Ein Mix aus Kunst und Handwerk lockte Gästeschar aus nah und fern zum Markttreiben in Röderhof Besucher von einzigartiger Atmosphäre beeindruckt
Zum zweiten Mal hat der Kunstverein Röderhof zu einem Kunstmarkt in der Vorweihnachtszeit geladen. Viele Besucher aus nah und fern sind von den Angeboten und der einzigartigen Atmosphäre bei eindruckt gewesen.
Röderhof l Rund 20 Künstler und Handwerker haben auf dem Kunstmarkt in Röderhof ihr Können gezeigt. "Unser diesjähriger Markt ist noch größer als der im Vorjahr", erklärte Dr. Ulrich Vorwerk, Vorsitzender des Kunstvereins Röderhof.
Der Arzt aus Magdeburg fügte hinzu, dass sich der Markt von anderen Veranstaltungen dieser Art abheben solle. Vorwerk: "Der Markt ist entstanden, weil Künstler Freude daran haben, sich und ihr Wirken zu präsentieren." Ingund Wegewitz vom Organisationsteam bestätigte auf Volksstimme-Nachfrage, dass die Veranstaltung auch in Zukunft eine Woche vor der Adventszeit stattfinden werde. "Auf unserem Markt ist für jeden etwas dabei", so Ingund Wegewitz. Ihr Gatte Olaf Wegewitz ergänzte, dass das Angebot vielfältig sei, es von Schmiedekunst über Textil- und Filzwerken bis hin zu Keramiken und Grafiken reiche. "Wir wollten uns als Verein vorstellen und einen Mix aus künstlerischen Arbeiten und Kunsthandwerk zeigen", betonte Wegewitz, selbst bildender Künstler und Vorstandsmitglied im Kunstverein.
Schon vor der alten Brauerei in Röderhof, schräg gegenüber vom Schloss, waren die ersten Stände aufgestellt und lockten die Besucher. Im roten Backsteinhaus konnte bis unter das Dachgeschoss Kunst und Handwerk bestaunt und gekauft werden. Immer wieder warteten die Künstler mit faszinierender Liebe zum Detail und speziellen Offerten auf.
Die Keramik-Künstlerin Claudia Rückert aus Leisnig im Landkreis Mittelsachsen etwa beeindruckte die Gäste neben ihren Arbeiten mit einer algerischen Wüstentee-Zeremonie. "Ich habe dieses Ritual 2002 in der Sahara kennengelernt. Es ist ein Mittel zum Austausch und Ausdruck dafür, wenn man sich mag", erläuterte Claudia Rückert. Wie die Keramikerin war auch der Magdeburger Drucker Holger Eggert zum zweiten Mal auf dem Kunstmarkt dabei. "Ich finde die Atmosphäre in Röderhof sehr angenehm", so Eggert.
Für den Kunststudenten Martin Vorwerk, der erstmals seine Werke in Röderhof ausstellte, war die Angebotspalette das Besondere. "Von Kunst bis Handwerk ist alles vertreten. Zudem ist es hier so schön bodenständig. Für mich Grund genug, extra für den Kunstmarkt von Berlin nach Röderhof zu reisen", sagte Martin Vorwerk.
Bei den Gästen, die in Scharen gekommen waren, kam der Markt ebenfalls gut an. "Die Idee ist genial, eine Woche vor dem ersten Advent so etwas anzubieten. Außerdem finde ich Handgefertigtes immer spannend", sagte Elke Henschke aus Oschersleben. Lara Sophie Knüppel (9) aus Wernigerode und Enie Marie Fischer (10) aus Huy-Neinstedt überzeugten derweil die kreativen Angebote. "Wir haben erstmals Weihnachtssterne gebastelt. Diese sollen zu Hause an den Weihnachtsbaum gehängt werden", waren sich die Mädchen einig. Antonio Fuhr (11) aus Braunschweig nutzte die Möglichkeit, Linolschnitte anzufertigen. "Ich werde meine Schwester und meine Großeltern damit beschenken", so der Jungen.
Unter den Gästen war die Hallenser Bildhauerin Katharina Günther, die als Stipendiatin noch bis Ende des Monats in Röderhof arbeitet und wohnt. Der Nachwuchskünstlerin gefiel vor allem das Buch-Antiquariat und das Feuer draußen vor dem Haus. Erstaunt waren sie und ihre 14 Monate alte Tochter, ob der sonstigen Abgeschiedenheit des Ortes, über den Trubel. Katharina Günther: "Es ist ungewöhnlich, so viele Leute hier zu haben." Den Kunstmarkt fand sie übrigens "ausgesprochen schön".