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Natur Auf diesem Friedhof in Magdeburg sollen alte Bäume gefällt werden

In der nächsten Woche sollen umfangreiche Baumarbeiten auf dem Friedhof Klein Ottersleben in Magdeburg beginnen. Dabei müssen auch mehrere Bäume fallen. Wie die Stadt dies begründet.

Von Konstantin Kraft 15.02.2025, 07:30
Blick auf einige der Bäume auf dem Friedhof. Die Farbmarkierung besiegelt wohl ihr Schicksal.
Blick auf einige der Bäume auf dem Friedhof. Die Farbmarkierung besiegelt wohl ihr Schicksal. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Auf dem historischen Friedhof Klein Ottersleben – er wurde 1843 eröffnet – sollen ab der kommenden Woche (17. bis 21. Februar) die Kettensägen heulen.

Laut einer Mitteilung aus der Stadtverwaltung müssen im Auftrag des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg im nordöstlichen Bereich der Anlage an der Niendorfer Straße 15 Bäume gefällt und an diversen weiteren im gesamten Friedhofsbereich Schnittmaßnahmen durchgeführt werden.

Verweis auf die Verkehrssicherheit

Die Fällarbeiten seien im Hinblick auf die Verkehrssicherheit notwendig, heißt es weiter aus dem Rathaus. Einige der Bäume würden einen starken Totholzbesatz und -ausbrüche aufweisen.

Teilweise seien die Bäume bereits weitestgehend oder ganz abgestorben, „sodass ihre Stand- und Bruchsicherheit nicht länger gewährleistet ist.“

Auf Volksstimme-Nachfrage heißt es aus dem Rathaus, dass die betroffenen Bäume zwischen 20 und 70 Jahre alt sind. „Die Baumhöhen variieren von 6 bis 22 Metern, wobei Kronendurchmesser von bis zu 14 Metern zu verzeichnen sind. Die Stammumfänge variieren von 1 bis 1,8 Metern“, so Rathaussprecherin Jana Faulhaber.

Die Fällungen sollen im nordöstlichen Berich des Friedhofs erfolgen.
Die Fällungen sollen im nordöstlichen Berich des Friedhofs erfolgen.
Foto: Konstantin Kraft

Der Friedhof Klein Ottersleben ist ein Kleinod. Verschiedene Vogelarten haben hier ihr Zuhause – so unter anderem die Nachtigall mit ihrem markanten Gesang. Die Bäume dienen den Vögeln und anderen Tieren auch als Lebensraum.

„Der Erhalt der Bäume als Habitatbäume wurde natürlich im Einzelfall geprüft, ist aber bei den zu fällenden Bäumen leider nicht möglich“, so die Rückmeldung aus dem Rathaus. Allerdings befänden sich in dem Bereich des Friedhofs noch andere Habitatbäume, die als wertvoller Lebensraum erhalten werden.

Die Fällung der besagten 15 Bäume sei indes „unausweichlich“. Die toten und absterbenden Bäume würden aufgrund ihrer Nähe zur Wohnbebauung sowie für Besucher des Friedhofs eine „konkrete Gefahr“ darstellen.

Der Friedhof Klein Ottersleben in Magdeburg ist ein Kleinod.
Der Friedhof Klein Ottersleben in Magdeburg ist ein Kleinod.
Foto: Konstantin Kraft

In direkter Nachbarschaft des Friedhofs entsteht auf einer ehemaligen Kleingartenanlage gerade ein neues Wohngebiet. Die Stadt weist darauf hin, dass der unmittelbare Gefahrenbereich dem Doppelten der Baumlänge entspreche.

18 Nachpflanzungen geplant

Während der laufenden Baumarbeiten müssen Teile des Friedhofs gesperrt werden. Nach Abschluss der Arbeiten soll das nördliche Gebiet des Friedhofs Klein Ottersleben wieder der Natur und damit im weitesten Sinne sich selbst überlassen werden, heißt es.

Auf dem Friedhofsgelände wurden bereits in den Vorjahren Spendenbäume gepflanzt.
Auf dem Friedhofsgelände wurden bereits in den Vorjahren Spendenbäume gepflanzt.
Foto: Konstantin Kraft

Als Ersatz für die gefällten Bäume sind 18 Nachpflanzungen in der nächsten Pflanzperiode auf dem Friedhof geplant. Diese sollen über die städtische Spendenbaumaktion „Mein Baum für Magdeburg“ realisiert werden.

Nach Angaben der Stadt sollen Wintergrüne Eichen, Spanische Eichen, Eiben, Weißdorn, Eisenholzbäume und Ölweiden gepflanzt werden.