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Besuchertag Mitmachen in Schule erwünscht

Anschauen und probieren. Das war die Formel des Tages der offenen Tür in der Genthiner Sekundarschule Baumschulenweg.

Von Mike Fleske 05.03.2018, 00:01

Genthin l Eigentlich klingt die Woche in der Sekundarschule Am Baumschulenweg eher gemächlich aus. Am Freitag war alles anders. Beim Tag der offenen Tür herrschte reges Besuchertreiben und sämtliche Klassenräume waren geöffnet. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen unserer Einladung gefolgt sind, obwohl wir den Besuchstag ein wenig verkleinern mussten“, erklärte Schulleiterin Monika Reinhold. Denn die derzeit in Sachsen-Anhalt grassierende Grippewelle macht auch vor Lehrern und Schülern in Genthin nicht halt, so dass einige Aktion etwas schmaler angeboten werden mussten.

Dennoch gelang eine besonders für künftige Schüler interessante Präsentation des Schullebens. Zu den Angeboten des Tages gehörten unter anderem die Experimente aus Physik, Biologie und Chemie. Lehrerin Petra Bergholz war im Physikraum fast durchgehend von kleinen und großen Besuchern umringt, die Experimente zu Elektrizität, Mechanik und chemischen Reaktionen unter ihrer Anleitung selbst ausprobieren konnten.

Der sechsjährige Kevin Fähnrich probierte eifrig, eine Waage mit großen und kleinen Gewichten auszugleichen. „Ich finde es hier gut“, verriet er. Gleichzeitig schaute er mit seinem „Schulbesuch“ am Arbeitsplatz seines Vaters Steffen vorbei, der in der Sekundarschule als Hausmeister tätig ist. Beliebt war der Hauswirtschaftsraum. Die Achtklässler Anna-Lena Krause, Lea Höpfner und Marvin Bieche boten gemeinsam mit Lehrerin Gabriele Pröhl gesunde Snacks an. Gleichzeitig machten sie Werbung für das Fach Hauswirtschaft, das heute von der 5. bis zur 10. Klasse läuft und mehr sei als Kochen. Es umfasse die Dinge des alltäglichen Lebens von Ernährung, Wohnung, Kleidung über Bildung bis zu Kultur und Freizeit.

„Außerdem macht es Spaß“, befand Anna-Lena. Turbulent ging es auch im Werkraum zu, wo Lehrerin Monika Beudt den vor allem jüngeren Besuchern den Umgang mit dem sogenannten Brennpeter erläuterte. Das ist ein Malgerät mit glühender Spitze, mit dem Muster und Schrift in Holz gebrannt werden können. So konnten kleine Holzherzchen und Kreise mit eingebrannten Motiven verziert werden.

„Unsere Schüler haben gestern noch eifrig die Rohlinge gesägt und geschliffen“, verriet die Lehrerin. Mitmachen war auch bei der Schülerfirma „KREA(K)TIV angesagt. Unter der Anleitung der Firmenmitglieder Neruz und Rosail Bilaz bastelte die sechsjährige Tamara Anhänger aus Ton. „Das hat Spaß gemacht“, meinte sie hinterher. Ob sie mal die Sekundarschule besuchen wird, wusste sie noch nicht. „Es ist ja auch noch etwas Zeit“, fanden ihre Eltern.

Die Schülerfirma ist ein echtes Aushängeschild der Schule. „Wir sind im Moment 14 Mädchen und drei Jungen aus der fünften bis zehnten Klasse, die die Firma betreuen“, erklärte Jan-Hendrik Ranft von der Schülerfirma. Hergestellt werden kleine Dinge des Alltags nicht nur in der schuleigenen Werkstatt, sondern auch im Seniorenzentrum Haus „Georg Stilke“, wo die Schüler regelmäßig mit den Senioren töpfern. Nicht nur die generationenübergreifende Arbeit, auch der Blick über den Tellerrand ist der Schule wichtig.

Als Ergänzung des Englisch-Unterrichtes gibt es eine Englandfahrt. „Wir waren noch nicht dabei, würden die Fahrt aber gern mitmachen“, erzählten Abby Graff und Angelina Hennig aus der 10. Klasse, die den Englisch-Raum betreuten. Auch Russisch ist ein beliebtes Fach.

Derzeit besuchen 17 Schüler aus zwei Klassen den Kurs. Während in der Sporthalle Tischtennis und Volleyball gespielt wurde, gab es im Musik-Raum ein Chorkonzert unter der Leitung von Musiklehrer Frank Liegl. Dabei ging es durchaus humorvoll zu, als „Mein kleiner Kaktus“ intoniert wurde. Das umfangreiche Angebot der Ganztagsschule kommt auch bei den Schülern an. „Mir gefällt es hier sehr gut“, bestätigte Henning Kant aus der 7. Klasse. Die Räume seien hell und modern gestaltet. Dieser Meinung waren auch Annalena Wagner und Nathalie Henmann, die vor vier Jahren die Schule verließen.

„Wir haben geschaut, wie unsere Klasse heute aussieht und wo wir gesessen haben.“ Insgesamt habe sich die Schule in der kurzen Zeit schon wieder sehr positiv entwickelt. olches Lob hörte Schulleiterin Monika Reinhold gern. „Im Moment haben wir etwa 250 Schüler und versuchen, unseren Stand an Angeboten zu halten. Dazu zählen auch die Fahrrad AG, der Trommel- und Keyboardkurs sowie die Teilnahme am Volksstimme-Projekt „Schüler machen Zeitung“.