Bauen und Verkehr Cracauer Wasserfallbrücke in Magdeburg nach Sanierung wieder voll nutzbar
Die umfassende Instandsetzung der Cracauer Wasserfallbrücke in Magdeburg ist abgeschlossen. Ab 2025 stehen aber noch weitere Arbeiten an, um die Brücke für die Zukunft fit zu machen.
Magdeburg - Zwei Brücken sind am Freitag in Magdeburg nach umfassenden Sanierungsarbeiten offiziell für den Verkehr freigegeben worden.
Während die Wiedereröffnung der Neuen Strombrücke mit Festakt und historischen Straßenbahnfahrten zelebriert wurde, gab es für die Geh- und Radwegbrücke am Cracauer Wasserfall „nur“ eine Pressemittelung aus der Stadtverwaltung.
Die darin verkündete Fertigstellung der Wasserfallbrücke ist für die Anwohner Ostelbien aber ebenso von großer Bedeutung. Seit 1997 ebnet sie eine Passage über die Alte Elbe zwischen Cracau und Stadtpark Rotehorn. Dank der erfolgten Ertüchtigung wird sie das auch in den kommenden Jahren leisten können.
Abnahme am 20. Dezember
Im Frühjahr hatten die Sanierungsarbeiten begonnen. In sechs Bauabschnitten wurde der gesamte Gehwegbohlenbelag einschließlich der darunterliegenden Längsbohlen getauscht. Das war nötig, weil holzzerstörende Nassfäulepilze an den alten Bohlen nagten. Ohne den Ersatz hätte eine Sperrung gedroht.
Verwendet wurde wieder Douglasienholz. Das entspricht einem Eins-zu-Eins-Austausch. Darüber hinaus umfasste die Instandsetzung das Aufbringen eines neuen Korrosionsschutzes an den Stahl-Querträgern, Holzinjektionen an den Holz-Hauptträgern und die Montage einer neuen Wetterschutzschalung sowie Beleuchtungsanlage.
Ende November sei der letzte Bauabschnitt abgeschlossen worden, heißt es aus dem Rathaus. Danach seien bis Mitte Dezember alle Gerüste zurückgebaut worden.
Am 20. Dezember sei dann die Abnahme mit der Baufirma erfolgt. Der Abschluss der Bauarbeiten in diesem Jahr sei deshalb wichtig, weil damit das Fördermittelkriterium des Bundes erfüllt werden konnte.
Erhebliches Kostenplus
Rund 3,6 Millionen Euro hat die Sanierung der Wasserfallbrücke insgesamt gekostet. Zweimal musste der Preis nach oben korrigiert werden.
Eine erste Kostenkalkulation aus Mitte 2021 hatte eine Summe von 2,365 Millionen aufgerufen. Noch vor dem eigentlichen Baustart wuchsen die Kosten bereits auf gut 3 Millionen Euro an. Als Grund wurden die massiven Preissteigerungen auf dem Bau genannt.
Aber das reichte noch immer nicht. Im Herbst wurden weitere Mehrkosten in Höhe von 600.000 Euro angezeigt. Als Preistreiber wurde zum einen auf erhöhte Verkehrssicherheitsmaßnahmen verwiesen. Bis auf wenige Vollsperrungen wurde sichergestellt, dass die Brücke trotz laufender Arbeiten passierbar bleibt.
Weitere Mehrkosten und Nachträge gingen auf Anpassungen und Beschleunigungen beim Bauablauf zurück. Unter anderem sei es lange zu kalt für die Holzinjektionen (15 Grad) gewesen.
Außerdem mussten die Gerüstabschnitte erweitert werden. Aus Naturschutzgründen - die Brücke liegt im FFH-Gebiet - durfte nur mit einem hängenden Spezialgerüst gearbeitet werden.
Standgerüste waren nicht erlaubt. Außerdem wurden im Bauablauf größere Schäden am Hauptträger aus Brettschichtholz erkannt und behoben. Hinzu kamen noch ungeplante Arbeiten zur Sicherung von Frostschäden an den Stahl-Querträgern.
Zur Finanzierung gibt es Städtebaufördermittel von Bund und Land. Mit Blick auf das jüngste Preisplus wird auf eine Anhebung spekuliert. Schlussendlich müsste die Stadt dann noch rund 367.000 Euro aus eigener Tasche zahlen.
Grillwiese wird neu angesät
Mit der Bauabnahme liege die Unterhaltung der Wasserfallbrücke sowie die Verkehrssicherungspflicht nun wieder bei der Landeshauptstadt Magdeburg.
Die Grillwiese auf der Stadtparkseite, die während der Brückensanierung als Baustelleneinrichtungsfläche genutzt wurde, soll nach erfolgreicher Ansaat im Frühjahr 2024 an den Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe zurückgegeben.
Unterdessen ist die jetzt abgeschlossenen Erneuerung des Überbaus der Wasserfallbrücke nur der erste Schritt, um die Elbpassage für die Zukunft fit zu machen.
So sind ab 2025 noch Instandsetzungsarbeiten an den Stahlbeton-Unterbauten, den Elastomerlagern sowie am Pylon geplant. Mit der Runderneuerung soll die Brücke weitere 15 Jahre nutzbar bleiben.