Camping Hygiene wird in Zabakuck strikt umgesetzt
Das Touristenzentrum Zabakuck ist Ziel zahlreicher Touristen. Auf eine strikte Umsetzung der Hygienemaßnahmen wird geachtet.
Zabakuck l Mit einem komischen Vehikel kommt Nina Schirrmeister fast lautlos angefahren: einem Lastendreirad mit Elektroantrieb. „Es besitzt tatsächlich eine Diebstahlsicherung“, berichtet sie und zählt die technischen Daten auf, „Höchstgeschwindigkeit 24 Kilometer pro Stunde, Reichweite rund 40 Kilometer, Licht, Blinker und hat drei Gänge.“ Alle zwei, drei Tage müsse es an die Steckdose, so Schirrmeister weiter und betont das Besondere an diesem Gefährt. Zum einem könne sie sich damit auf dem unebenen Gelände des Touristenzentrums sicher bewegen und die Ladefläche biete jede Menge Platz.
Den braucht die angehende Studentin dringend, denn gemeinsam mit Jule Werner ist sie dafür verantwortlich, dass in Bungalows und Sanitärräumen am Zabakucker See das Hygiene-Konzept umgesetzt wird, ohne dass der Campingplatz keine Gäste empfangen könnte.
Der dreirädrige grüne Helfer spielt hierbei eine „tragende“ Rolle. „Wir müssen die Bungalows vollständig ausräumen“, sagt Werner und dazu gehören unter anderem Betten, Auflieger und Kopfkissen, die dann in den Waschmaschinen des Touristenzentrums gereinigt werden. Auch sämtliches Geschirr räumen die jungen Frauen aus, fahren es zum Geschirrspüler in der Küche und lassen es durchwaschen. „Selbst wenn das Geschirr nicht genutzt oder von den Gästen gereinigt wurde“, so die Schülerin und informiert, „Wir reinigen es noch einmal.“
Damit können die zukünftigen Nutzer des Bungalows sichergehen, dass alles dafür getan wurde, eventuelle Infektionen zu vermeiden.
Noch in der letzten Saison galt ein Bungalow als sauber, wenn er besenrein hinterlassen wurde. Die Mitarbeiter führten dann in größeren Abständen Grundreinigungen durch. Solch eine Generalreinigung sei jetzt mit jedem Gast-Wechsel dran, so Schirrmacher und lädt dabei blaue Säcke mit Bettwäsche auf das Elektrodreirad: „Es ist doch für den Gast schön, zu wissen, dass auch wirklich alles sauber ist.“
Mit dem Ausräumen ist es nicht allein getan. Werner und Schirrmeister putzen mit Desinfektionsmittel jede kleine Ecke des Bungalows durch – Viren haben hier ersichtlich keine Chance. Mit der verspäteten Eröffnung der Saison im Mai durften im Touristenzentrum nur Besucher auf den Platz, die bestimmte Kriterien erfüllten. Neben dem Hauptwohnsitz in Sachsen-Anhalt war ein Wohnmobil oder -wagen mit eigener Toilette, eigener Waschgelegenheit und eigener Küche Vorschrift. „Und die Urlauber mussten sich autark versorgen können“, betont Geschäftsführerin Cornelia Borner.
Anders bei den Dauercampern, die es mit ihren Bungalows deutlich schwerer hatten. Die meisten Ferienhäuser auf dem Platz verfügen über keine eigene Toilette und sind auf das zentrale Sanitärhaus angewiesen. Das blieb jedoch noch bis Juni geschlossen, so Borner, da sie mit ihrem Personal nicht die erhöhten hygienischen Anforderungen umsetzen konnte.
Erst mit der sechsten Eindämmungsverordnung entspannte sich die Situation und Platzchefin Borner konnte über die Öffnung der Miet-Bungalows nachdenken. Hierfür suchte sie noch Saisonkräfte, die sie mit Jule Werner und Nina Schirrmeister fand. „Wir haben bei der Stadt Jerichow nach Ferienarbeit gefragt und wurden gleich auf das Touristenzentrum verwiesen“, so Schirrmacher. Seitdem kümmern sich die zwei um die Umsetzung des Hygienekonzepts und das zur Zufriedenheit aller am Platz, wie Borner sagt.