Mitglieder des Sozialauschusses der Stadt Oebisfelde-Weferlingen besichtigen Kindereinrichtungen in Rätzlingen und Bösdorf Rätzlinger Kita steht oben auf der Prioritätenliste
Um sich ein detailliertes Bild von den Kindertagesstätten Rätzlingen und Bösdorf machen zu können, ließen sich die Mitglieder des Sozialausschusses der Stadt Oebisfelde-Weferlingen am Montagabend durch diese Einrichtungen führen.
Rätzlingen/Bösdorf. "Es geht speziell um die Beantragung von Zuwendungen zur Förderung von Investitionen in Kindertagesstätten aus dem Bundesprogramm ,Kinderbetreuungsfinanzierung\'. Wir schauen uns die Kindereinrichtungen in Rätzlingen und Bösdorf an, um uns eine fachliche Meinung bilden und eine Empfehlung geben zu können", erklärte Angela Leuschner, Vorsitzende des Sozialausschusses der Stadt. Sie begrüßte Ausschuss- und Stadtratsmitglieder, Elternvertreter sowie Bösdorfs Ortsbürgermeister Georg Ohrdorf und Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens zu den Ortsbegehungen.
"Der Sanitärtrakt gehört zu den Hauptproblemen. Wir haben insgesamt 62 Kinder und können nur gestaffelt ins Bad gehen, damit dort kein Chaos entsteht. Wir haben zu wenig Toiletten und Waschbecken und auch keinen speziellen Wickelbereich", schilderte Doreen Pätz, Leiterin der Kita "Drömlingsspatzen" in Rätzlingen, die beengten Verhältnisse für die 19 Krippenkinder. Geplant ist es, für den Krippenbereich einen Anbau für einen weiteren Gruppenraum zur Betreuung von zusätzlich zehn weiteren Kindern zu schaffen sowie Wände zu durchbrechen, um kürzere Wege und einen eigenen Krippensanitärbereich mit Wickelmöglichkeiten zu haben.
Doreen Pätz schlug vor, zusammenstapelbare Bettchen für die Kleinsten zu kaufen, um Platz zu gewinnen. "Die Kinderzahlen steigen. Im November würden wir schon auf 26 Krippenkinder kommen", sagte Bürgermeister Behrens, verwies auf den deutlichen Anstieg der Kinderzahlen und betonte: "Es kommen zu uns in die Kita nach Rätzlingen auch Kinder aus Kathendorf, Everingen, Eickendorf, Lockstedt und Etingen." Die Gesamtkosten für dieses Projekt in Rätzlingen beträgen 200000 Euro.
"Im Sozialausschuss haben wir uns ja schon im vergangenen Jahr diese Einrichtungen angesehen. Schon damals war uns klar, dass Rätzlingen und Walbeck die Kitas sind, die eine Vergrößerung nötig haben. Hier in Rätzlingen ist es eindeutig, dass zehn Plätze geschaffen werden müssen", sagte Kerstin Dörfel, Mitglied im Stadtrat. Auch Helga Willecke, Leiterin der Kita in Bösdorf, begrüßte die Gäste in der Kita. Dort werden 11 Krippen- und 18 Kindergartenkinder betreut. "Wir haben eine augenscheinlich kleinere Einrichtung. Schon der zu kleine Eingangsbereich, in dem sich der Publikumsverkehr und das An- und Auskleiden abspielt, zeigt die Notwendigkeit eines Anbaus", sagte die Kita-Chefin und führte in den Sanitärbereich, der auch sehr klein ist und saniert werden müsste. Draußen zeigte Helga Willecke, wo der Anbau entstehen könnte. Im Anbau soll es einen Bewegungsraum und einen Eingangsbereich geben. "An erster Stelle steht, dass wir mehr Platz für die Kinder brauchen", fasste Helga Willecke zusammen und ergänzte: "Aber auch die Heizungsanlage hat ihre Jahre auf dem Buckel."
Um die Euphorie zu bremsen, betonte Angela Leuschner: "Die Fördersummen für den gesamten Landkreis betragen für dieses Jahr 300000 Euro und für 2012 sind es 600000 Euro." Behrens entgegnete: "Wenn wir keinen Antrag stellen, dann haben wir auch keine Chance."
Die Ausschussvorsitzende zog Bilanz: "Schon im Vorfeld hatte sich der Ausschuss entschieden, die Rätzlinger Kita auf der Prioritätenliste ganz nach oben zu setzen. Für meine Begriffe hat sich das heute noch einmal bestätigt. Obwohl wir den Bedarf in beiden Einrichtungen sehen. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Fördermittel sehr sehr eng bemessen sind, werden wir - wenn wir beide Anträge einreichen - eine Priorität setzen müssen."
Die Lage in der Walbecker Kita hat sich nach Ansicht von Angela Leuschner bereits durch Investitionen für einen Werkraum und für eine Küche etwas entspannt.