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Tagesseminar für mehr Sicherheit von Kindern und Jugendlichen in sozialen Netzwerken Auch sicherer Umgang mit dem Internet will gelernt sein

Von Verena Treichel 05.08.2013, 01:23

Weferlingen l Die Magdeburger Friedrich-Ebert-Stiftung bot in Weferlingen ein Tagesseminar zur (Un-)Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im sozialen Netzwerk an. Interessenten aus dem gesamten Kreis ließen sich von Referentin Cristina Heymann, IT-Fachfrau aus Norderstedt, bei dieser Gelegenheit insbesondere über die meistgenutzte Internetseite aufklären: Facebook.

Claudia Wolf, Sozialwissenschaftlerin aus Magdeburg und für die Friedrich-Ebert-Stiftung nach Weferlingen gereist, hielt als Einstimmung auf das Thema einen Bericht über die vermeintliche Facebookparty in Oebisfelde (Volksstimme berichtete) hoch und scherzte: "Ich hoffe, wir kommen dennoch nicht zu spät zu Ihnen." Ob der Schaden, der bei dieser Party entstand, hätte vermieden werden können, sei keine Frage an Internetexperten. Fest stehe nur, dass durch ein paar Häkchen an der richtigen Stelle in den Facebook-Einstellungen diese Party für die Öffentlichkeit unsichtbar geblieben wäre.

Die Seminare, die Claudia Wolf und Cristina Heymann seit zwei Jahren quer durch Sachsen-Anhalt führen, sollen vor allem Fragen beantworten und Wissenslücken der Medienkompetenz schließen, nicht aber die Werbetrommel für Facebook rühren. Besonders Pädagogen, die für ihre Arbeitstätigkeit in Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen aktuell immer wieder mit Fragen zum Thema konfrontiert werden, können durch die Veranstaltungen Hilfestellungen erhalten. Aber auch Eltern, die sich mit dem Lebensalltag ihrer Kinder im Netz auseinandersetzen möchten, waren herzlich willkommen, ein Vater nutzte die Gelegenheit und kam gleich gemeinsam mit seinem 12-jährigen Sohn nach Weferlingen.

Viele Nutzer tappen in die Spionagefalle

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer und einer Sammlung der Erwartungen an das Seminar stellte Cristina Heymann die Grundlagen wie Begrifflichkeiten und Funktionen von Facebook vor. Schnell wurde deutlich, dass die unterschiedliche Vorbildung der Teilnehmer in diesem Bereich eine Schwierigkeit darstellt. So waren manche Besucher bereits aktiv auf Facebook und nutzten die Seite sogar als Plattform für ihre Schule oder Projekte, andere lehnten dies eher ab. Frühere Diskussionen zeigten den Gesprächsbedarf der Gäste. Was Facebook ist und auch nicht ist, wusste Cristina Heymann im Anschluss zu berichten. "Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Nutzer Inhalte von Spionageapps (Anwendung in Facebook) teilen, um ihre Besucher zu sehen, ein kostenloses Handy zu erhalten oder auf ähnliche Tricks reinfallen. Facebook und keine App der Welt gibt Besucherstatistiken frei oder verschenkt teure Smartphones", klärte Cristina Heymann auf.

Internetworkshop ohne Internet

Auch auf täuschend echte Passwortanfragen, nicht nur von Facebook, solle man nicht antworten. "Zwar werden Richtlinien zum Datenschutz und der Privatsphäre rechtlich vorgeschrieben, das ist aber noch lange keine Realität im Internet. Vor allem mangelnde Kenntnisse führen zu unwiderruflichen Spuren im Netz, denn was einmal online ist, bleibt auch dort", ergänzt Cristina Heymann ihre Ausführungen.

Nach einer Mittagspause zeigte sich beim geplanten Live-Seminar eine Tücke des gewählten Veranstaltungsortes: Das Internet streikte und machte so den Aufbau der Facebook-Seite online unmöglich. "Ein Internetworkshop ohne Internet", scherzten die Teilnehmer, die auf für diesen Fall extra vorbereiteten Folien mehr über die sichere Anmeldung und Einstellung eines Profils bei Facebook erfahren konnten.