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Im Harzkreis stehen drei Teams für den Notfalleinsatz bereit Notfallseelsorger besiegeln künftige Kooperation

Von Dieter Kunze 04.07.2011, 04:41

Der Eisenbahnunfall bei Hordorf hat die Notwendigkeit einer Notfallseelsorge deutlich gemacht. Aber auch bei vielen anderen Ereignissen brauchen Menschen Trost und Rat von ausgebildeten Fachleuten. Diese wollen jetzt im Harzkreis enger zusammenarbeiten.

Halberstadt. Die Leitstelle des Landkreises erfährt meist zuerst, wo Menschen Trost benötigen, deren Angehörige einen schweren Unfall hatten, wo nahe Verwandte verstorben sind oder ein Suizid gemeldet wurde. "Die Notfallseelsorger leisten einen aktiven Beitrag zur Lebensbewältigung, zur Rückführung ins Leben und unterstützen Betroffene, die in Bedrängnis geraten sind", sagte Landkreis-Dezernent Bernhard Petzold bei einem Treffen mit den freiwilligen Helfern in der Winterkirche des Halberstädter Doms.

Man sei lange Zeit mit den drei Arbeitsgruppen für Notfallseelsorge in Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode einen gemeinsamen Weg gegangen. Jetzt sollen die Helfer, die ein "physisch und psychisch anspruchsvolles Feld bewältigen", noch enger zusammenrücken. Deshalb wurde eine Kooperationsvereinbarung der Träger dieser Freiwilligenarbeit mit dem Landkreis abgeschlossen.

Die einzelnen Helfer sind im ASB, bei den Maltesern, dem DRK, im Kreisfeuerwehrverband, im Evangelischen Kirchenkreis oder bei der Diakonie organisiert. "Sie opfern viel freie Zeit für diese ehrenamtliche Arbeit, um anderen zu helfen", betonte Ute Gabriel-Betzle. Christen und Nichtchristen würden dabei eng zusammenarbeiten. Das Diakonische Werk übernimmt für die anderen Träger die nötige Verwaltungsarbeit.

Gabriel-Betzle und Petzold dankten den Aktiven für ihre bisherige Arbeit, deren Wirken hoch geschätzt werde. Nicht nur den Betroffenen, sondern auch den Einsatzkräften bei Feuerwehr und Polizei werde geholfen, die Ereignisse zu verarbeiten. "Hier sind die richtigen Leute am richtigen Fleck", so Petzold.

Mit der Vereinbarung werde jetzt die Aus- und Weiterbildung besser koordiniert. Der Landkreis unterstützt die Ausstattung der Gruppen, auch mit Sicherheitsbekleidung, vergibt Ausweise und organisiert einmal im Jahr eine Berichterstattung vor einem Ausschuss des Kreistages.

In Halberstadt leitet Klaus Biada vom Malteser Hilfsdienst eine Gruppe von 14 Aktiven. "Wir sind ständig auf der Suche nach weiteren Helfern", sagte er. Interessierte können sich in der Dienststelle im Burchardikloster, Telefon (0 39 41) 2 60 97 gern melden.

In Quedlinburg organisiert Krankenhausseelsorger Matthias Zentner eine Gruppe von 19 Ehrenamtlichen. Von einer schweren und dankbaren Aufgabe sprach Klaus Ernst, der die Helfergruppe in Wernigerode leitet. Er erhofft sich durch gemeinsame Fortbildung Synergieeffekte.

Dank für das Engagement gab es auch von Superintendentin Angelika Zädow. "Sie helfen Menschen, wieder Grund unter den Füßen zu finden". Für den würdigen Rahmen für die Veranstaltung sorgte Domkantor KMD Claus-Erhard Heinrich und weitere Unterstützung gab es von den Halberstadtwerken.