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Amtsleiterin Die Neue im Osterwiecker Rathaus

Franziska Wambsganß arbeitet seit Jahresbeginn als Ordnungsamtsleiterin in der Stadtverwaltung. Wo sie herkommt und welche Aufgaben sie jetzt angehen wird.

Von Mario Heinicke 22.01.2025, 11:34
Die neue Ordnungsamtsleiterin Franziska Wambsganß arbeitet gern im Stehen sowie digital.
Die neue Ordnungsamtsleiterin Franziska Wambsganß arbeitet gern im Stehen sowie digital. Foto: Mario Heinicke

Osterwieck. - Die Arbeit im Osterwiecker Ordnungsamt kann nun wieder in den gewohnten Bahnen laufen. Seit Anja Ahrens im Sommer das Rathaus verlassen hat, hatte Melanie Kohlmeister das Amt kommissarisch geleitet und als Standesbeamtin damit sprichwörtlich „auf zwei Hochzeiten tanzen“ müssen.

Zum Jahresbeginn nun konnte die vakante Stelle mit Franziska Wambsganß wiederbesetzt werden. Die 45-Jährige hatte zuvor als Leiterin des Sachgebiets Sozialhilfe in der Harzer Kreisverwaltung gearbeitet und war dort für ein 16-köpfiges Team verantwortlich.

Mit der Bearbeitung von Sozialhilfeanträgen wird Franziska Wambsganß nun im Ordnungsamt nichts mehr zu tun haben. Die größte Gemeinsamkeit zum alten Job ist die Arbeit direkt mit den Bürgern.

Ob Standesamt, Einwohnermeldestelle oder Friedhofswesen, dies sind jene Büros, wo in der Osterwiecker Stadtverwaltung am häufigsten Besucher persönlich vorsprechen.

Die neue Amtsleiterin betont im Volksstimme-Gespräch, dass sie den unmittelbaren Bürgerkontakt mag, ja dass sie sich gerade deswegen auf die Stelle fürs Ordnungsamt beworben habe.

Beruflich hat Franziska Wambsganß schon einige Stationen durchschritten. Ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten erhielt die Wernigeröderin bei der Bundeswehr. Dadurch im Süden der Republik gelandet, arbeitete sie danach im Umweltamt der Stadt Frankfurt/Main. Nach der Rückkehr in die Heimat 2006 war sie im Jobcenter der Kommunalen Beschäftigungsagentur Wernigerode tätig.

Mit den Jahren qualifizierte sie sich bis zum Master of Public Management. Und sie bildet heute am Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Magdeburg angehende Verwaltungsleute im Fach allgemeines Verwaltungsrecht aus. Übers Jahr betreffe das aber nur wenige Stunden, berichtet sie.

Trotz ihrer langen Verwaltungserfahrung muss sich Franziska Wambsganß in Osterwieck in einige Themen erst mal einarbeiten.

„Feuerwehr ist für mich völlig neu“, bekennt sie. Ihr für den Brandschutz zuständiger Kollege Andreas Kröpper hat mit ihr deshalb schon alle 17 Feuerwehrstützpunkte im Stadtgebiet aufgesucht.

Bis zum Sommer plant die neue Amtsleiterin einen Lehrgang zu absolvieren, um den Pool der jetzt – einschließlich Bürgermeister – drei Standesbeamten aufzustocken. Auch ihre Vorgängerin hatte Eheschließungen vorgenommen.

„Ich glaube, hier wird es nie langweilig“, sagt Franziska Wambsganß augenzwinkernd angesichts der Vielfalt im Ordnungsamt. Wozu auch eher unangenehme Themen gehören wie die Knöllchen für Parksünden oder vergessene Straßenreinigung. „Ich bin ein pragmatischer Mensch und versuche, im Gespräch mit den Bürgern eine Lösung zu finden“, sagt sie über sich.

Schaut man auf ihren Schreibtisch, fallen die verhältnismäßig wenigen Akten darauf auf. Das resultiert weniger aus der gesteigerten Ordnungsliebe. Franziska Wambsganß ist es aus der Kreisverwaltung gewohnt, viel digital zu arbeiten. Ganze Vorgänge seien dort von der Antragstellung der Bürger an papierlos bearbeitet worden. Im Osterwiecker Rathaus ist das in dem Umfang noch Zukunftsmusik. Wenn aber die sogenannte E-Akte in alle Bereiche kommt, könne sie ihre Erfahrungen dabei einbringen.