Wohnung und Arbeitsstätte trennen nur ein paar Stufen

Neuenhofe l Ingeburg Nahrstedt kennen die Meisten in Neuenhofe. Und so war es nicht verwunderlich, dass gestern in den Morgenstunden die Türen der alten Schule öfter klappten. Viele wollten der rüstigen Senioren die Glückwünsche zum 80. Geburtstag übermitteln.

Auch dem Bürgermeister der Gemeinde Westheide, Hartmut Jahn, war es ein Bedürfnis, zu den Gratulanten zu gehören. "Sie ist schon seit Jahren Leiterin unserer Volkssolidarität-Ortsgruppe, bindet sich aber auch sonst viel im örtlichen Leben mit ein", sagte er und vergisst auch nicht zu erwähnen, dass Ingeburg Nahrstedt gemeinsam mit ihrem Mann Heinz auch die "gute Seele des Gemeindehauses" ist.

Hier ist sie mit ihrem Ehemann eingezogen, als sie 1957 nach Neuenhofe kam. "Das war unsere erste gemeinsame Wohnung und hier haben wir auch unsere Söhne großgezogen", so Ingeburg Nahrstedt. "Heute haben Nahrstedts Bestandsschutz hier", scherzte der Bürgermeister. Und die Wohnung hatte früher noch einen weiteren Vorteil: Ingeburg Nahrstedt hatte immer einen kurzen Weg zur Arbeit. Die Schulräume, in der sie bis 1978 den Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen beibrachte, befanden sich nur ein Stockwerk tiefer. Im Anschluss unterrichtete sie noch bis kurz nach ihrem 60. Geburtstag in der Hillersleber Grundschule.

"Zwei Räume hatten wir hier", erinnerte sie sich gestern, als sie in einem der Klassenräume ihre Gäste empfing. Regelmäßig wirbelt Ingeburg Nahrstedt auch heute noch in dem Raum - er ist Domizil der Volkssolidarität-Ortsgruppe.

Und auch wenn die 80-Jährige über ihre sonstigen Aktivitäten spricht, merken die Zuhörer, dass ihre Terminkalender immer gut gefüllt ist. Nur gestern wurde etwas ruhiger gefahren, denn zum Mittag begann die Geburtstagsfeier mit Freunden und Familie.