Chronik erinnert an zwölf Jahre Bataillonsgeschichte in Havelberg Fernmelder nehmen Abschied
Mit dem Einrollen und Verhüllen der Truppenfahne des Führungsunterstützungsbataillons 382 Havelberg endete eine zwölfjährige Ära in der Elb-Havel-Kaserne und die 24-jährige Geschichte des Bataillons, die 1990 in Blankenfelde begonnen hatte.
Havelberg l "Wenn ich heute sagen würde: Ich freue mich Sie zu begrüßen, wäre dies gelogen", hieß Kommandeur Oberstleutnant Bernd Hansen am Donnerstag dennoch herzlich die 250 Gäste zur Auflösung des Bataillons willkommen. Am 3. Oktober 1990 als Fernmeldebataillon 40 in Blankenfelde gegründet, zogen die Soldaten im Frühjahr 2002 nach Havelberg um. Mit der Reform der Bundeswehr von 2011 war das Aus für Ende 2014 besiegelt.
Wer dachte, die letzten Monate des Bataillons würden dazu führen, dass es nur noch wenige Aufgaben zu erledigen gilt, lag falsch. Das Gegenteil war der Fall. Der Kommandeur erinnerte an die ständigen Einzelabstellungen in verschiedene Einsatzgebiete rund um die Welt und die Absicherung von zwei Erstkontingenten in der Türkei und in Mali. Zuletzt waren etliche Soldaten für ein halbes Jahr in Afghanistan im Einsatz. Bernd Hansen nutzte den Empfang, um die Kameraden wieder gesund in Deutschland zurückzubegrüßen. Drei Soldaten sind auch über die Bataillonsauflösung hinaus noch dort im Einsatz. Der Kommandeur selbst war erst am 7. Dezember zurückgekehrt. Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski gab er das Ortsschild zurück, das die Soldaten im Feldlager in Mazar-e Sharif täglich an ihren Heimatstandort erinnerte.
Einsätze, Übungen, Hochwassereinsätze gehören ebenfalls zur Geschichte des Bataillons. "Das, was das Bataillon ausgemacht hat, waren aber die Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiter. Die Menschen", sagte der Kommandeur. Er verabschiedete seinen Stellvertreter Oberstleutnant Mike Thau. Er ist lange Zeit im Bataillon im Dienst gewesen und hat dort das Handwerk des Offiziers gelernt. Vor allem erinnerte er an dessen Organisationstalent und Humor. Mike Thau geht zum Kommando Heer nach Strausberg. Ein Dankeschön ging auch an Oberstleutnant Roland Kneschke. Fast sein halbes Soldatenleben ist er mit dem Bataillon verbunden. Er wird als Führer Nachkommando die allerletzten Schritte des Bataillons verantworten. Bernd Hansen: "Ich habe tolle Menschen kennengelernt. Sie sind mir sehr ans Herz gewachsen. Und es ist keine Floskel, wenn ich sage: Ihr wart meine Jungs und Mädels."