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Skateanlage Hohe Sprünge auf der Saline?

Von Andre Schneider 05.04.2021, 11:43

Schönebeck/Felgeleben

Wer durch die Steiermärker Straße in Felgeleben fährt, staunt nicht schlecht. Drei Jungs, Johannes und Josef Morawietz und Jakob Kolbe zeigen dort coole Tricks mit ihren Rollern. Auf selbst gebauten Rampen und Hindernissen auf Holz, wohl bemerkt. Doch das, finden die drei, sollte sich verbessern.

Sie wünschen sich eine Skateranlage in Schönebeck. Um eine solche Anlage nutzen zu können, müssen die drei den Weg nach Magdeburg auf sich nehmen. „Die von uns gesuchten Möglichkeiten in Felgeleben und Umgebung stoßen auf das Unverständnis der Bewohner, da diese sich durch den entstehenden Lärm belästigt fühlen“, wandte sich Jakob Kolbe an die Volksstimme. „Da Schönebeck sich als kinderfreundliche Stadt darstellt, fragen wir uns, warum es eine solche Anlage nicht bei uns in Schönebeck gibt.“

Konkrete Ideen

Die drei haben bereits konkrete Ideen entwickelt, wie eine solche Anlage umgesetzt werden kann. „Wir wünschen uns eine Pump-Track-Anlage“, erläutert Johannes Morawietz. „Das ist ein Rundkurs, bei dem Erdhügel aufgeschüttet und mit Teer überzogen werden“, erklärt der Jugendliche etwas vereinfacht. Als möglichen Standort haben sich die drei den Bürgerpark Salineinsel ausgesucht. Dort gibt es ohnehin eine ungenutzte Rasenfläche. Anwohner gibt es in der Nähe des Areals keine – Lärmbelästigung also ausgeschlossen. „Der Platz ist zudem zentral gelegen und es gibt dort schon Einrichtungen wie den Spielplatz“, zählt Johannes Morawietz Vorteile auf.

So eine Bahn könnte nicht nur von Rollerfahrern genutzt werden. Auch für Inlineskater, BMX-Fahrer und Skateboards ist so eine Anlage geeignet. Sogar die Kleinsten kommen auf ihre Kosten. Für Laufräder ist so ein Rundkurs ebenfalls geeignet.

Überschaubarer Aufwand für die Stadt

Vater Siegfried Morawietz unterstützt seine Jungs bei dem Vorhaben. Er hat eine Präsentation erstellt, in der er die Idee ausführlich beschreibt. „Der Pflegeaufwand für die Stadt hält sich dabei in Grenzen“, sagt er. Der Familienvater hat bereits erste Recherchen angestellt und schon eine Fachfirma kontaktiert. Grundsätzlich, berichtet er aus einem Telefonat, sei die Anlage an der Stelle auf der Salineninsel umsetzbar. „Diese Anlage würde das Gelände deutlich aufwerten“, schreibt er in seinem eigens erstellten Dokument. Gleichzeitig sei es ein Anlaufpunkt für Jugendliche und Gäste der Stadt.

Mit ihrer Idee und ihrem Wunsch sind die drei Jugendlichen nicht allein. Erst vor kurzem traf sich der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt mit Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) zu einem ihrer regelmäßigen Austausch-Gespräche (Volksstimme berichtete). Sie teilten dem Stadtoberhaupt als eines der Zwischenergebnisse ihrer Umfrage mit, dass die Nachfrage nach einer Skate-Anlage absolut da sei.

Kontakt mit Oberbürgermeister aufgenommen

Der Kinder- und Jugendbeirat um deren Vorsitzenden Eric Grube ist schon lange mit dem Thema befasst. Nachdem die Volksstimme die drei Jugendlichen auf ihrer heimischen Anlage besucht hatte, nahmen sie Kontakt zum Beirat auf. „Schön, dass das Thema jetzt noch weiter untermauert wird“, zeigte sich Grube erfreut. Zwischen den Ideen der Felgeleber und denen des Beirates gibt es sogar Überschneidungen. „Wir haben dasselbe Areal im Blick“, so Eric Grube. Das Gremium habe außerdem bereits Kontakt zum Magdeburger Verein „5 Elemente“ aufgenommen, der Erfahrungen mit einer solchen Anlage mitbringt. Auch potenzielle Spender hätten Grube und seine Mitstreiter schon im Kopf.

Bert Knoblauch zeigte sich im Gespräch mit dem Kinder- und Jugendbeirat zwar offen für die Idee, sah aber noch Bedenken bei der Umsetzung und der Finanzierung des Projektes. Jakob Kolbe und seine Freunde haben ihm jedenfalls eine E-Mail geschrieben, um so mit dem Oberbürgermeister Kontakt aufzunehmen. Das Projekt nimmt Fahrt auf.