Von Sozialwohnung bis Luxusappartement Mit Video: Bauen in Magdeburg - über 400 Wohnungen in neuem „Zoo-Quartier“
In Magdeburg ist der Startschuss für ein neues Wohnviertel gefallen. Nachdem der Abrissbagger Platz geschaffen hat, entstehen unter anderem über 400 Wohnungen.
Magdeburg - In Magdeburg wird ein ganz neues Wohnviertel entwickelt. Insgesamt sollen auf dem gut 25.000 Quadratmeter großen Areal über 400 Wohnungen entstehen. Weiterhin sind ein Parkhaus mit 170 Stellplätzen, Fahrradabstellplätze, Ladesäulen, kleinere Gewerbeeinheiten sowie ein grüner Stadtplatz mit Spielplatz geplant.
150 Millionen Euro sollen in das sogenannte „Zoo-Quartier“ investiert werden. Der offizielle Startschuss dafür ist am 30. August 2023 mit einem „Spatenstich“ gefallen.
Video: Neues Wohnquartier mit über 400 Wohnungen in Magdeburg
Nachdem der Abriss der ehemaligen Parteischule an der Klosterwuhne in der Vergangenheit schon mehrfach angekündigt worden war, soll er jetzt wirklich stattfinden. Zum Auftakt hatte der Bagger seine Klaue schon mal an das Dach des Mittelbaus angelegt. Bevor er wirklich zupackt, wird es noch einige Tage dauern.
Vom hinteren Bereich in Richtung Klosterwuhne werden sich dann die Mitarbeiter von Abrissprofi Tilo Geistlinger durcharbeiten. „Wir sind schon seit gut vier Monaten hier im Einsatz“, erklärt er. Die frühere Mensa und der Veranstaltungssaal, wo einst die Funktionäre feierten, sind entkernt worden. Alle schadstoffhaltigen Baumaterialien wie die Dachpappe wurden bereits entfernt.
Abrissbeginn nach einem Jahr Planung für neues Wohnquartier in Magdeburg
Anders als in früheren Planungen wird nur der Verbindungsbau zwischen dem denkmalgeschützten Altbau und dem weithin sichtbaren Zehngeschosser abgerissen. Diese beiden Gebäude sollen stattdessen saniert werden. Über seine Pläne und die seiner Geschäftspartner berichtete Riklef Roehl beim „Spatenstich“ für die Umgestaltung des Areals der Parteischule. Seit gut einem Jahr laufen die Vorbereitungen dafür, nachdem der Vorbesitzer das Objekt jahrelang verfallen lassen hatte.
Landeswirtschaftsminister Sven Schulze und Oberbürgermeisterin Simone Borris sprachen dabei kurze Grußworte. Beide teilten die Freude, dass damit nun endlich ein Schandfleck in Neue Neustadt verschwindet. „Das ist ein Gewinn für den ganzen Stadtteil und das soziale Miteinander“, sagte das Stadtoberhaupt.
Wohnungen für Tausende Mitarbeiter durch Intel-Ansiedlung bei Magdeburg
Der Minister gratulierte den Bauherren zu ihrem Mut, in schwierigen Zeiten zu investieren. Angesichts der Intel-Ansiedlung gebe es derzeit „keinen interessanteren Ort als Magdeburg“, um in Bauprojekte zu investieren, erklärte Sven Schulze und erinnerte an die vielen Tausend Mitarbeiter, die in die Stadt kommen werden.
Der Magdeburger Architekt Uwe Thal kümmert sich um den denkmalgeschützten Altbau, der bereits ab 1939 als normale Schule errichtet worden war. Dort sollen 45 Wohnungen entstehen, erklärte er.
Neue Mehrfamilienhäuser in ökologisch nachhaltiger Holzbauweise
Der Zehngeschosser – zu DDR-Zeiten aufgrund seiner gelben Fassade als „Chinesische Botschaft“ bekannt, wie Simone Borris erinnerte – wird zu einem Wohnhaus mit Balkonanlage umgestaltet. 140 Wohneinheiten sind geplant.
Mit Nokera werde ein Partner mehrere Gebäude in ökologisch nachhaltiger Holzbauweise errichten, wie Riklef Roehl ankündigte. In zwei bis vier Jahren werde das gesamte Projekt umgesetzt sein.
Sanierungsbeginn soll voraussichtlich Anfang 2024 sein
Zuvor muss noch der Bebauungsplan erstellt und vom Stadtrat abgesegnet werden. Dabei sei man dank der Unterstützung des Stadtplanungsamts auf einem guten Weg, wie der Investor weiter erklärte. Unabhängig vom B-Plan könnten die Bauanträge für die Sanierung der Bestandsgebäude aber bereits eingereicht werden, ergänzte Uwe Thal, so dass dort vielleicht Anfang 2024 begonnen werden kann.
Bei den Wohnungen werden auch solche dabei sein, die vom Bund gefördert und damit über einen Wohnberechtigungsschein verfügbar sein werden. Daneben sind aber auch fünf Luxuswohnungen mit Dachterrasse und Zooblick geplant.