Kameraden blickten auf Einsätze 2013 zurück / Wiederbelebung der Jugendwehr war "Glanzstück" Ringo Büst bleibt Jübarer Feuerwehrchef
Ringo Büst bleibt für weitere sechs Jahre Jübarer Wehrleiter. Während der Jahrshauptversammlung am Freitagabend gaben ihm die Kameraden einstimmig das Vertrauen und blickten auf die Einsätze und Aktivitäten des vergangenen Jahres zurück.
Jübar l Auf die Umstände, die zu seiner Premiere bei einer Jahreshauptversammlung der Jübarer Feuerwehr führten, hätte Winfried Arndt, für den Bereich Feuerwehren zuständiger Mitarbeiter der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf, am Freitagabend sicher verzichtet. Weil VG-Wehrleiter Bert Juschus, der eigentlich zugesagt hatte, noch beim schweren Verkehrsunfall zwischen Stöckheim und Rohrberg im Einsatz war, musste der Dährer kurzerhand einspringen. "Aber ich bin gern hier", bekannte Arndt und machte die Kameraden mit Zahlen zum Einsatzgeschehen und zu den Ausgaben für die Feuerwehren im vergangenen Jahr vertraut.
Sein Dank galt besonders denjenigen, die die Jugendwehr der Gemeinde Jübar wiederbelebt haben. In der von Andreas Klink aus Gladdenstedt, René Brückner und Anne Kutschan aus Nettgau sowie David Jordan aus Jübar betreuten Nachwuchstruppe arbeiten inzwischen 17 Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen mit. "Da habt ihr eine Glanzleistung vollbracht", lobte Arndt.
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung stand die Neuwahl des Wehrleiters, die nach sechsjähriger Amtszeit von Ringo Büst notwendig wurde. Außer dem Jübarer gab es keine anderen Kandidaten, und so wurde Büst einstimmig für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Sieben Mal mussten die Jübarer Kameraden im vergangenen Jahr ausrücken. "Zwei Einsätze haben sich dabei ganz besonders ins Gedächtnis eingebrannt, und die Bilder lassen viele von uns bis heute nicht los", berichtete Ringo Büst und verwies auf den schweren Verkehrsunfall am 22. Februar zwischen Jübar und Lüdelsen mit einem Toten, bei dem sechs Kameraden im Einsatz waren, und das geplatzte Güllesilo in Jübar am 7. März, bei dem Teile des Ortes von der stinkenden Brühe überflutet wurden. "Nach dem Einsatz waren wir alle bis zum Hals beschmiert", erinnerte sich der Wehrleiter.
Weitere Einsätze führten die Kameraden im Januar zum Binden einer Ölspur zwischen Lüdelsen und Jübar, im August zu Stoppelfeldbränden am Saal und in Hanum sowie Anfang Oktober zu einem Häckslerbrand bei Drebenstedt und Mitte November zu einem brennenden Spanhaufen auf dem Gelände des Glunz-Werkes.
Hinzu kam die Alarmierung beim Hochwasser. "Vier bis sechs Kameraden standen ständig mit gepackten Rucksäcken bereit", erläuterte Büst. Zugleich musste der Grundschutz in der Gemeinde gewährleistet werden. "Das war keine einfache Situation, die wir aber gut gemeistert haben. Wir sind dadurch ein Stück enger zusammengerückt", bedankte sich der Feuerwehrchef bei seinen Kameraden.
Aber auch für das Dorfleben haben die Brandbekämpfer einiges auf die Beine gestellt. Während der Zuspruch beim Weihnachtsbaumverbrennen nach wie vor zu wünschen übrig lässt, sieht es beim Osterfeuer inzwischen besser aus. "Wir haben gestaunt, wie viele Leute da waren", meinte Ringo Büst. Auch den Dorfteich haben die Kameraden im vergangenen Jahr wieder sauber gemacht. "Schließlich ist das ja auch ein Feuerlöschteich", bemerkte der Wehrleiter.
Weitere Höhepunkte waren das 85-jährige Bestehen der Wehr im Juni sowie der Gemeindefeuerwehrpokal, bei dem die Jübarer diesmal den ersten Platz vor Lüdelsen errangen. Zudem begleiteten die Kameraden den Laternenumzug der Kindertagesstätte.
Was die besuchten Lehrgänge betrifft, so verlief das Jahr 2013 nach Einschätzung des Wehrleiters etwas verhalten. Lediglich Büst selber nahm am Verbandsführer-Lehrgang in Heyrothsberge teil. In diesem Jahr sollen drei Kameraden mit Lkw-Führerschein zu Maschinisten ausgebildet werden, um das neue Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF) 10, das die Wehr in den nächsten Monaten erhält, bedienen zu können. Außerdem werden zwei Atemschutzgeräteträger und ein Funker ausgebildet sowie ein Lehrgang in technischer Hilfeleistung beschickt. Festhalten will die Wehr auch an der zentralen Geräteprüfung für die Wehren der Gemeinde in Jübar, die Kosten spart.