30. April Ausgehen in Magdeburg - 8 Freizeittipps für Sonntag
Magdeburg - Blasmusik und Ballett, musikalische Andacht, Schauspiel, Konzert, Fotografie und Familientheater - der Freizeitkalender hält für Magdeburg eine bunte Vielfalt an Veranstaltungen auch für Sonntag, den 30. April, bereit. Die Volksstimme hat acht Tipps zusammengetragen. Auch die Clubs sind in Magdeburg am langen Wochenende mit dabei - zu diesen Partys gibt es eine Sonderseite. Und die Tipps für Sonnabend, den 29. April 2023, gibt es hier.
Blasmusik im Magdeburger Jahrtausendturm
Die Blasmusikformation des Landespolizeiorchesters Sachsen-Anhalt spielt am Sonntag um 15 Uhr im Kuppelsaal des Magdeburger Jahrtausendturms auf. Die Zuhörer werden bei der musikalischen Reise durch die Welt der volkstümlichen Blasmusik von Sängerin Cornelia Walnsch begleitet.
Die elf Musiker spielen Werke tschechischer, böhmischer und egerländischer Komponisten wie Frantisek Kmoch, Jaromir Vejvoda, Karel Vacek, Ernst Mosch, Frank Pleyer und Wenzel Zittner. Die Konzertbesucher können sich auf bekannte Melodien wie den Radetzkymarsch, Moravanka-Klänge und Rosamunde freuen.
Das Landespolizeiorchester Sachsen-Anhalt, das an diesem Tag unter der Leitung des Polizeiobermeisters Ronald Ziem spielt, gibt jährlich rund 120 Konzerte. Bei ihren Auftritten, die bis in die Niederlande führen, wechseln die Besetzungsformen zwischen dem Großen Orchester, der Big Band, der Blasmusikbesetzung, dem Jazz-Trio, dem Bläserquintett sowie dem Posaunen- und Saxofonquartett.
Familientheater mit Schneewittchen im Magdeburger Moritzhof
Die Theaterwerkstatt Stine gastiert am Sonntag um 11 und 14.30 Uhr im Magdeburger Moritzhof am Moritzplatz. Kerstin Reichelt spielt das Märchen „Schneewittchen“.
In fantasievollen Bildern wird die klassische Geschichte erzählt: Es war einmal eine Königin, die sehnte sich nach einem Kind, das so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz sein sollte. Bald darauf wurde ihr Wunsch durch die Geburt von Schneewittchen erfüllt, doch die Königin starb kurz darauf. Der König heiratete bald darauf eine schöne, aber stolze und eitle Frau, die eifersüchtig auf Schneewittchens Schönheit war. Als der allwissende Spiegel bestätigte, dass Schneewittchen die Schönste im ganzen Land war, zeigte die Stiefmutter ihr wahres Gesicht. Dieses Märchen ist voller klarer Poesie, Gegensätze und Sinnlichkeit.
Kerstin Reichelt wechselt mühelos zwischen den Rollen und erzählt und spielt auf vielfältigen Bühnen. Die Inszenierung von 2023 wurde mit der Unterstützung der Regisseurin Susanne Krassa aus Leipzig bearbeitet und erzählt die berühmte Geschichte der Gebrüder Grimm auf unterhaltsame, fröhliche, komische und dennoch ernsthafte Weise für Kinder ab drei Jahren.
Musikalische Andacht in der Magdeburger Martin-Gallus-Kirche
In der Martin-Gallus-Kirche in der Mansfelder Straße 28 wird der Fermerslebener Abend mit Konzert, Andacht und Abendliedern am Sonntag von Jonathan Irmscher (Cello) und und Jihoon Song (Klavier/Orgel) gestaltet.
Sie spielen eine barocke Sonate von Geminiani. Beginn ist um 18 Uhr.
Italo-Schlager mit „Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys“ in der Magdeburger Factory
Die Italo-Schlager-Gruppe „Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys“ gibt auf ihrer großen Konzertgala-Tournee des Jahres 2023 am Sonntag ein Konzert in der Factory in der Sandbreite 2. Beginn ist um 20 Uhr. Die Gruppe bedanke sich mit dieser Konzertreihe vor allem für die nun über 40 Jahre währende Treue ihrer „Tifosi“, ihrer Fans, heißt es in einer Ankündigung.
Im April 2022 erschien das zweite Album der Gruppe mit dem Namen „Mille Grazie“, welches vollkommen überraschend auf Platz 1 der deutschen Albumcharts landete und die Red Hot Chili Peppers von der Spitze verdrängte.
Ballett im Magdeburger Opernhaus
Um 18 Uhr steht am Sonntag das Doppel-Ballett „Lydia/Le Sacre du Printemps“ auf der Bühne des Magdeburger Opernhauses im Universitätsplatz 9. Die letzte Vorstellung ist für den 20. Mai um 19.30 Uhr geplant.
