Keine Wärme für das Freibad Kunraus Biogasanlage wird verkauft oder abgerissen
Kunrau
Von Markus Schulze
Eigentlich war geplant, das Wasser im Kunrauer Freibad künftig über die Biogasanlage zu beheizen. Um das Vorhaben realisieren zu können, hatte die Stadt Klötze über die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Rund um den Drömling einen Fördermittelantrag gestellt, der auch bewilligt wurde, inzwischen aber geändert werden musste. Grund ist, dass die Tage der Biogasanlage gezählt sind (Volksstimme berichtete).
Bei der jüngsten Sitzung des Kunrauer Ortschaftsrates hakte Einwohner Horst Lorenz noch mal nach. „Die Biogasanlage wird aufgegeben?“, fragte er. Ortsbürgermeister Uwe Bock bestätigte, dass es dazu am 6. November 2020 eine entsprechende Information seitens der ABO Wind GmbH als Eigentümer sowie der LB (Landwirtschaftlicher Betrieb) Kunrau GmbH als Betreiber gegeben hätte.
Nach 20 Jahren keine EEG-Vergütung mehr
Demnach sei keines der Unternehmen bereit, die Anlage über 2026 hinaus nutzen zu wollen. Genau das wäre aber notwendig gewesen, um dem Fördermittelantrag gerecht zu werden, in dem von einer sechsjährigen Wärmelieferung die Rede war. „Uns fehlt ein Jahr bis 2027“, bedauerte Bock. Daher sei die Stadt Klötze gezwungen gewesen, den Fördermittelantrag umzuschreiben. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird, sei derzeit noch völlig offen.
Schon Ende 2020 hatte Klötzes Hauptamtsleiter Matthias Reps verraten, dass die 2005 errichtete Biogasanlage verkauft oder abgerissen werden soll, weil sich der Betrieb nach Ablauf der EEG-Vergütung (Erneuerbare-Energien-Gesetz) nicht mehr rentiere.
Horst Lorenz sorgte sich, dass eine Ruine zurückbleiben könnte, doch Uwe Bock beruhigte ihn. Demnach habe sich der Eigentümer zum Rückbau verpflichtet. Dafür stehe der Firma eine Rücklage von 300?000 Euro zur Verfügung.