Gesundheitswesen Krankenhäuser unter Druck: Ameos-Mitarbeiter in Haldensleben zeigen Politik die rote Karte
Die Gewerkschaft Verdi hat zum internationalen Tag der Pflege bundesweit zu Aktionen aufgerufen, um auf die Situation der medizinischen Fachkräfte aufmerksam zu machen. Damit zielen sie vor allem auf die Politik im Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl in Sachsen-Anhalt sowie die Bundestagswahl.
Haldensleben - Zum internationalen Tag der Pflege am 12. Mai hat die Gewerkschaft Verdi einen bundesweiten Aktionstag gestartet. In Haldensleben waren die Mitarbeiter des Ameos-Klinikums in der Zeit von 12.30 bis 15 Uhr zu einer aktiven Mittagspause eingeladen. Mit Hinblick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am 6. Juni und der Bundestagswahl am 26. September sollte das Thema Vorsorge erneut in den Fokus gerückt werden. Man wolle der Politik „die rote Karte zeigen“.
„Wir haben in der Corona-Pandemie deutlich gesehen, wohin die Gesundheitsbranche gekommen ist“, sagte Manuela Hase, Gewerkschaftssekretärin von Verdi im Fachbereich Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen. In diesem Themenfeld gebe es viele verschiedene Themen die angesprochen und verbessert werden müssen.
Gleiche Löhne für gleiche Arbeit gefordert
„In Haldensleben ist Krankenschwester nicht gleich Krankenschwester. Durch die Beschäftigung in verschiedenen Gesellschaften werden sie alle unterschiedlich bezahlt“, so Hase. Erneut befragt Verdi dabei Beschäftigte im Gesundheitswesen zu ihrer Arbeitssituation und den Bedingungen für eine gute Versorgung. Wie steht es um die personelle und materielle Ausstattung? Was geht noch und was nicht? Fragen, die den Mitarbeitern gestellt werden und anschließen bundesweit ausgewertet werden. Diese repräsentative Auswertung solle der Gesundheitsministerkonferenz am 16. Juni vorgelegt werden, um das Stimmungsbild in deutschen Kliniken zu zeigen.
Seit November 2019 schwelt zwischen Ameos und Verdi ein Tarifstreit. Vorangegangen waren mehrere Streiks der Mitarbeiter, die „Ameos schließlich an den Tisch zwangen“, so Hase. Dabei wird weiterhin an einem Manteltarifvertrag gearbeitet. Im Sommer 2020 gab es erste Einigungen für höhere Löhne und Sonderzahlungen.
In 2020 wurde das Gehalt bei der gesamten Gruppe Ameos Ost, die insgesamt 18 Einrichtungen betreibt, um drei Prozent aufgestockt. In Haldensleben wurden für 2020 und 2021 insgesamt knapp 7 Prozent Erhöhung erkämpft. „Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn es vielen nicht schnell genug geht“, betont Manuela Hase.