Festtage zum Ortsjubiläum beginnen mit Buchpräsentation in voller Kirche / Heute Umzug und großes Programm 900 Jahre ist Konfirmation, Taufe war viel früher
Im Jahr 1112 wurde der Ort Ahlum das erste Mal urkundlich erwähnt. Am Donnerstag begannen mit der Präsentation des Buches 900 Jahre Ahlum die Feierlichkeiten in der Kirche.
Ahlum l "In Ahlen ist wenig tho halen": Das schrieb einst Pfarrer Tobias Gotthard im Jahr 1723 im Abschlussbericht über seinen Pfarrbereich. Auch wenn dieser Vers dank der aktiven Bürgerschaft seine Bedeutung längt verloren hat, spiegelt er einen Teil der Geschichte Ahlums wider und wurde als Titel für das Buch über die 900-jährige Geschichte des Ortes verwendet. Am Donnerstag wurde es in der vollbesetzten Kirche der Öffentlichkeit präsentiert.
"Die Idee dazu hatten wir schon vor drei Jahren, doch wir schoben es immer vor uns her. Als im Oktober 2011 Hartmut Bock zu uns kam, mussten wir anfangen, sonst hätten wir es nicht geschafft", sagte Silke Pieper vom Vorbereitungskomitee "900 Jahre Ahlum". Nach unzähligen Nächten und drei Korrekturen waren erst am Dienstag die Bücher fertig. "Es ist das zehnte Buch, das in unserer Schriftenreihe zur Regionalgeschichte erscheint", freute sich Friedhelm Heinecke, Leiter der Museen des Altmarkkreises Salzwedel, über das gelungene Werk, dem er auch sein Vorwort gewidmet hat.
"Sie feiern in diesen Tagen 900 Jahre Ahlum. Die Ersterwähnung ist aber im Prinzip nur die Konfirmation des Ortes, die Taufe war viel früher", sagte Prof. Wolfgang Meibeyer aus Braunschweig. Er geht davon aus, dass der Ort bis zu 1200 Jahre alt sein könnte. Der Professor ist ein guter Freund von Hartmut Bock und hat für das Buch einen Beitrag zum Thema "Siedlungskunde bis zur Separation" beigesteuert.
In Zuge seiner Recherchen fand er beispielsweise das Duplikat einer Flurkarte von 1831 und eines Registers. "Das ist das Wunder von Ahlum", sagte der Braunschweiger. Die Originalkarte liegt schwer beschädigt im Archiv in Magdeburg, und das Register ging 1945 verloren. "Gut, dass die Ahlumer misstrauisch waren und Duplikate anfertigten", sagte er. Das gefundene Material ist in der Kirche ausgestellt. Es soll ab dem nächsten Jahr von ihm ausgewertet werden und neue Erkenntnisse zu Ahlum ans Licht bringen.
Das Komitee um Silke Pieper dankte allen, die zum Gelingen des Buches und des bisherigen Festes beigetragen haben. Großen Anteil haben daran die Sponsoren, die ein Exemplar mit nach Hause nehmen durften. Für die musikalische Begleitung war mit dem Frauenchor und der Kreismusikschule gesorgt.
Nach der offiziellen Festveranstaltung gestern Abend gehen die Feierlichkeiten heute in die Schlussphase. Nach einem Festgottesdienst ab 9.30 Uhr beginnt gegen 10.30 Uhr der Festumzug mit historischen Kostümen durch den Ort. Gegen 13 Uhr gibt es Mittag. Dazu spielt Blasmusik. Die Mädchen und Jungen der Ahlumer Kita sind ab 14 Uhr mit ihrem Programm dran. Zugleich öffnet der Kuchenbasar. "Wir freuen uns auf viele Besucher, die mit uns diesen Geburtstag feiern", sagte Silke Pieper.