Norbert Eichler und Christine Ostheer begrüßen kleine Haldensleber mit Gutscheinen Glückwünsche der Stadt für Zwillingspaare
Glückwunsche überbrachten Haldenslebens Bürgermeister Norbert Eichler und Christine Ostheer von der Stadtverwaltung sowohl Eileen Müller und Carsten Madaus als auch Franziska und Christian Fieseler. Beide Paare sind seit wenigen Monaten Eltern von Zwillingen.
Von Julia Schneider
Haldensleben l Die Besucher aus dem Rathaus gratulierten den jungen Eltern zur Geburt der Zwillingsbrüder Piet und Luke Madaus sowie des Geschwisterpärchens Fiona Charlotte und Finn Christian Fieseler nicht nur mit Blumen.
"Wenn statt einem Kind plötzlich zwei oder mehr zur Welt kommen, bedeutet das immer eine höhere Belastung für die Eltern, wobei der finanzielle Aspekt keine unerhebliche Rolle spielt. Deshalb haben wir als Stadt uns vor einigen Jahren dazu entschieden, den Eltern bei Mehrlingsgeburten mit Gutscheinen aller Art unter die Arme zu greifen", erklärte Stadtoberhaupt Eichler.
Und so konnten die Elternpaare in den Urkundenmappen Gutscheine für einen Babyschwimmkurs und einen Bewegungskurs für Babys oder Kleinkinder entdecken. Zwei Mal jährlich erhalten die Eltern eine Familienkarte für das Rollibad zwischen dem 2. und dem 7. Geburtstag der Kinder. Weiter gibt es Gutscheine für eine Fachausbildung an der Musikschule des Landkreises Börde, die Übernahme des Beitrages für die Mitgliedschaft in einem Sportverein mit Sitz in Haldensleben und außerdem die Übernahme der Benutzungsgebühren für die Bibliothek vom 14. bis zum 18. Geburtstag der Kinder. Jeden Gutschein gab es natürlich im Doppelpack, damit keiner der Zwillinge zu kurz kommt.
Die Zwillingseltern freuten sich über die Unterstützung der Stadt. Mit dem Gutschein für einen Sportverein werden Piet und Luke Madaus, die Zwillinge von Eileen Müller und Carsten Madaus, vielleicht sogar einmal in die Fußstapfen ihrer Eltern treten. Mama Eileen hat von Kindesbeinen an Dutzende Siege als Sprinterin erkämpft, Papa Carsten ist als Fußballer erfolgreich.
Darüber, dass Eileen Müller ein paar Monate nach der Geburt ihres ersten Sohnes Josh wieder schwanger war, staunten die jungen Eltern im vergangenen Jahr nicht schlecht. "Als wir erfahren haben, dass es Zwillinge werden, war die Überraschung dann aber noch größer, das kann man sich ja vorstellen", gibt das Paar lächelnd zu.
"Manchmal hilft es schon, wenn jemand für eine Stunde mit dem Kinderwagen um den Block geht, damit wir ein bisschen Schlaf kriegen"
Schnell hatten sie sich aber mit der Vorstellung, Zwillingseltern zu werden, angefreundet und sind nun mächtig stolz auf ihre insgesamt drei kleinen Männer. Am 26. Januar kam Piet um 20.58 Uhr im Olvenstedter Klinikum in Magdeburg zur Welt, Bruder Luke folgte um 21.06 Uhr. Gemeinsam mit dem "großen" Bruder Josh, der 15 Monate alt ist, sorgen die Zwillinge für jede Menge Leben im Hause Müller/Madaus. Die jungen Eltern sind froh über die große Unterstützung, die sie von den eigenen Eltern erhalten. "Manchmal hilft es schon, wenn mal jemand für eine Stunde mit dem Kinderwagen um den Block geht, damit wir ein bisschen Schlaf kriegen oder etwas im Haushalt schaffen", erklären Papa Carsten und Mama Eileen.
Während ihres einwöchigen Aufenthalts im Olvenstedter Klinikum lernte die junge Frau auch Franziska und Christian Fieseler aus Haldensleben kennen, die seit Mai 2011 verheiratet sind. Deren Zwillinge wurden schon am 9. Dezember 2011 geboren. "Um 11.32 Uhr war Fiona Charlotte da. Sie wog 790 Gramm und war nur 35 Zentimeter groß", erzählt Mama Franziska sichtlich bewegt. "Um 11.34 Uhr wurde dann Finn Christian geholt, er wog 890 Gramm und war 38 Zentimeter groß."
Die Zwillinge der Fieselers kamen genau 13 Wochen zu früh auf die Welt, mit ihrer Geburt begann für die jungen Eltern sowie für den Rest der Familie eine über dreimonatige Odyssee des Bangens und Hoffens. Weil bei Mama Franziska während der Voruntersuchungen stets alles in Ordnung gewesen sei, war niemand auf eine mögliche Frühgeburt der Zwillinge vorbereitet.
"Mit dem Notarztwagen wurde ich ins Krankenhaus gebracht, es gab etliche Komplikationen", erzählt Franziska Fieseler. Das Leben ihrer Kinder hing lange Zeit am seidenen Faden. Während sie von den "schrecklichsten Monaten meines ganzen Lebens" erzählt, kommen auch Stadt-Mitarbeiterin Christine Ostheer die Tränen. "Wenn man selbst Kinder hat, dann kann man mitfühlen, wie es den beiden in etwa ergangen sein muss. Manche Schicksale sind kaum zu begreifen", sagt sie.
Umso mehr freuten sie und Bürgermeister Eichler sich darüber, Fiona und Finn schließlich wohlauf und gut entwickelt in ihrem Zuhause in Haldensleben begrüßen zu dürfen. Erst am 29. Februar durften ihre Eltern die Zwillinge mit nach Hause nehmen.
Das "Zwillings-Gen" liegt bei Franziska Fieseler übrigens in der Familie. "Meine Geschwister sind Zwillinge und meine Oma ist auch ein Zwilling", erzählt die junge Frau.