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City Magdeburg Bäume für Magdeburger Tunnel

Auf dem neuen Tunnel in Magdeburg sollen Bäume wachsen. Die Stadt hat Ideen entwickelt, wie das gehen soll.

11.10.2019, 23:01

Magdeburg l Ein wichtiges Thema für die Magdeburger ist seit Jahren das Grün in der Stadt. Auch im Bereich des Tunnels an der Ernst-Reuter-Allee soll es künftig Bäume geben. „Wegen des Tunnels darunter gibt es hier aber keinen Boden, in den diese direkt gesetzt werden könnten“, erläutert Christian Fuß, der das Tunnelbau-Projekt seitens der Stadtverwaltung leitet, unter anderem im Bauausschuss. Stattdessen, so der Vorschlag aus der Verwaltung, werden ovale Pflanzschalen angelegt, in die Bäume gesetzt werden.

Die Rede ist von der Gold-Gleditschie. Diese verfügt über eine goldgelbe Laubfärbung, die später hellgrün wird. Die weißen Blüten stehen in kleinen Trauben. Christian Fuß erläutert: „Benötigt wird an dieser Stelle zum einen ein Baum, der für Kübel geeignet ist. Zum anderen brauchen wir einen Baum, der nicht zu sehr in die Höhe wächst, dafür aber eine breite Krone bildet.“

Als Alternative ist die Weißrindige Himalaja-Birke im Gespräch. Neben den riesigen Pflanzschalen an geeigneten Stellen auf der Reuterallee sollen auch einige Bäume auf der Böschung gegenüber dem Kölner Platz gepflanzt werden.

In Ausschüssen des Stadtrats hatte Christian Fuß zudem weitere Vorschläge für die Gestaltung des Tunnelumfelds vorgelegt. Denn was die Tunnelröhren unterhalb und die Straßenbahn oberhalb angeht, stand bereits seit langem alles fest.

Doch wie die Strecke unter dem Tunnel beleuchtet werden soll, an welchen Stellen es die Begrünung geben kann, wie die Geländer aussehen – zu diesen und ähnlichen Punkten gab es vor Jahren zwar bereits einen Ideenwettbewerb, aber noch keine konkreten Festlegungen. Vielmehr waren zum Beispiel für den Bodenbelag nachträglich noch Wünsche aus dem Stadtrat eingearbeitet worden.

„Wir würden einen grauen aufgerauten Granit bevorzugen“, sagte Christian Fuß so im Bauausschuss. Ein wenig ähnelt der der „Magdeburger Platte“, wie sie seit vielen Jahren an anderen Stellen der Stadt verbaut wird. Das Material würde – so der Stadtrat denn grünes Licht gibt – aus Portugal nach Magdeburg geliefert werden.

Farblich markiert werden soll der Radweg auf der Ebene von Straßenbahn und Fußgängern, der zwischen Damaschkeplatz und Brandenburger Straße für beide Richtungen auf der linken Seite verlaufen soll. „Diese Wegeführung ist in der Planung so festgelegt worden. Und aus fachlicher Sicht ist diese Festlegung auch sinnvoll.“ Dann nämlich überschneiden sich die Wege der Radfahrer, die auf dem Weg in die Innenstadt sind, nicht mit denen der Fußgänger, die zwischen der Ernst-Reuter-Allee und den Treppenhäusern zu den Bahnsteigen des Hauptbahnhofs unterwegs sind.

„Bei der Beleuchtung setzen wir unter den Brücken auf rechteckige LED-Module, die aneinandergesetzt zu Lichtbändern werden“, erläutert Christian Fuß. Dank der LED-Technik werde es möglich sein, das Licht je nach Bedarf sogar in der Helligkeit und in der Farbigkeit einzustellen. Ursprünglich waren ähnliche Konstruktionen geplant gewesen, wie sie bereits in den Treppenhäusern zu den Bahnsteigen installiert worden sind.

Dass man sich erst jetzt auf die Beleuchtung festlegen möchte, hat übrigens einen guten Grund: Seit einigen Jahren entwickelt sich die Beleuchtungstechnik rasant. Um von den neuesten Entwicklungen und auch den sinkenden Preisen zu profitieren, hatte man sich nicht per Ausschreibung und Vertrag endgültig auf ein Modell festlegen wollen.

Auf der Baustelle selbst ist derweil der Ingenieurbau für die kleine Straßenbahnbrücke über der Zufahrt zum City Carré abgeschlossen. Nach der Abdichtung geht es hier an den Gleisbau und die Anbindung an die Gleise auf dem Willy-Brandt-Platz. „Anspruchsvoller ist dann noch der Bau des Gleisdreiecks auf der Ernst-Reuter-Allee mit der Einmündung der Strecke zum Willy-Brandt-Platz“, sagt Fuß. Zuvor muss in diesem Bereich noch ein Stück Tunneldecke gebaut werden.

Auf der Baustelle geht derweil derzeit der Leitungsbau auf der nördlichen Tunneldecke weiter. Die Bauleute arbeiten sich dabei zunächst vom Kölner in Richtung Damaschkeplatz voran. Wie bereits auf der Südseite vor Freigabe des Wegs werden die Leitungen einbetoniert, sobald alle verlegt sind. Anschließend erfolgt der Straßenaufbau.

Gebaut wurde in den vergangenen Tagen eine neue Stützwand zwischen dem Bahngelände und dem Grundstück auf der Innenstadtseite. Am Damaschkeplatz haben sich die Bauarbeiter in dieser Woche weiterhin der künftigen Tunnelausfahrt gewidmet. In Trögen, in denen die Autos aus dem Tunnel aufwärts ans Tageslicht rollen, wurde die sogenannte Sauberkeitsschicht gebaut – zuletzt für die künftige Auf- und Abfahrt des Magdeburger Rings. Eine Sauberkeitsschicht besteht aus Beton. Sie schafft den Untergrund, auf der die Bewehrung aus Stahl für die tragende Stahlbetonschicht montiert wird.

Weitere Beiträge von der Tunnelbaustelle gibt es in einem Dossier.