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Wie funktionieren Sportarten mit Behinderungen? Hohenseeder Kita-Kinder eifern Paralympics nach

Bei einem Wettbewerb konnten die Kinder des Hohenseeder Advent-Kindergartens nachempfinden, wie die Athleten der Paralympischen Spiele mit Behinderungen ihre Sportarten meistern.

Von Bettina Schütze 04.09.2024, 06:00
 Lotta (li.) und Finn (re.) erfahren, wie es ist, wenn man beim Laufen nicht sehen kann.
Lotta (li.) und Finn (re.) erfahren, wie es ist, wenn man beim Laufen nicht sehen kann. Bettina Schütze

Hohenseeden - Nachdem sich die Mädchen und Jungen des Advent-Kindergartens Hohenseeden kürzlich auf ihre Art in ihrem Objekt an den Olympischen Spielen beteiligt haben, standen nun die Paralympics auf der Tagesordnung. „Die Kinder sollen wissen, dass es auch Menschen gibt, die trotz einer Behinderung Sport treiben und das auch noch erfolgreich“, so Inge Friedrich vom Erzieherteam des Advent-Kindergartens.

Und was für die Erzieherinnen ganz wichtig war, ist, den Kindern klar zu machen, dass das, was die Paralympics machen, richtig ist. Inge Friedrich: „Es gibt kein richtig oder falsch. Jeder macht es entsprechend seinem körperlichen oder geistigen Befinden. Und für jeden Einzelnen ist es das Richtige.“

Im Vorfeld auf die praktische Umsetzung haben sich die Mädchen und Jungen in der Theorie mit den Paralympics auseinandergesetzt. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein Kind damit etwas anzufangen wusste.

Analog den Olympischen Spielen wurde von den Kindern auch diesmal das olympische Feuer ins Stadion, also auf das Freigelände des Advent-Kindergartens getragen. Diese Aufgabe durfte Finn übernehmen. Entsprechend den Paralympics musste Finn das Feuer aber nur mit einer Hand tragen. Auch die anderen Kinder folgten mit nachgestellten körperlichen Behinderungen wie Sehschwächen oder Behinderungen beim Laufen.

Finn (M.) und Ruby (re.) versuchen, mit nur einem Arm den Ball in den Eimer zu werfen.
Finn (M.) und Ruby (re.) versuchen, mit nur einem Arm den Ball in den Eimer zu werfen.
Bettina Schütze

Daran schlossen sich kleine Wettbewerbe wie Ziel-Ball werfen mit einer Hand oder Laufen mit verbundenen Augen an. Die Mädchen und Jungen waren zwar mit viel Eifer dabei, mussten aber feststellen, dass es mit einer Behinderung nicht so einfach ist. Auf Urkunden und Medaillen wurde diesmal verzichtet. Die hatten die Kinder schon bei ihren Olympischen Spielen erhalten.

Schon mal Olympioniken

Als die Olympischen Spiele in Paris ausgetragen wurden, eiferten die Mädchen und Jungen auf ihrem Außengelände den Olympioniken schon einmal nach. Was die Großen können, das können wir auch. Das hatten sich Erzieherinnen und Kinder des Advent-Kindergartens Hohenseeden gesagt und das Olympia-Fieber in ihre Einrichtung geholt. Unter dem Motto „Von Paris nach Hohenseeden“ gab es eine olympische Woche im Advent-Kindergarten. Jedes Kind und jede Erzieherin hatte als Teilnehmer ein Olympia-T-Shirt erhalten. Wie es sich für Olympische Spiele gehört, wurde auch die olympische Fackel in den Kindergarten getragen.

Die erste Disziplin für die Kinder des Advent-Kindergartens war ein kleiner Sprint. Aber auch Weitspucken und Sackhüpfen wurden absolviert. Sieger waren alle Kinder. Am Ende der olympischen Woche im Advent-Kindergarten wurden dann zum Abschluss in einer großen Siegerehrung die Medaillen verteilt.

Paralympische Spiele

Die Paralympischen Spiele, kurz auch Paralympics genannt, sind an die Olympischen Spiele angelehnte internationale Wettkampfveranstaltungen für Sportler, die mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung leben. Die Paralympics werden vom Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) organisiert. Es gibt Sommer- und Winterspiele. Paralympisch anerkannte Sportarten sind weltweit einheitlich anerkannt, klassifiziert und in Meisterschaften für Sportler auf Welt- und Kontinentalebene organisiert. Die nächsten Paralympics finden in vier Jahren in Los Angeles statt.

Keine Krankheit

Eine Behinderung ist keine Krankheit. Als Behinderung werden eine dauerhafte und gravierende Beeinträchtigung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe und Teilnahme einer Person bezeichnet.