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Freiwilligenaktion 22 Baumpaten verschönern Weg in Osterwieck

Künftig gehen Spaziergänger in Höhe des Osterwiecker Friedhofs an einer rosa blühenden Baumreihe entlang zum Fallstein.

Von Mario Heinicke 01.11.2024, 10:00
22 junge Bäume von 22 Baumspendern gepflanzt. Dank vieler Helfer waren die Arbeiten binnen kurzer Zeit erledigt.
22 junge Bäume von 22 Baumspendern gepflanzt. Dank vieler Helfer waren die Arbeiten binnen kurzer Zeit erledigt. Foto: Mario Heinicke

Osterwieck. - 22 Osterwiecker Familien haben sich zusammengetan, um dem Friedhof auf der Straßenseite des Fichtenweges ein aufgeräumtes Antlitz zu geben. Zum Abschluss der umfangreichen Arbeiten wurden 22 Nelken-Kirschen gepflanzt. Damit könnte schon im nächsten Frühjahr eine Baumreihe vom Parkplatz bis oberen Friedhofseingang rosa blühen.

Die Pflanzung war keine Hauruck-Aktion. Schon im Frühjahr war die Idee eher spontan am Geburtstagstisch von Fabian Frank entstanden. Denn die Friedhofsgrenze war von alten, abgängigen Nadelbäumen sowie einer wild wuchernden Hecke gesäumt. Kein schöner Anblick mehr für die vielen Einwohner in diesem Gebiet sowie Spaziergänger zum Fallstein.

Zusammen mit Michael Strube spannte sich Fabian Frank vor das Vorhaben. Beide wohnen nur wenige Meter die Straße aufwärts im neuen Wohngebiet, wie auch die meisten anderen Baumpaten.

Sie holten sich bei einem Gartenarchitekten Empfehlungen für die Bepflanzung sowie im Rathaus das grüne Licht und auch Unterstützung für das Vorhaben. Die verbliebenen Bäume standen sowieso zur Fällung, weil alt und eben abgängig. Das übernahm der städtische Bauhof. Positiv überrascht waren die Initiatoren, als nach dem Fällen und dem Herausnehmen der Hecke der Bauhof auch noch alle Wurzeln herausgefräst hatte.

Damit war Platz geschaffen worden für die finale Pflanzaktion, bei der sich jede Familie um ihren Baum kümmerte. Auch die künftige Pflege bleibt in ihren Händen.

Wobei die Nelken-Kirsche durch ihre Struktur den Vorteil hat, kaum zusätzliches Wasser und keinen Pflegeschnitt zu benötigen. Was den Initiatoren wichtig war, um nicht für später der Stadt noch zusätzlichen Pflegeaufwand aufzubürden, wie Michael Strube sagte.

Unterstützt wurden die Arbeiten von der Firma 3B-Metallbau, die einen Häcksler bereit stellte sowie 22 Stelen formte, auf denen Plaketten mit den Namen der Baumspender verewigt werden. Das hatte Fabian Frank organisiert.

Nicht ausschließen wollen die Baum-Paten, dass sie sich auch an anderen Stellen im Ort noch engagieren. Denn nun mit dem geschulteren Blick sind ihnen noch mehr Baumlücken und Kahlstellen aufgefallen.

Passanten werden sich fragen, warum die jungen Bäume so weit von der Straße entfernt stehen. Hier wurde vorausgedacht, ließ sich den Worten von Michael Strube entnehmen. Die Stadt hat den Ausbau des Fichtenweges im Visier, drei Ausbauvarianten sind erarbeitet worden. Doch ist die vorhandene Trasse zu schmal für einen breiten Fußweg.

Wann es zum Ausbau kommt, vermag bisher angesichts der Kosten von mindestens 1,2 Millionen Euro niemand zu sagen. Die Anwohner wollen daher eine Initiative im Ortschaftsrat starten, damit oberhalb der Straße auf Friedhofsniveau ein Fußweg, der vor etwa 50 Jahren schon mal existiert hatte, zumindest provisorisch wieder angelegt werden kann. Leben im neuen Wohngebiet doch über 50 Kinder und Jugendliche, die sich auf dem Weg zur Schule oder zum Kindergarten die Fahrbahn mit den Autos teilen müssen.

Alte Nadelbäume, lückenhafte Hecke, im ersten Arbeitseinsatz wurde zunächst Platz geschaffen für die Neubepflanzung.
Alte Nadelbäume, lückenhafte Hecke, im ersten Arbeitseinsatz wurde zunächst Platz geschaffen für die Neubepflanzung.
Foto: NICOLE STEGLICH