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Denkmal Ein neues Wahrzeichen für Bülstringen

Eine Lore in der Siedlung soll an die einstige Kleinbahnstrecke nach Gardelegen erinnern. Der Heimatverein hat die Schenkung auf Hochglanz poliert und auf öffentlichem Platz aufgestellt.

Von Carina Bosse 23.09.2024, 08:15
Zahlreiche Bülstringer waren zur Einweihung des neuen Denkmals in die Siedlung gekommen.
Zahlreiche Bülstringer waren zur Einweihung des neuen Denkmals in die Siedlung gekommen. Foto: Carina Bosse

Bülstringen. - Vor 1.360 Monaten, hatte Denis Zabel errechnet, wurde sie eingeweiht, doch sie sollte nur ganze 480 Monate davon in Betrieb gewesen sein. Die Kleinbahn von Neuhaldensleben führte über Bülstringen (Satuelle, Uthmöden, Klüden, Roxförde, Wannefeld, Letzlingen) nach Gardelegen und transportierte neben Personen unter anderem Kalksandstein aus Klüden und Produkte der Brennereien in Uthmöden und Bülstringen.

Der einstigen Bahnstrecke zu Ehren hat Bülstringen ein neues Wahrzeichen. Seit Freitag steht eine alte Lore in der Siedlung, nur wenige Meter vom einstigen Bahnhof (heute ein Wohnhaus in Privatbesitz) und dem alten Schienenverlauf entfernt. Der Platz für das Denkmal wurde also ganz bewusst gewählt. Die Lore soll an die alte Kleinbahnstrecke erinnern.

Bereits 1896 gab es erste Überlegungen für die Anlage einer Kleinbahn, doch es sollte noch – getreu deutscher Bürokratie – bis 1905 dauern, ehe die Genehmigung zum Bau des Schienenstranges vorlag. Denis Zabel vom Freizeit- und Heimatverein Bülstringen hatte viele historische Fakten zusammengetragen.

Strecke wurde 1911 eingeweiht

Am 20. Mai 1911 konnte die Strecke nach rund sechsjähriger Bauzeit eingeweiht werden. Der letzte Triebwagen rollte am 12. März 1951 über die Gleise, an die heute nur noch die Straßenbezeichnung Alte Bahn in der Siedlung erinnert. Die offizielle Stilllegung folgte am 3. Oktober 1951.

Dass diese mit Granitstein gefüllt Lore - aus dem Bergbau stammend - nun an dieser Stelle aufgebaut werden konnte, ist in erster Linie Peter Kinast und seiner Familie zu danken. Viele Jahre stand sie in seinem Vorgarten, berichtet Sigrid Juraschek. Als seine Familie beim Heimatverein anfragte, ob verschiedene Dinge aus seiner Sammlung übernommen werden möchten, landete die recht sperrige Lore auf dem Gemeindebauhof. Zugedeckt stand sie über viele Jahre unbeachtet in einer Ecke - bis Denis Zabel sie wieder entdeckte und schrittweise aufpolierte.

Nun also steht sie auf einem Sandsteinsockel und Schienen und soll die Anwohner erfreuen und an die Kleinbahnstrecke erinnern.

Bevor der Heimatverein die zahlreichen Besucher zu einem kleinen Umtrunk einlud, bat Sylke Hübener darum, alte Fotos und Dokumente rund um die Ortsgeschichte nicht wegzuwerfen, sondern dem Heimatverein zur Verfügung zu stellen. „Wir sind ständig auf der Suche“, sagte sie.