Sandauer Kirchturm im Kreis Stendal ist „online“ renoviert
Die Sandauer Kirche wird von Touristen und Einheimischen bewundert. Auf der neuen Homepage findet man den Wiederaufbau des Turms. Räume im Turm sind mietbar.
Sandau - Der Verein „Freunde und Förderer des Wiederaufbaus der Sandauer Kirche“ hat sich seit Jahrzehnten mit dem sichtbaren Ergebnis seiner Arbeit einen Namen gemacht. Der Kirchturm steht wieder. Damit hat er der Kirche und der Stadt „ihr Gesicht“ zurückgegeben.
Damit der Verein und seine Arbeit im Internet sichtbar sind, gibt es dazu seit zirka 15 Jahren die Adresse kirchturm-sandau.de. Wie die Vereinsaufgaben insgesamt, wird auch der Onlineauftritt ehrenamtlich bewältigt. In diesem Jahr gab es eine vollständige Überarbeitung und Erweiterung.
Jutta Krüger ist Vereinsvorsitzende. Sie erinnert sich, wie es mit der Homepage in den letzten Jahren ging. Dazu erzählt sie: „Vor gut fünf Jahren war es Helmut Kulter aus Sandau, der damit richtig angefangen hatte. Vorher war auch schon etwas da, aber er hatte es dann in die Hand genommen und sich damit eingearbeitet. Dafür hatte er sich viel Zeit genommen, und es kam etwas dabei heraus.“
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In diesem Jahr fügten sich nun einige Dinge glücklich zusammen, freut sich Jutta Krüger. Im Frühjahr bei der Jahreshauptversammlung des Vereins hatte Nico Heller die Idee zur Neugestaltung der Homepage vorgestellt. Als Mediengestalter kennt er die aktuellen technischen Möglichkeiten, was man wie umsetzen könnte, damit auch alle Besitzer von Smartphones und Tablets den Online-Auftritt des Kirchturmvereins nutzen können. Mit seinen Plänen für die Anpassung und Neuausrichtung hatte er das Interesse der Mitglieder geweckt. Beim Aufbau der Sonderausstellung im Frühjahr half er mit. Und was Jutta Krüger sehr freut, der junge Mann, er ist Mitte 30, steht in der Mitgliedsliste vom Verein.
Quempas verbindet
Was im Frühjahr nur ein Plan war, ist nun sichtbar im Netz. Die Homepage kann auf jedem Endgerät aufgerufen werden. Alle Informationen sind sichtbar, eine deutliche Verbesserung gegenüber dem herkömmlichen System. Die Aufrufe per Handy gerade bei Touristen überwiegen mittlerweile. Homepagebesucher haben jetzt die Möglichkeit, online für den Verein zu spenden. Das gab es vorher in der Form nicht. Die Onlinebesucher sehen ein neues Logo und das Motto „Eine Stadt, ein Wahrzeichen, ein Verein“. Das Design ergab sich aus dem Vorschlag von Nico Heller. Er hat auch neue Elemente eingefügt. Im Netz kann man sich auf einen virtuellen Rundgang durch die Kirche begeben. Sobald die Bauarbeiten am Dach des nördlichen Seitenschiffs beendet sind, gibt es eine Aktualisierung des Rundgangs.
Großes Interesse fand die Quempas-Ausstellung in diesem Jahr. Die Information, dass Glauchau auch zu den Orten mit Quempasgesang gehört, erreichte die Sandauer dank der Homepage. Online ist eine Übersichtskarte mit allen Orten hinterlegt, wo dieser spezielle Gesang noch gepflegt wird. Der Kirchturm-Verein hat viele ältere Mitglieder, selbst diese freuen sich über die Seite im Netz.
Zu den neuen Elementen gehört neben dem Spenden auch die Möglichkeit, in den Verein einzutreten. Dazu wird der Verein demnächst noch seine Satzung anpassen. Nico Heller freut sich: „Im ersten halben Jahr mit dem neuen Design wurden schon mehrere Tausend Besucher im Netz gezählt.“ Dazu trägt sicher bei, dass Suchmaschinen wie Google die Seite besser finden.
Im Online-Angebot entdeckt man Punkte wie Termine, Nachrichten, Bauabschnitte und mietbare Räumlichkeiten. Zum einen will der Verein zeigen, was alles dank Unterstützung vieler gebaut wurde.
Im Turm feiern
Zum anderen können die Räume im Kirchturm gemietet werden. Wer Feiern für Hochzeit oder Geburtstag plant, oder Tagungen und Schulungen organisiert, kann beim Kirchturmverein anfragen. Über seine Pläne für den Kirchturm und dessen Verein sagt Nico Heller: „Beim Digitalisieren alter Unterlagen werde ich auf jeden Fall helfen. Wenn es im nächsten Jahr wieder eine Ausstellung gibt, mache ich gerne mit, alles ehrenamtlich.“ Nico Heller stammt aus Potsdam und hat sich nicht nur in eine Sandauerin verliebt, sondern auch in die Stadt und in die Initiative für den Erhalt der Kirche. Womit Jutta Krüger in ihren Worten von der glücklichen Fügung Recht hat.