gesellen sich einen Vielzahl an Schränken, Kommoden, Kleiderständern und auch Kerzenhaltern oder Kreuzen.
"Für unsere Kirche, die zu einem Großteil aus Holz besteht, ist diese Begasung jetzt notwendig", erklärt sie. Das alles gehöre zum ersten Bauabschnitt der Sanierung, die am 1. August begonnen hat. In diesem Zuge werden auch das Dach, die Außenfassade und die Fenster erneuert werden. "Insgesamt sprechen wir hier von einer Investition von 190 000 Euro", verrät die Vorsitzende.