Hegestrecke Angler wollen, dass in Vehlgast alles so bleibt
Die Fischereigenossenschaft Vehlgast hat Bundestagsmitglied Marcus Faber (FDP) in das Haveldorf eingeladen. Im Mittelpunkt des Gespräches stand Natura 2000.
Vehlgast - „Obwohl ich in Stendal zu Hause bin und in Havelberg bei der Bundeswehr diente, habe ich das Dorf Vehlgast in meinem ganzen Leben noch nicht einmal gesehen. Aber ich bin jetzt beeindruckt davon, wie schön die Landschaft und der kleine Ort hier eigentlich sind.“ Das sagte Marcus Faber am Mittwoch beim Besuch der Fischereigenossenschaft. Und er versicherte: „Hierhin werde ich bestimmt noch einmal wiederkommen.“ Schon aus dem Grund, um sich auch in Zukunft Problemen hier anzunehmen. Der Vorsitzende der Fischereigenossenschaft Wilfried Ebert sowie Daniel Bloch machten ihn bei seinem Besuch unter anderem mit Dingen rund um die gut 1,5 Kilometer lange Angelstrecke vertraut.
Etwa 15 Vereine nutzen regelmäßig die Rennstrecke
„Das ist ein sehr fischreiches Gebiet hier an der Havel“, berichteten beide. „Trotz der Steine am Ufer.“ Was sich längst weit herumgesprochen habe. „Etwa 15 ständige Vereine sowie auch Gastvereine und Gruppen nutzen unsere Rennstrecke, wie die Strecke der Angelplätze aufgrund ihrer Länge genannt wird. Fast an jedem Sonnabend und an jedem Sonntag herrscht hier Hochbetrieb, weshalb nur vorher angemeldete Veranstaltungen auch Berücksichtigung finden können“, so Wilfried Ebert. Die Fischereigenossenschaft Vehlgast möchte, dass das auch in Zukunft so bleibt. Schon weil die Naura-2000-Verordnung die Angelei andernorts zum Teil sehr eingeschränkt hat oder gar nicht mehr erlaubt. Eigentlich sollte die Hege-Angelstrecke nach der Verordnung auch schon an einer kleinen Brücke dort enden, was dann aber noch einmal zum Positiven korrigiert worden ist. „Und die Untere Naturschutzbehörde hat dann auch das Befahren des Platzes erlaubt.“
Nabu leistet sehr gute Arbeit
Als großen Erfolg dabei wertet Wilfried Ebert die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Nabu in der zurückliegenden Zeit, wodurch zum Beispiel erreicht werden konnte, dass ein vorgesehenes Renaturierungsprojekt an der Uferzone der Angelstrecke auf einen Wunsch der Angler hin zurückgezogen wurde. „Ohne große Bürokratie. Was für uns eine echte Überraschung darstellte“, erzählten die beiden Vertreter der Fischereigenossenschaft mit Freude. Aber auch ansonsten habe der Nabu bisher sehr viel Gutes hier im Vehlgaster Bereich geschaffen. Die Altarmanschlüsse, die sich positiv entwickelt hätten, seien nur ein Beispiel dafür.
Zander-Vorkommen hat wieder zugenommen
„Unsere Hegemaßnahmen sind sehr wichtig und müssen zu 100 Prozent so erhalten bleiben“, findet Daniel Bloch. Unter anderem habe der Zander wieder zugenommen, und in etwa vier Jahren rechne er auch wieder mit Stöhr-Vorkommen. „Und natürlich soll auch der ganze andere Bestand erhalten bleiben, an den sich die Angler gewöhnt haben.“ Marcus Faber sah das ebenso: „Was gut läuft, das braucht keine Veränderungen.“ Wilfried Ebert findet in dem Zusammenhang, „dass für die Durchlässigkeit der Wendefische gesorgt werden muss, unter anderem an der Wehranlage in Quitzöbel, wo zum Beispiel gerade für den Stöhr sogenannte Fischtreppen fehlen“.
Ungewissheit über die Zukunft
Allerdings bestehe bei ihnen nach wie vor Ungewissheit darüber, ob in absehbarer Zukunft nicht vielleicht doch noch eine Negativentscheidung für die Angler gefällt werde. „Wir erfahren dann meistens immer erst davon, wenn es schon fast zu spät ist.“ Weshalb sie sich mit der Bitte den Bundestagsabgeordneten wandten, sich bestens über Beschlüsse zur Vehlgaster Rennstrecke zu informieren und politischen Einfluss darauf zu nehmen.