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Titel als Landesmeister Genthin: Ruhestand treibt den bekannten Sportschützen Peter Hertel zu Spitzenleistungen

Peter Hertel aus Belicke holt den Landesmeistertitel im jagdlichen Schießen ins Jerichower Land. Jetzt läuft mit Hochdruck das Training für die Bundesmeisterschaften im September.

Von simone Pötschke Aktualisiert: 08.07.2024, 14:43
Regelmäßiges Schießtraining auf der Anlage der Jägerschaft Genthin bei Hüttermühle ist für Peter Hertel eine Selbstverständlichkeit.
Regelmäßiges Schießtraining auf der Anlage der Jägerschaft Genthin bei Hüttermühle ist für Peter Hertel eine Selbstverständlichkeit. Foto: Simone Pötschke

Belicke/Hüttermühle. - Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf: Peter Hertel absolviert wie jeden Woche auf dem Schießplatz der Jägerschaft Genthin in Hüttermühle eine seiner mehrstündigen Trainingseinheiten auf dem Kugel- und auf dem Trap-Stand.

„Von nichts kommt nichts“, spaßt er, als er dabei ist, die Flintenläufe mit Schrotpatronen zu laden, um sich dann auf den Schuss, der die Taube treffen muss, voll ganz zu konzentrieren. Für einen erfolgreichen Schuss, egal ob Büchse oder Flinte, muss einfach alles stimmen. Die Summe aus körperlicher Verfassung, mentaler Stärke, Selbstkontrolle und auch ein Quäntchen Glück bestimmen über den Erfolg des Jagdschützen.

Peter Hertel aus dem Jerichower Land war in seiner Altersklasse der beste Schütze bei den Landesmeisterschaften.
Peter Hertel aus dem Jerichower Land war in seiner Altersklasse der beste Schütze bei den Landesmeisterschaften.
Foto: Simone Pötschke

Peter Hertel ist wieder im Wettkampffieber, die Zeit des Qualifikationsschießens erlebt gegenwärtig ihre Hochkonjunktur.

Beruflich steht für Hertel in diesem Jahr zwar der Übergang in den Ruhestand bevor, doch im jagdlichen Schießen hat sich der Schütze wieder auf den Weg nach Spitzenleistungen gemacht. Die Vorzeichen dafür sind gut. Denn der Belicker, der vor zwei Jahren als Chef vom Schießstand zurückgetreten war, hat die erste große Hürde, die Landesmeisterschaften im jagdlichen Schießen in Berge, mit großem Erfolg genommen. In seiner Altersklasse stieg er mit 322 von 350 möglichen Punkten wieder einmal auf das Siegertreppchen.

Goldmarke von 300 Punkten locker geknackt

Der Landesjagdverband bescheinigte Peter Hertel ein „Superergebnis“. Von 112 Jagdschützen, die in den jeweiligen Wertungsklassen an dem Landesvergleich an den Start gingen, überboten 22 die sogenannte „Goldmarke von 300 Punkten“.

Auch Hertels Sohn Richard spielt längst in der oberen Liga der Jagdschützen mit, in Berge wurde er bei den Junioren mit 319 Punkten, inzwischen auch zum wiederholten Male, Landesmeister.

Vater und Sohn sind mit ihren Spitzenleistungen bei der Landesmeisterschaften sowohl für das Vergleichsschießen der neuen Bundesländer als auch für die Bundesmeisterschaften im September in Garlstorf/Hamburg qualifiziert.

Mehrfacher Titelträger

Peter Hertel ist längst ein Routinier in diesem Wettkampfsport, holte mehrfach Titel als Landesmeister oder Ostdeutscher Meister ins Jerichower Land. Wieviele genau es sind, könne er auf Anhieb gar nicht sagen, gibt der Schütze mit einem selbstbewusstem Lächeln zur Auskunft.

Erfolg, das weiß Peter Hertel aus jahrelanger Wettkampferfahrung nur zu gut, ist jedoch keine Einbahnstraße. Gesundheitlich beeinträchtigt, lief es für ihn im vergangenen Jahr nicht alles optimal. Bei den Landesmeisterschaften reichte es nicht für einen Medaillenrang, beim Vergleich der neuen Bundesländer blieben ihm zwei undankbare vierte Plätze.

Peter Hertel bei der Vorbereitung zum Schießtraining.
Peter Hertel bei der Vorbereitung zum Schießtraining.
Foto: Simone Pötschke

Die Wettkämpfe seien für ihn zwar nicht schlecht, aber eben nicht gut genug gelaufen, sagt er im Hinblick auf die Leistungsdichte des jagdlichen Schießens im Spitzenbereich. Mit seiner Ankündigung am Ende der Saison, sich davon nicht umhauen zu lassen, hat er ernst gemacht. „Ich bin fit. Eigentlich läuft es zurzeit ganz gut“, zeigt sich Hertel bei seinem wöchentlichen Training optimistisch.

Bei dem Vergleichsschießen der neuen Bundesländer kann der Kader zwar aus persönlichen Gründen nicht antreten, doch bei den Bundesmeisterschaften wird er wieder in der sachsen-anhaltischen Mannschaft um eine gute Platzierung kämpfen. Die Jagdschützen werden hier erneut auf leistungsstarke Konkurrenz stoßen, medaillenverwöhnt sind sie jedoch nicht.

Erfolge pflastern den Weg von Peter Hertel als erfolgreicher Schütze

Dabei gehen Erfolge der Sachsen-Anhalter auch auf das Konto von Peter Hertel, der 2022 sensationell den zweiten Platz in der Altersklasse bei der Büchse holte. 2020 holte er Bronze für Sachsen-Anhalt in der Mannschaft. Unter einer persönlichen Leistung von 320 Punkten sei hier nichts zu machen, für einen Sieg brauche man schon um 340 Punkte, weiß Hertel um den Leistungsdruck bei den Bundesmeisterschaften.

Ein Wettkampf im jagdlichen Schießen setzt sich aus den Disziplinen Trap und Skeet mit jeweils 15 geworfenen Scheiben zusammen. Dazu kommen mit der Büchse 100 Meter Fuchs liegend, 100 Meter freihändig stehender Überläufer (Wildschwein), 100 Meter angestrichener stehender Rehbock und 50 Meter laufender Keiler. In einem Wettbewerb kann der jagdliche Schütze maximal 350 Punkte erreichen.