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18-jähriger Feuerwehrmann gesteht vier Taten Polizei fasst Feuerteufel von Elbingerode

Erfolg für Polizei und Staatsanwaltschaft: Nach vier Bränden, die in den vergangenen Wochen die Feuerwehren rund um Elbingerode in Atem gehalten haben, ist jetzt ein geständiger Verdächtiger ermittelt worden.

Von Dennis Lotzmann und Burkhard Falkner 09.07.2015, 16:37

Elbingerode/Halberstadt l Ein Polizeisprecher bestätigte am Donnerstagnachmittag auf Anfrage entsprechende Informationen der Volksstimme. Demnach sei bereits am Mittwoch ein Tatverdächtiger vorläufig festgenommen worden. Und: "Der Beschuldigte hat insgesamt vier Taten gestanden", so der Kriminalbeamte.

In Elbingerode verbreitete sich das Gerücht über den Ermittlungserfolg und die Aufklärung der Taten am Donnerstag rasend schnell. Neben der positiven Nachricht, dass damit die seit April währende Brandserie, die die Einwohner mehr und mehr geängstigt hatte, nun ganz offenkundig beendet ist, kommt eine negative: Laut Polizei handelt es sich um ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Elbingerode. Zu Details, beispielsweise zum genauen Wohnort des Beschuldigten, wollte sich die Polizei nicht äußern. Nur so viel: Es handele sich bei dem Tatverdächtigen um einen 18-Jährigen aus Elbingerode.

Nach Angaben von Polizeisprecherin Anja Hempel hat der Beschuldigte zugegeben, insgesamt vier Brände gelegt zu haben. Dabei handelt es sich um jene Feuer, die die Wehren der Stadt Oberharz in den vergangenen Wochen immer und immer wieder in Atem gehalten hatten. Auftakt jener Serie war ein Scheunenbrand auf dem Galgenberg am 19. April. Wenige Tage später brannte die Lagerhalle einer Gerüstbaufirma bis auf die Grundmauern nieder. Am 12. Mai mussten die Mitglieder mehrerer Feuerwehren einen brennenden Bungalow löschen. Bevor am Mittwoch dieser Woche beim ermittelten Tatverdächtigen die Handschellen klickten, steckte der 18-Jährige am Donnerstag voriger Woche noch ein ehemaliges Sägewerk an.

Seine Taten habe der junge Mann mit langer Weile und der Suche nach Bestätigung innerhalb der Feuerwehr begründet, so Hauptkommissarin Hempel und Oberstaatsanwalt Hauke Roggenbuck in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Der Oberharzer Stadtwehrleiter Dirk Czekay zeigte sich entsetzt: "Ich bin tief erschüttert und geschockt und kann mich bei den Betroffenen für das Fehlverhalten dieses angeblichen Kameraden nur in aller Form entschuldigen", so der 52-Jährige Hauptbrandmeister in einer ersten Reaktion.

Der 18-Jährige wurde nach der polizeilichen Vernehmung wieder entlassen.