Heimatverein Spenden für Wegweiser weiterhin gefragt
Tradition ist es beim Havelberger Heimatverein, zum Jahreswechsel Rückschau zu halten und den Arbeitsplan fürs neue Jahr vorzustellen.
Havelberg l Der vom Vorstand verfasste Jahresbrief, welcher an alle Mitglieder geht, soll auch all jene über die Aktivitäten informieren, welche nicht mehr in Havelberg wohnen. Ende Oktober zählte der Verein 289 Mitglieder – darunter auch 109 Mitglieder des Vereins für die Geschichte der Prignitz.
Eine besondere Herausforderung in 2018 war die extreme Trockenheit, welche den in 2017 gepflanzten Rhododendren und dem Gingko-Baum auf dem Domfriedhof arg zusetzte. Im kommenden Frühjahr werden dann auch endlich die beiden Parkbänke am Havelvorland aufgestellt, welcher der verein vor einiger Zeit gespendet bekommen hatte.
Eine Informationstafel zum Seejungfrauenrelief in der Havelstraße 44 wurde aufgestellt. Der dazugehörige QR-Code soll im Zuge der Aufstellung der Wegweiser angebracht werden, ebenso auf der Tafel am Domfriedhof. Die Spendenaktion für die Wegweiser erbrachte bis zum Jahresende knapp 900 Euro, in diesem Jahr sollen die ersten aufgestellt werden.
Der von Frank Ermer geleitete Heimatverein beteiligte sich im Vorjahr in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzverein und dem Biosphärenreservat zudem an den Vorbereitungen zum Aufstellen eines Storchenturmes auf der Spülinsel.
Mehrere Tagungen zu historischen Themen wie dem Dreißigjährigen Krieg wurden besucht, so in Halle und Dessau. Frank Ermer fuhr nach Bad Wilsnack zur Tagung des Prignitzer Vereins sowie zum 12. Romaniktag im Kloster Jerichow. Auch bat der Museumsverband den Verein um Unterstützung für eine interdisziplinäre Tagung, welche zum Rahmenprogramm für die Wanderausstellung „Heimat im Krieg 1914/18“ gehört. Diese ist noch bis zum 30. März im Prignitz-Museum zu sehen, an dem Tag wird die vierjährige Aktion dann feierlich beendet.
Die plattdeutsche Singegruppe, welche nach dem plötzlichen Tod von Margarete Bartels nunmehr von Eckehard Glasow musikalisch begleitet wird, hatte 2018 acht öffentliche Auftritte – unter anderem auch in Nitzow, Sandau, Vehlgast, Großderschau und Strodehne. Gute Beziehungen bestehen zu den umliegenden Plattschnakern. An den Schulen in Havelberg und Sandau wird die alte Muttersprache weiterhin gepflegt, der Verein unterstützt Bärbel Harmel und Elke Joachim auch dieses Jahr bei ihrer Arbeit. Emmy Oelsner aus Sandau und Antonia Lösch aus Havelberg belegten erste Plätze bei überregionalen Wettbewerben, auch beim Landesausscheid waren sie im Spitzenfeld vertreten.
Ein weiteres Vereinsmitglied wurde mit Hilfe des Tourismusverbandes zum Gästeführer ausgebildet, so dass der Heimatverein jetzt über drei geprüfte Gästeführer verfügt.
Wegen der Dürre und Hitze viel zu tun hatte die Arbeitsgemeinschaft Stadtgrün. Auf dem Domfriedhof als Pflegeobjekt wurden 15 Einzel- und sieben Gruppeneinsätze gezählt. Hier fand im September auch der Freiwilligentag statt. Mit dabei waren auch Helfer, welche dem Verein nicht angehören.
Einige der 2017 gespendeten 24 Rhododendren müssen umgesetzt werden, ihre Standorte waren nicht optimal. Alle Pflanzen sind jedoch dank der guten Pflege durch Waltraud und Jürgen Gennermann wohlauf. Die Wanderung an Stätten, welche der Verein mit gestaltet hatte, fiel wegen der Hitze aus und wird dieses Jahr nachgeholt.
Von Januar bis April des Vorjahres wurde die Wintervortragsreihe fortgesetzt. So referierten Frank Riedel über das historische Perleberg und Lutz Partenheimer über Albrecht den Bären. Im März berichtete Frank Ermer über die Interniertenlager in Havelberg, den Abschluss bildete ein Vortrag über das Seddiner Königsgrab.
Bedauert wurde im Brief, dass es immer noch nicht gelungen sei, eine Redaktionsgruppe für die Neuauflage eines Heimatheft zu bilden. Interessierte Bürger – auch Nichtmitglieder – können sich beim Vorstand melden.
Ein Höhepunkt im Vereinsleben war der gemeinsame Ausflug auf dem Fahrgastschiff ins Naturschutzgebiet „Untere Havel“. Die Exkursion führte bis in brandenburgische Strodehne, Frank Ermer informierte zudem über die derzeit laufende Renaturierung des Flusses.
Die Havel überwindet auf ihren 334 Kilometer langem Lauf lediglich 43 Höhenmeter, ist also ein typischer Flachlandfluss. Das Quellgebiet nahe dem mecklenburgischen Ankershagen liegt nur 92 Kilometer von der Mündung bei Gnevsdorf entfernt.
Natürlich wird den älteren Mitgliedern auch zu runden Jubiläen gratuliert. Diamantene Hochzeit hatten Gerda und Heini Pydd sowie Waltraud und Horst Boese, Ursula Wollgast wurde anlässlich ihres 95. Geburtstages zum Ehrenmitglied ernannt.
Aktuell sammelt der Heimatverein Spenden für zwei Projekte. Seit 2017 läuft die Aktion für die Havelberger Wegweiser, wofür bis Oktober 865 Euro eintrafen. Inzwischen dürften es noch einige Euros mehr sein, etwa 2000 Euro mehr werden zur kompletten Realisierung benötigt.
Beim Schiffsausflug startete zudem ein zweiter Aufruf: Mit der Sammlung für die Sanierung der Gedenktafel für die Gefallenen der Befreiungskriege 1813/14 soll die evangelische Kirchengemeinde unterstützt werden. Auf dem Schiff kamen schon mal spontan 104,50 Euro zusammen. Abgeschlossen wird diese Aktion auf der Mitgliederversammlung am 23. Februar im Rathaus, wo noch einmal eine Spendenbox aufgestellt wird.