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1050 Jahre Osterwieck ist fürs Harzfest gerüstet

Die Jubiläumsstadt rechnet vom 14. bis 16. Juni mit 20.000 Besuchern. Beim Festumzug wird die Geschichte, die sogar bis Jahr 780 zurückreicht, in 24 Bildern dargestellt.

Von Mario Heinicke Aktualisiert: 07.06.2024, 18:49
Ein riesiges Banner mit  Daten aus der Stadtgeschichte ist jetzt vor die Rathausfassade gespannt. Rechts davon wird die Hauptbühne stehen.
Ein riesiges Banner mit Daten aus der Stadtgeschichte ist jetzt vor die Rathausfassade gespannt. Rechts davon wird die Hauptbühne stehen. Foto: Mario Heinicke

Osterwieck. - Landrat Thomas Balcerowski (CDU) hat am Donnerstag auf seinem Weg durch die Altstadtstraßen zum Rathaus gestaunt: Acht Tage vor dem Harzfest zeigt sich Osterwieck bereits „hervorragend geschmückt.“ Kilometerlange Wimpelketten hängen über den Straßen, auch schon die Banner, wo sich welche Aussteller befinden werden. Und vor die Rathausfassade ist ein riesiges Banner mit geschichtlichen Daten der Jubiläumsstadt gespannt. Viele Osterwiecker haben eine der eigens hergestellten Jubiläumsfahnen an ihren Häusern befestigt.

„Die Planungen sind zum großen Teil abgeschlossen“, berichtet Rathauschef Dirk Heinemann (SPD) im gemeinsamen Pressegespräch mit dem Landrat. Auf den beiden Bühnen erwarte das Publikum über drei Tage ein volles Programm. Hinzu kommen die thematischen Meilen mit Händlern, Unternehmen, Rettungsorganisationen, Vereinen, Tourismusanbietern und für Kinder. „Wir rechnen mit 20.000 Besuchern“, sagt Heinemann. Und er verbindet damit große Hoffnung, dass das Harzfest noch lange nachhallen wird. Dass sich möglichst viele davon inspirieren lassen, später wiederzukommen, um sich die Fachwerkschätze, die hier besonders zahl- und schmuckreich aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg stammen, näher anzuschauen.

„Ich hatte von Anfang in Osterwieck an ein gutes Gefühl“, sieht sich Thomas Balcerowski mit der Wahl für die Fachwerkstadt bestätigt. „Es wird an den drei Tagen keine Langeweile geben. Es wird ein tolles Fest.“ Und augenzwinkernd setzt er noch einen drauf: „Wer an diesem Wochenende schlafen geht, hat selber Schuld.“

„Ich freue mich auf die drei tollen Tage. Solch ein großes Fest hat Osterwieck lange nicht gesehen und wird es wahrscheinlich auch danach lange Zeit nicht wiedersehen“, schätzt Bürgermeister Heinemann ein. Während er jetzt als Repräsentant der Gastgeberstadt auftritt, verweist er darauf, dass er der einzige Vertreter der Stadtverwaltung in dem ehrenamtlich tätigen, elfköpfigen Festkomitee ist. Seit einem Jahr haben die Mitglieder in ihrer Freizeit mehrmals pro Monat zusammengesessen und die tausend Details organisiert.

Bis hin zum Sponsoring. „Wir haben eine Mega-Unterstützung von unseren Unternehmen“, schwärmt Lars Kohn aus dem Festkomitee. „Es gab keinen, der Nein gesagt hat. Da ist uns das Herz aufgegangen.“

„Das gilt auch für den Festumzug“, fügt Thomas Dahms hinzu, der dafür die Fäden der Organisation in seinen Händen hat. Am Sonntag um 13 Uhr wird dieser am Anger starten und, anders als zu den Jubiläen 1974 und 1999, einmal um die Altstadt herum führen, bevor die Teilnehmer – die letzten Meter ohne Fahrzeuge und Tiere – über die Neukirchenstraße in die Stadtmitte gelangen. In 24 Bildern wird die an sich sogar fast 1.250-jährige Geschichte des Ortes dargestellt. Denn schon 780 gründete hier Karl der Große eine Kirche, quasi die Wurzel des späteren Bistums Halberstadt. Von 974 stammt unterdessen die erste nachweisbare Urkunde, die somit Grundlage für das jetzige Jubiläum ist.

Um die 500 Beteiligte wird der Umzug haben. „Vielleicht werden es auch 5.000“, meint Thomas Dahms, wenn sich nämlich die Zuschauer vom Straßenrand, wie angeboten, am Ende mit einreihen. Zudem: Gerade erst habe sich eine Gruppe aus dem Nachbardorf angemeldet: „Schauen grüßt Osterwieck“. Vielleicht möchten ja noch mehr dabei sein. Auch sie seien willkommen.

Diese Schilder werden beim Festumzug zu sehen sein. Von links: Thomas Dahms, Lars Kohn, Thomas Balcerowski und Dirk Heinemann.
Diese Schilder werden beim Festumzug zu sehen sein. Von links: Thomas Dahms, Lars Kohn, Thomas Balcerowski und Dirk Heinemann.
Foto: Mario Heinicke