Noch längst nicht in Sack und Tüten Verkauf des Stadtkulturhauses an QSG ist laut Bürgermeister Matthias Günther nur eine von mehreren Optionen
Ein von Standortleiter Oliver Hesse, vom Stadtratsvorsitzendem Gerd Mangelsdorf und von Genthins Bürgermeister unterschriebenes Dokument sagt aus: Bis zur Stadtratssitzung am 8. Juli verkauft Inprotec das Haus an niemanden.
Genthin - Nächster Paukenschlag in Sachen Stadtkulturhaus: Der Verkauf des Hauses ist offensichtlich doch noch nicht in Sack und Tüten. Anders als Nicole Golz als Vorsitzende des Tourismusvereins Genthin, Elbe-Parey, Jerichow gegenüber der Volksstimme verkündet hatte, sei es noch längst keine beschlossene Sache, dass die Firma Inprotec das Haus an die Qualifizierungs- und Strukturförderungsgesellschaft (QSG) verkaufen werde. Das sagte Genthins Bürgermeister Matthias Günther in einem Gespräch mit der Volksstimme. Vielmehr werde die Firma Inprotec bis zur Stadtratssitzung am 8. Juli das Haus überhaupt nicht veräußern. Weder an die QSG, noch an die Stadt, noch an Andere.
Das steht in einem mit der Überschrift „Abstimmung“ versehenem Dokument, das von Genthins Stadtratsvorsitzendem Gerd Mangelsdorf (CDU), Inprotec-Standortleiter Oliver Hesse und Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) unterzeichnet ist und das Günther der Volksstimme zur Verfügung gestellt hat. Die drei Unterzeichnenden sind demnach überein gekommen, dass der Stadtrat in die Entscheidung zur Zukunft des Stadtkulturhauses einbezogen werden solle. Dies, so Günther, sei auf Wunsch von Inprotec geschehen.
Stadtrat soll einem von mehreren Konzepten zustimmen
Zudem solle der Stadtrat zum 8. Juli beschließen, „ob er dem Konzept von QSG mbH und Tourismusverein, welches noch einzubringen wäre, zustimmen möchte.“ Für den Fall aber, dass der Stadtrat diesem Konzept nicht zustimmen würde, solle durch den Stadtrat entschieden werden, „ob er dem Konzept zum Erwerb des Stadtkulturhauses durch die Stadt Genthin folgen oder nicht folgen möchte“.
Auf dieses Konzept angesprochen, sagt Günther, dass es gerade „in Erarbeitung“ sei und demnächst öffentlich gemacht werden solle. Die Option, dass die Stadt das Haus erwerben könnte, gäbe es erst seit dem 4. Juni. An diesem Tag hätte Inprotec der Stadt ein Verkaufsangebot signalisiert, was für die Stadt eine „völlig neue Sicht“ auf das Thema eröffnet hätte. Für die Stadt, so Günther, sei dabei wichtig: Nur als Eigentümerin hätte sie die Möglichkeit, Fördertöpfe für das Haus in Anspruch nehmen zu können. Aber: Es sei eine politische Entscheidung.
Wie hoch wird der kulturelle Wert des Hauses bemessen?
Die Stadträte müssten entscheiden, wie hoch sie den kulturellen Wert des Stadtkulturhauses bemessen. Dies sei ähnliche wie bei der Schwimmhalle, zieht Günther einen Vergleich. Die könne durch die Stadt auch nur finanziell defizitär betrieben werden. Das würde aber unter anderem der Wert aufwiegen, dass hier alle Genthiner Kinder die Möglichkeit hätten, schwimmen zu lernen. Nur dürften die Kosten für Brandschutz, Sanierung und Betreibung beim Stadtkulturhaus wahrscheinlich viel höher anzusetzen sein als bei der Schwimmhalle. In diesem städtischen Konzept, so Günther abschließend, werde die Stadt verschiedene Betreiber-Varianten darlegen: Die Stadt betreibt selbst, ein Dritter betreibt - „theoretisch auch die QSG“ - oder ein noch zu gründender Verein.