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Tag der offenen Tür lockt zahlreiche Interessenten aus der näheren Umgebung an Betreiber stellen neugierigen Besuchern nagelneue Biogasanlage in Satuelle vor

Von Marian Hackert 27.10.2011, 04:20

Alle interessierten Bürger und Bürgerinnen hatten die Möglichkeit, bei einem "Tag der offenen Tür" die neu errichtete Biogasanlage in Satuelle noch vor ihrer offiziellen Inbetriebnahme zu besichtigen.

Satuelle l Diskussionen hinsichtlich neuer Wege der Energiegewinnung fanden in den vergangenen Monaten auf allen politischen Ebenen statt. Dass das Interesse an diesem Thema weiterhin groß ist, machte die hohe Anzahl an Besuchern in der kürzlich fertiggestellten Biogasanlage in Satuelle deutlich. Mitarbeiter der Betreiberfirma "PNE Biogas Ohretal" führten die neugierigen Gäste über das Gelände, erklärten Teile der Anlage und standen bei Fragen Rede und Antwort.

"Wie funktioniert eigentlich eine solche Anlage im Einzelnen?", "Was wird zur Herstellung des Biogases verwendet?" und "Was bringt diese Anlage für unsere Region?" waren nur einige der Fragen während den zahlreichen Führungen an diesem Tag. "Für die Anlage wird zu 80 Prozent Mais verwendet, der ausschließlich aus dieser Region stammt", erklärt Mitarbeiter Hans Helmut Breit beim Gang um die Anlage. "Beim Gärungsprozess entstehen Methan und Kohlendioxid. Das Kohlendioxid wird ausgefiltert, und nur das Methan wird in das Gasnetz eingespeist", erläutert Breit weiter die kohlendioxidneutrale Gewinnung des Biogases.

Doch nicht nur Fragen zur Funktionsweise wurden geklärt. "Selbst bei einem längeren Stromausfall besteht keine Gefahr, da sich die Anlage selbständig abschaltet und überschüssiges Gas vollautomatisch abgebrannt wird", beseitigt Breit jegliche Zweifel bezüglich der Sicherheit der Anlage.

Neben den drei Bioreaktoren, den so genannten Fermentern, in denen das Gas entsteht, konnten die Besucher auch einen Blick in den Rohstoffverteiler, den Pumpen- und Elektroraum und den Nachgärer werfen.

Ausbaufähiges Projekt

"Ich fand es interessant zu sehen, wie die Abläufe in einer solchen Anlage sind. Außerdem konnte ich mich von der Sicherheit des Betriebes überzeugen, was als Anwohner ja wichtig ist", sagt Besucherin Ines Lehmann aus Bülstringen. "Dass die Betreiberfirma mit den Landwirten zusammen arbeitet ist eine gute Sache. So hat die Anlage einen direkten Nutzen für die Region", fügt Dirk Lehmann hinzu.

Wie sich dieser Nutzen in den nächsten Jahren auf die Region auswirkt, bleibt abzuwarten. "Wir stehen hier vor einem Projekt, das durchaus ausbaufähig ist. Bei guten Erträgen könnte die Anlage auch noch erweitert werden", wagt Hans Helmut Breit eine vorsichtige Zukunftsprognose. Derzeit können mit der jährlichen Verarbeitung von 60000 Tonnen Mais schon rund 15000 Haushalte mit Gas versorgt werden.

Da die Maisernte in diesen Tagen abgeschlossen wurde, wird die Anlage voraussichtlich in den kommenden Tagen zunächst ihren Probebetrieb aufnehmen. Das erste Gas wird jedoch erst zu Beginn des nächsten Jahres durch die Leitungen des Landes strömen.