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Magdeburg Rund 1000 Jahre alte Mauerreste auf dem Domplatz entdeckt

Der Domplatz in Magdeburg wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach archäologisch untersucht. Jetzt sind die Forscher erstmals auf konkrete rund 1000 Jahre alte Mauerreste aus der Zeit der ottonischen Herrscher gestoßen.

Von dpa Aktualisiert: 23.11.2023, 12:40
Der Magdebuger Dom am Domplatz der Landeshauptstadt.
Der Magdebuger Dom am Domplatz der Landeshauptstadt. (Foto: dpa)

Magdeburg - Archäologen haben auf dem Domplatz in Magdeburg erstmals rund 1000 Jahre alte Mauerreste eines Großbaues entdeckt. „Es handelt sich um die Überreste zweier Mauerzüge aus der Zeit Otto des Großen (912-973) oder seiner Nachfolger“, sagte Grabungsleiter Holger Grönwald am Donnerstag.

„Die Reste stammen von der Außenmauer eines halbkreisförmigen Raumes, einer sogernannten Apsis, sowie einem Mauersockel.“

„Mit der erstmals möglichen Identifizierung von Mauerresten eines repräsentativen und monumentalen Gebäudes der Ottonenzeit erbrachte die Untersuchung ein herausragendes Ergebnis“, sagte Landesarchäologe Harald Meller.

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Es sei die Verbindung gefunden worden zwischen zwei bekannten Bauten aus dem 10. und 12. Jahrhundert. Bei den vorhergehenden Grabungen von 1959 bis 1968 sowie 2001 bis 2003 wurden lediglich Ausbruchsgruben, also Fundamentspuren eines Monumentalbaues freigelegt.

Landesarchäologe Meller sagte, damals hätten die Archäologen nur knapp an der aktuellen Fundstelle vorbeigegraben. Nur etwa zehn Zentimeter Höhe hätten dazwischen gelegen. Es sei deutlich geworden, dass auf dem ottonenzeitlichen Mauerwerk die Ergänzung aus dem 12. Jahrhundert sitze.

An der einstigen Außenseite des Gebäudes sei beiden Mauern nach Westen hin ein angeschrägter Sockel aus Gipsmörtel vorgesetzt worden, der vorrangig wohl dem Schutz vor Feuchtigkeit diente. Die Außenwand der Apsis scheint durch Halbsäulen oder Pilaster repräsentativ gegliedert gewesen zu sein.

„Der Monumentalbau wurde beim Brand 1207, der auch der Auslöser für den Neubau des gotischen Domes war, zerstört“, sagte Grönwald. „Es handelte sich um einen herrschaftlichen Bau, dessen Nutzung derzeit im Rahmen eines Forschungsprojektes detailliert untersucht wird."“

Magdeburg war im 10. Jahrhundert ein bevorzugter Aufenthaltsort der ottonischen Herrscher. Am Beginn dieser Entwicklung standen Otto der Große und seine Gemahlin Editha (ca. 910-946). Das Paar wurde auch in Magdeburg begraben.

Neben dem Mauerwerk aus dem 10. Jahrhundert fanden die Archäologen zudem ein Steinkistengrab aus deutlich jüngerer Zeit. Im Inneren seien die Überreste mehrerer Individuen gefunden worden.

Die Grabung wurde im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie in Kooperation mit dem Institut für europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg durchgeführt.