Sensation Schatz der Ordensritter entdeckt
Die Haldensleber Templer haben den vergrabenen Schatz der früheren Ordensritter im Wald entdeckt.
Haldensleben l Die Templer können es selbst nicht glauben. Sie haben den Schatz der Tempelritter gefunden, die vor etwa sieben Jahrhunderten auf der Wichmannsburg lebten. Lange haben sie historische Akten gewälzt, sich genau mit den örtlichen Gegegebenheiten im Wald beschätigt. Der erhöht liegende Weg in diesem Terrain sei der frühere Burgwall, erläutert Detlef Zechelt, der zweite Vorsitzende des Fördervereins Wichmannsburg und Umgebung. Von hier aus haben die heutigen Templer die Suche aufgenommen.
14 Kästen mit Wertsachen der Ritter und eine goldene Ritterrüstung haben die Ordensritter 1307 auf dem Berg vergraben, so ist überliefert. Zur Tarnung pflanzten die Templer an diesen Stellen junge Eichbäume. Jeweils einen an jedem Platz, wo eine Truhe vergraben wurde. Dort, wo die Rüstung eingegraben wurde, mussten zwei Eichen gesetzt werden, da das Loch viel größer war. Nach dieser Stelle suchten die Templer und erlebten nach mehreren Probegrabungen die Sensation.
Als sie den Fund bergen, haben sie auch den Diplom-Historiker Dieter Bollmann in ihrer Mitte. Er steht ihnen häufig mit seinem Wissen zur Seite. Auch der Historiker ist überzeugt: Die Männer vom Förderverein Wichmannsburg haben den Schatz der einstigen Ordensritter gefunden, den diese auf dem der Wichmannsburg nächstgelegenen Berg vergraben hatten. Zumindest einen Teil davon. Die goldene Rüstung des Großmeisters und eine Eichenkiste mit alten Leuchtern, Schalen, einem Messer und Geschmeide. Alles Dinge, von denen sie sich trennen mussten. Heute Abend um 18 Uhr wollen die Templer in ihrem Domizil im Stendaler Tor den Schatz präsentieren.
Einst hatten die Tempelritter mit ihren Besitztümern viel Neid hervorgerufen. In Frankreich gab es besonders viele Komtureien. Der französische König Philipp IV., genannt der Schöne, trachtete danach, sich ihrer Güter zu bemächtigen. Er ließ die Mitglieder des Ordens schrecklicher Vergehen anklagen. Und da der Papst zu der Zeit vom französischen König abhängig war, konnte er die Templer nicht schützen. In Frankreich wurden 1307 alle Tempelritter verhaftet, die Güter eingezogen. 1312 löste Papst Klemens V. letztendlich unter dem Druck des französischen Königs den Templerorden auf.
In diesen Wirren fürchteten auch die Haldensleber Templer um ihre Existenz, auch der Magdeburger Erzbischof Burghard trachtete danach, den Ordensstiften das wohlerworbene Eigentum zu entziehen. Der Komtur Friedrich von Alvensleben rief alle Ordensbrüder zusammen, um mit ihnen zu beraten. Ritter Udo von Eilsleve schlug vor, die Besitzungen zu verkaufen, den Erlös als Notgroschen für das Alter an die Ritter zu verteilen. So wandte sich Friedrich von Alvensleben an seinen Bruder Albrecht auf der Feste Hunoldisburg und bot ihm das halbe Dorf Bülstringen und das Dorf Wolfshagen mit der Wichmannsburg zum Kauf an. Der Kauf sei für 300 Mark Silber abgeschlossen worden, erzählt der Vereinsvorsitzende Fokko Seeger.
Mit einem Gelage, zu dem auch die Nonnen von Althaldensleben eingeladen waren, wurde Abschied genommen. Keiner der Ritter wollte den Nonnen sagen, wohin all die bekannten Kleinodien gekommen waren. Einer jedoch erlag den zärtlichen Liebkosungen der jungfräulichen Nonne Isalbe von Dreileve. Sein Name ist jedoch nicht bekannt. „Wenn ihr mit der goldenen Rüstung geschmückt seid, bin ich mit Freuden die eure“, versprach die Nonne. Der Ritter schlich mit ihr zum Berg, grub die Rüstung aus, zog sie über und nahm die Nonne in die Arme. Dabei jedoch ertappten die anderen Ritter das Pärchen, sie hatten ihr Verschwinden bemerkt und sich auf die Suche gemacht. Den Ritter hätten sie lebendig in die Grube geworfen, heißt es. Die Nonne floh, sprang in ihrer Angst von der Burgbrücke ins Wasser und ertrank. Daher hat der Waldquell seinen Namen – Nonnenspring. Die Geister des goldenen Ritters und der Nonne sollen übrigens noch heute an diesem Ort anzutreffen sein.