Von Unzertrennlichen bis Sittich: Über 60 Vögel aus Besitz eines Wanzleber Tiersammlers befreit Exotische Heimatlose im Tierheim Satuelle
Exotisch und flatterhaft geht es derzeit im Tierheim Satuelle zu. Aus dem Bestand eines Tiersammlers hat die Einrichtung mehr als 60 quietschbunte Vögel übernommen. Viele von ihnen suchen jetzt ein neues Zuhause.
Satuelle l Nymphensittiche, Wellensittiche, Kanarienvögel, Unzertrennliche und Ziegensittiche: Exotische Vögel der unterschiedlichsten Arten teilen sich derzeit ein Zimmer im Satueller Tierheim. In einer großen Voliere hüpfen sie von Stange zu Stange und geben dabei ein lautstarkes Konzert.
Alle Tiere stammen aus dem Besitz eines Wanzleber Tiersammlers, der mehr als 200 Vögel auf seinem Grundstück hielt. "Er hat für sie gelebt. Aber allmählich ist ihm das Ganze über den Kopf gewachsen", sagt Tierheim Leiterin Kathrin Behrends.
Eine anonyme Anzeige hatte den Fachdienst Veterinärwesen des Landkreises informiert. Dessen Mitarbeiter riefen bei einem Vor-Ort-Termin dann das Tierheim hinzu.
"Der Besitzer erklärte sich bereit, einen Teil seines Bestandes abzugeben", so Kathrin Behrends. Für alle Vögel hätte die Kapazität des Tierheims auch nicht ausgereicht. Stattdessen habe man sich entschieden, zunächst die dringlichsten Fälle zu retten. "Die 66 Vögel haben draußen in einer nicht artgerechten Voliere und in einem Schuppen gelebt", erklärt Kathrin Behrends. "Die Tiere brauchen eine Umgebungstemperatur von mindestens 15 Grad Celsius. Das war dort nicht gegeben."
Allgemein seien die Vögel jedoch in einem guten Zustand. "Der Besitzer hat sich Mühe gegeben, damit es ihnen gut geht. Aber bei so vielen Vögeln ist das einfach nicht machbar", urteilt Kathrin Behrends. Für die verbliebenen Tiere wurde dem Besitzer eine Frist gesetzt, um sie selbst zu vermitteln.
Wer sich für die Vögel im Satueller Tierheim interessiert, kann sich unter Telefon (039058) 3012 melden. "Wir wünschen uns nach Möglichkeit Menschen, die schon eine gewisse Erfahrung haben - insbesondere bei den Unzertrennlichen. Alle Vögel sind den Freiflug in einer Voliere gewohnt, deshalb vermitteln wir sie nicht in Käfighaltung", erklärt Kathrin Behrends.