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Millionen-Investition in Klötze Haus der Erinnerungen wächst

Das Richtfest wurde am Klötzer Standesamt-Neubau an der Mittelstraße gefeiert. Die Investitionshöhe liegt bei rund 1,8 Millionen Euro. Fördermittel fließen vom Land.

Von Henning Lehmann 10.02.2025, 13:10
Bürgermeister Alexander Kleine und Zimmerer Hannes Balla stießen beim Richtfest mit einem Schnaps auf das Bauwerk an.
Bürgermeister Alexander Kleine und Zimmerer Hannes Balla stießen beim Richtfest mit einem Schnaps auf das Bauwerk an. Fotos: Henning Lehmann

Klötze. - Der Rohbau steht und der Dachstuhl ist errichtet. Grund genug, das Richtfest zu feiern. Mit diesen Worten eröffnete Einheitsgemeinde-Bürgermeister Alexander Kleine am Donnerstag das Richtfest auf dem Gebäude des neuen Standesamtes mit den Archivräumen neben dem Rathaus an der Mittelstraße. „Ein Bauprojekt dieser Größe mit einer Geschossfläche von 401 Quadratmeter und einer 7,70 hohen Firsthöhe entsteht nicht allein. Deshalb mein Dank an alle fleißigen Hände und das Fachwissen der Handwerker von 20 Firmen sowie die sorgfältige Planung der Architekten und Ingenieure“, würdigte Kleine.

Er ließ es sich auch nicht nehmen, einen 20 Zentimeter langen Nagel in den Dachstuhl zu schlagen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Zimmerer Hannes Balla benötigte er etwas über 100 Schläge, bis der Nagel in den massiven Holzbalken versenkt war.

Die Handwerker freuten sich darüber. Denn für jeden Hammerschlag über der dreistelligen Zahl muss er ihnen eine Kiste Bier ausgeben. Es sind einige geworden, sagte Kleine mit einem Schmunzeln nach der Aktion.

Planer Sven Rühlmann aus Winterfeld erläuterte  Interessenten bei einem Rundgang Details zum neuen Standesamtsgebäude an der Mittelstraße.
Planer Sven Rühlmann aus Winterfeld erläuterte Interessenten bei einem Rundgang Details zum neuen Standesamtsgebäude an der Mittelstraße.
Henning Lehmann

Nach dem Aufsetzen der Richtkrone, die von der Firma Blumen Richter fachmännisch angefertigt wurde, gab es den obligatorischen Schnaps. Hannes Balla hatte zu dem freudigen Ereignis extra einen passenden Richtspruch geschrieben, den er vortrug: „Heute stehen wir hier in Klötze vereint, ein Bauwerk zu feiern, was im neuen Glanz erscheint. Ein Standesamt, wo Liebe ihren Anfang nimmt, und ein Archiv, das die Geschichte unserer Stadt bestimmt. Möge dieses Haus, stark und voller Licht, ein Ort des Vertrauens und der Freude sein, schlicht. Hier werden Paare sich das Ja-Wort geben und Erinnerungen bewahrt, für ein ganzes Leben.“

Kleine betonte, dass das Richtfest den Übergang vom Rohbau zur weiteren Gestaltung und zur endgültigen Fertigstellung markiert. Auch zum Aussehen der Immobilie machte er im Beisein des Winterfelder Planers Sven Rühlmann einige Ausführungen. Er informierte, dass im Erdgeschoss das Trauzimmer als multifunktionaler Raum mit beidseitigen großen Glasflächen von 75 Quadratmetern geplant ist. Mithilfe einer mobilen Trennwand kann das Zimmer auch als Besprechungsraum genutzt werden. Ein Büro der Standesbeamtin mit einem angegliederten Archiv für diesen Arbeitsbereich gehört auch dazu.

Fertigstellung im Dezember

Im Obergeschoss wird das Stadtarchiv 93 Quadratmeter einnehmen. Dort sollen laut Kleine Rollregale stehen und wertvolle Dokumente der Stadtgeschichte aufbewahren.

„Besonders freuen wir uns darauf, ein modernes Trauzimmer zu schaffen, dass eine festliche und stilvolle Atomsphäre für unvergessliche Eheschließungen bietet“, merkte Kleine an. Er selbst wird in Zukunft neben seinem Bürgermeister-Job, wie schon 2024, auch Trauungen vornehmen.

„Dieses Gebäude wird nicht nur Verwaltungssitz sein, sondern auch ein Haus der Erinnerung“, betonte Kleine und ging auf die Kosten ein. Nach dem aktuellen Stand liegen diese bei rund 1,8 Millionen Euro. Dabei fließen auch Landes-Fördermittel im hohen sechsstelligen Bereich. Wenn alles nach Plan läuft, soll das Gebäude zum Jahresende feierlich eingeweiht werden, meinten die Fachleute.