Zukunftstechnologie Mit Video: Revolution bei Hermes - KI und Roboter für Effizienz in Haldensleben
Die Otto Group will künftig verstärkt Künstliche Intelligenz und Roboter einsetzen. In Haldensleben wurde nun mit der Zukunftstechnologie begonnen.
Haldensleben. - 4.000 Mitarbeiter arbeiten bei Hermes Fulfilment in Haldensleben – 2.600 an der Hamburger Straße und 1.400 am Südhafen.
Viele von ihnen sind an Arbeitsplätzen eingesetzt, an denen sie sich ständig wiederholende Tätigkeit ausführen. So entnehmen sie beispielsweise einzelne Warenbeutel und -kartons aus großen Wannen oder Paketen, sortieren sie, verpacken sie dann neu zu Kundensendungen. Diese Tätigkeiten seien vor allem eine physische Belastung, daraus macht Kay Schiebur keinen Hehl.
Laut dem Vorstandsmitglied der Otto Group sei eine zukunftsweisende Technologie-Lösung, die die Unternehmensgruppe gestern erstmals in Haldensleben vorstellte, auch deshalb „auf große Offenheit“ bei den Mitarbeitern gestoßen.
Otto möchte an seinen Logistik-Standorten künftig Roboter und Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen. Dazu hat das Unternehmen eine strategische Partnerschaft mit den US-amerikanischen Unternehmen Covariant und Boston Dynamics geschlossen. Damit solle zudem die Effizienz gesteigert und vor allem dem demografischen Wandel entgegengewirkt werden, so Schiebur.
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Stefan Nießen, Betriebsleiter von Hermes Fulfilment in Haldensleben, bestätigt: „Wir bekommen gar nicht so viele Mitarbeiter wie wir haben möchten.“ In Haldensleben werden vor allem Waren des Versandhändlers Bonprix angeboten, der ebenfalls zur Otto Group gehört.
Sie gehen in 16 verschiedene europäische Länder – nach Lappland ebenso wie in den Süden Spaniens. Weil der Versandhandel boomt, würde Hermes Fulfilment in Haldensleben gerne wachsen – dafür fehlen aber schon jetzt die Mitarbeiter.
KI bei Hermes in Haldensleben: Roboterhund „Spot“ zieht Blicke auf sich
Die Unternehmensgruppe möchte dem mithilfe des Einsatzes der neuen Technologien nun entgegenwirken. So versammelten sich am Donnerstag Vorstandsmitglieder aus Hamburg und auch des Entwicklers Covariant aus Kalifornien, um unter anderem das „Covariant Brain“ vorzustellen.
Diese Technologie könne für verschiedenste Logistik-Tätigkeiten genutzt werden – beispielsweise für das Kommissionieren, Packen und Sortieren von Waren. Die vorgestellte Maschine „optimiert sich selbst und lernt dazu“, so Stefan Nießen. Sie müsse vor ihrem Einsatz nicht programmiert werden. Für Staunen – auch unter den Mitarbeitern – sorgte „Spot“.
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Der Roboterhund der Firma Boston Dynamics solle künftig auf dem über 460.000 Quadratmeter großen Gelände von Hermes an der Hamburger Straße genutzt werden, soll die Techniktunnel kontrollieren.
Angst um ihre Arbeitsplätze müssten die Mitarbeiter vor Ort durch die Automatisierung der Prozesse nicht haben. Es werde keinen Personalabbau geben, betonte Kay Schiebur. „An Mitarbeiterabbau ist nicht zu denken, eher an -aufbau“, ergänzte Stefan Nießen.
Zweistelliger Millionenbetrag für neue Technologie - 100 Maschinen für Logistik-Standorte
Er zeigte sich stolz darüber, dass die Otto Group ihre neue Technologie, die gemeinsam mit Covariant und Boston Dynamics speziell für das Unternehmen entwickelt wurde, zuerst in Haldensleben ausgerollt wird.
Einerseits sei diese Entscheidung getroffen worden, weil Hermes Fulfilment in Haldensleben durch den Anbieter Bonprix ein breites Sortiment vorhalte, an dem die neuen Maschinen hervorragend ihre Tätigkeiten lernen könnten.
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Andererseits sei der Standort Haldensleben enorm wichtig für das Logistikunternehmen. Von hier aus werde der komplette europäische Markt strategisch gut erreicht.
Die Otto Group gibt einen zweistelligen Millionenbetrag für die neue Technologie aus, in den kommenden Jahren sollen 100 Maschinen in allen Logistik-Standorten des Unternehmens eingesetzt werden. „Die KI ist gekommen, um zu bleiben“, ist sich Kay Schiebur sicher. Seite 1, Seite 6