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Ursula Maslow aus Toppel gibt an ihre Tochter ein wohlgehütetes Backrezept weiter Zu DDR-Zeiten fehlte es für die Bananenrolle meist an Bananen

Von Bernhard Maslow 06.08.2011, 04:32

Selbstgebackener Kuchen ist bei der Familie Maslow in Toppel schon seit vielen Jahren nicht nur zu Feierlichkeiten eine gute Tradition. Zu den Lieblingskuchen, die Ursula Maslow immer wieder ihren Gästen oder Familienmitgliedern auf den Tisch stellen muss, gehört die Bananenrolle.

Toppel. Heute stehen Mutter und Tochter in der Küche, um die traditionelle Bananenrolle zu backen. Tochter Kerstin hat sich das schöne Hobby ihrer Mutter angenommen und zaubert mindestens einmal in der Woche ihre eigene Kuchenkreation. Nun möchte sie auch das Rezept von ihrer Mutter übernehmen und erhält bei der Herstellung der ersten eigenen Bananenrolle noch einige Tipps und Ratschläge.

Wie Ursula Maslow erzählt, hat sie schon so lange wie sie denken kann am Backen und Ausprobieren von Kuchenrezepten immer sehr viel Freude gehabt. Seit Jahren sammelt sie Kuchenrezepte, die sie nach eigenen Vorstellungen und Geschmack auch etwas abgewandelt hat. "Bis jetzt hat jeder Kuchen geschmeckt und die Teller sind immer leer geworden", berichtet sie stolz. In dem alten Backbuch aus DDR-Zeiten liegt auch ein abgegriffener Zettel mit dem Rezept der Bananenrolle, die ursprünglich eine Biskuitrolle ist, die man mit Konfitüre füllt. "Bei uns gab es diesen besonderen Kuchen in früheren Zeiten immer nur dann, wenn es Bananen gab, wie zum Beispiel zu Weihnachten", erinnert sie sich noch ganz genau. Damals wurde immer erst überlegt, ob man den Kindern die Bananen zum Essen geben oder sie in einem Kuchen einrollen sollte, ergänzt die Mutter von nun zwei erwachsenen Kindern. In der heutigen Zeit wird die Bananenrolle öfter gebacken, weil alle Zutaten vorhanden sind. "Trotzdem ist dieser Kuchen immer etwas Besonderes, weil er an vergangene Zeiten erinnert."

Auch Tochter Kerstin hatte schon im Kindesalter immer Freude am Backen und stand an der Seite ihrer Mutter, um Tipps zu erhaschen. Heute überrascht sie ihre Eltern mit eigenen neuen Kuchenrezepten, die sie, wie ihre Mutter aus Backbüchern entnimmt und mit eigenen Ideen und Kreationen verfeinert. Nun möchte sie auch die "Familienbananenrolle" in ihr Backsortiment aufnehmen und machte für die "Backwunder"-Aktion ihre erste Bananenrolle. "Es war gar nicht so schwer, wie ich es mir vorgestellt hatte", resümiert die junge Frau, als sie die fertige leckere Rolle, verfeinert mit Schokoladenstreifen und Minzeblättern, präsentierte. Der schwierigste Teil sei das Einrollen der Bananen gewesen. Der Biskuitteig muss gleich, wenn er fertig gebacken aus dem Backofen kommt, mit der Füllung gerollt werden. Kleinere Risse, die dabei entstehen könnten, werden zum Schluss mit der Creme verstrichen. Bei Kerstin Maslows Backpremiere ging alles glatt und beide Frauen konnten eine sehenswerte Bananenrolle vorstellen. Dass diese auch den Geschmack voll traf, bestätigten die Mitarbeiter der Havelberger Volksstimme. Sie durften die Bananenrolle verzehren und es gab eine einstimmige Meinung: "Diese Rolle ist eine ganz besondere Rolle."

Seien auch Sie mutig, schicken Sie uns einfach Ihr Rezept und präsentieren es unseren Lesern. Entweder per E-Mail an redaktion.havelberg@volksstimme.de oder per Post an die Havelberger Volksstimme, Schulstraße 8, 39539 Havelberg.