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Heimatgeschichte Wo einst für Pareyer Bauern Ziegel gebrannt wurden

Was über die einstige Ziegelei und Kalkbrennerei Hermann Wegner in Parey bekannt ist.

Von Bettina Schütze 24.10.2024, 10:59
 Ehemalige Kalkbrennerei und Bauernziegelei Wegner/Titsch. Heutiger Gebäudebestand aus Wohnhaus und Fachwerkscheune.
Ehemalige Kalkbrennerei und Bauernziegelei Wegner/Titsch. Heutiger Gebäudebestand aus Wohnhaus und Fachwerkscheune. FOTO: CHRISTIANE WAGNER

Parey - Eine der früheren Ziegeleien in Parey war die Kalkbrennerei und Bauernziegelei Wegner/Titsch. Sie lag rechts an der Chaussee nach Güsen. „W. Geue nennt sie Bauernziegelei, weil dort für die Pareyer Bauern Ziegel gebrannt wurden.

Dass die Bauern die Ziegelerde dafür von ihren Eigentumsflächen gewannen und anlieferten, ist zu vermuten“, so Ortschronistin Christiane Wagner. Hergestellt wurden in einem Jahr durchschnittlich eine halbe Million Mauersteine, die in einem Altdeutschen Ofen gebrannt wurden.

Einkammerofen

Auf dem Grundstück befand sich ein Einkammerofen, dessen Entstehungsjahr nicht ermittelt werden konnte. Christiane Wagner: „Er ist 1892 vorhanden. Am 22. Februar 1892 erteilte der Amtsvorsteher von Plotho die Erlaubnis für die Erbauung eines Kohlenschuppens durch den Kalkbrennereibesitzer Hermann Wegner in Parey.“

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Der aus Ziegelfachwerk mit Ziegeldach bestehende Schuppen wurde direkt am Parallelgraben des Ihlekanals gebaut. Eine Auffahrt wurde über den Graben von der Straße Hohenseeden-Jerichow (Güsener Chaussee) aus angelegt.

Eigentümerwechsel

Der Kalkbrennereibesitzer Hermann Titsch wollte am 5. August 1903 einen Anbau an den vorhandenen Stall vornehmen. Ein Eigentumswechsel ist bestätigt. „Auf dem Situationsplan sind ein massives Wohnhaus mit massivem Stallanbau und ein Kohlenschuppen in Fachwerk mit Ziegeldach zu sehen. Ein Ofen ist zu der Zeit offenbar nicht mehr auf der Kalkbrennerei in der Südkolonie vorhanden“, schreibt Christiane Wagner weiter.

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Am 4. Februar 1913 war zu lesen: „Der frühere Bierverleger und jetzige Privatmann Gustav Schulze aus Güsen beabsichtigt, auf seinem Grundstück, frühere Titsche Kalkbrennerei, mehrere Gebäude abzureißen und eine neue Kornscheune zu erbauen.“ Auf dem Grundstücksplan waren ein massives Wohnhaus und ein massiver Stall sowie der Brennschauer aus Fachwerk mit Ziegeldach eingezeichnet.

Christiane Wagner: „Auch der Ziegeleibesitzer Volkmann wird von W. Geue als Eigentümer des Grundstücks genannt. Ihm folgte die Familie Koch. Den heutigen Gebäudebestand bilden das massive Wohnhaus und eine Fachwerkscheune.“ (Quellen: Kalkbrennerei und Bauernziegelei Wegner/Titsch. Grundbuch Parey)