Strawinskys Sacre fordert immer wieder zur Neubefragung heraus – und setzt durch seine einzigartige Musik gleichzeitig jeder neuen Choreografie kraftvollen Widerstand entgegen. Umso faszinierender ist es für Tänzer und Publikum gleichermaßen, einer Choreografie zu begegnen, die seit ihrer Uraufführung 2012 im slowenischen Maribor von zahlreichen Ballettkompanien weltweit einstudiert und weitergetragen wird. Ihr Schöpfer Edward Clug, seit 2003 Ballettdirektor des Slowenischen Nationalballetts, ließ sich für seine Version von Nijinskys Uraufführungsfassung inspirieren und entwickelte daraus einen packenden, zeitgemäßen Umgang mit den Themen Natur, Neuanfang und Gewalt.
Dem stellt der junge Choreograph Philippe Kratz eine Choreografie über weiblichen Freiheitsdrang entgegen. Die Titelfigur des 1848 in Magdeburg erschienen Romans Lydia spiegelt das unkonventionelle Leben der Autorin Louise Aston, die zur Vordenkerin eines neuen Frauenbildes wurde, so das Theater Magdeburg.
Fotografie von der Corona-Pandemie
Holger Dülken ist Kybernetiker und Fotograf. Seit knapp 20 Jahren überzeugt er als Künstler überwiegend mit Porträt-Fotografie. Der Moritzhof Magdeburg zeigt am Sonntag zum letzten Mal eine ungewöhnlich analytische Werkserie des gebürtigen Schönebeckers.
In der inszenierten Bildserie Dekonstruktion aus dem Jahr 2020 begegnet Holger Dülken den Pandemie-bedingten Verunsicherungen in seinem Umfeld überwiegend fragend. Vor einem Green-screen präsentieren sich seine Protagonisten, künstlich untersockelt und versunken in Selbstbetrachtung. Im gestischen Selfie liegen Reflexion, Werte und Zweifel durchaus frei zur Interpretation. Die Modelle allerdings erscheinen hier in ihrer Berufskleidung, sie repräsentieren somit einen kleinen Ausschnitt einer verunsicherten Gesellschaft, deren Wertekanon in den Grundfesten erschüttert wurde. Holger Dülken rückt noch einmal den einzelnen Menschen in unseren Fokus, fotografiert in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche, deren soziale Auswirkungen 2023 teils irreversibel erscheinen.
Rotkäppchen für Erwachsene im Magdeburger Puppentheater
Die Oberfläche ist trügerisch und von Lügen und Halbwahrheiten durchzogen, während ein Puppenspiel und die Kunst des Comics brodeln. Andreas Jungwirths „Schonzeit“ ist eine Rotkäppchen-Aufführung für Erwachsene im Magdeburger Puppentheater in der Warschauer Straße 25, bei der die Großmutter und der Wolf in harmonischer Eintracht im Wald sitzen.
Es ist Schonzeit für Wölfe, eine Zeit des Schutzes, die 100 Tage dauert. Der Jäger gibt auf und geht zurück ins Dorf, wo die „Mutter“ Männer im Wirtshaus mit Bier versorgt. Vor Jahren hatte sie die Großmutter allein im Wald zurückgelassen und das Mädchen bekommen, das nun erwachsen ist und nach ihrem Vater sucht.
Doch nicht nur der Wolf braucht eine Schonzeit, um nicht von seinen Wünschen und Begierden abzukommen. Die Figuren sind gefangen zwischen der Angst, ihren bescheidenen Wohlstand zu verlieren und der Chance auf Freiheit, und lassen sich von ihren Sehnsüchten in den Wald führen.
Hier wartet der Wolf, der kein Wolf mehr sein will und Hunger hat. Unter der Haube des Volksstücks verbirgt sich ein erwachsenes Rotkäppchen, das mit seinen aufbrechenden Wünschen und Begierden konfrontiert wird.
Die Aufführung verbindet auf spannende Weise Comic und Puppenspielkunst und vermittelt auf sinnliche Weise die Themen und Atmosphären, die Jungwirth in seinem Werk behandelt. Konflikte werden kontrastreich verstärkt, und die Figuren erhalten durch das Spiel eine eigene Lebendigkeit.
Termine stehen für Sonntag um 18 Uhr im Spielplan. Die Aufführung ist für Menschen ab 18 Jahren geeignet.
Woyzeck im Magdeburger Schauspielhaus
Das Schauspiel „Woyzeck“ nach Georg Büchner in einer Inszenierung von Jan Friedrich steht derzeit auf dem Spielplan des Magdeburger Schauspielhauses in der Otto-von-Guericke-Straße 64. Es geht um Franz Woyzeck, einen Soldaten, der als Diener für einen Hauptmann arbeitet. Um seine Familie zu unterstützen, nimmt er an medizinischen Experimenten teil, die seine Ernährung auf Erbsen reduzieren. Armut, Erniedrigungen und der Mangel an Nahrung führen zur Eskalation: In einem Anfall von Wahn tötet Woyzeck seine Freundin Marie.
Georg Büchner wurde von Zeitungsberichten über Frauenmorde zu diesem Drama inspiriert. In Jan Friedrichs Version wird die Geschichte in die Gegenwart transformiert und erinnert an Computerspiele.
Aufführungen sind am Sonntag um 19.30 Uhr sowie am 23. und 24. Mai jeweils um 10 Uhr geplant