Pyro-Games Daumen hoch für das Duell der Feuerwerker
Silvester ist dagegen nur ein laues Lüftchen: Wer echte Feuerwerkskunst
erleben möchte, der sollte bei den Pyro Games in den Nachthimmel
schauen. Tausende Besucher taten dies am Sonnabend im Elbauenpark - und
waren weithin begeistert.
Magdeburg l Riesige, goldfarbene Pinselstriche hoch oben am schwarzen Nachthimmel. Sich kreuzend-aufsteigende Silber-Raketen, farbenfroh explodierende Riesenblüten, dies alles gepaart mit Feuer, Laserlicht, Knall und Rauch. Was sich am späten Sonnabendabend im - oder genauer gesagt - über dem Elbauenpark abspielte, verdient durchaus das Prädikat "gigantisch". Kein Vergleich mit den schon inflationär und allwöchentlich zu sehenden Feuerwerken über der Stadt. Bei den Pyro Games, übrigens eine Magdeburger Erfindung, lernen selbst passionierte Privat-Feuerwerker noch das Staunen. Dazu kommt: Es gibt in jedem Jahr neue Choreografien.
Die Feuerwerks-"Sinfonien" aus Pyrotechnik und synchron hinterlegter Musik werden von den Profi-Pyromanen für jede Saison neu geschrieben. "Nur mit dem Unterschied, dass es bei uns keine Generalprobe wie bei einem Orchester gibt. Was unsere Feuerwerker am Computer entwerfen, muss dann in der Praxis auf Anhieb funktionieren", erzählt Sandra Schoening vom Magdeburger Veranstalter A&O Pyrogrames GmbH, der die "himmlischen Feuerspiele" bis Ende Oktober in insgesamt 14 deutsche Städte (u. a. Rostock, Bochum, Erfurt, Mannheim, Dresden) trägt. An Bord sind mehrere Teams professioneller Feuerwerker mit viel Erfahrung, darunter "Bombenschmidt" (Mark Schmidt), der Liebling des Magdeburger Publikums.
Was Bombenschmidt und die anderen Teams effektreich abliefern, zieht Schaulustige seit Jahren an. Auch am Sonnabend beim "Heimspiel" im Magdeburger Elbauenpark, wo zum Glück auch das Wetter göttlich mitspielte. Auf der weitläufigen Wiese des Großen Angers hatten es sich Hunderte Besucher auf mitgebrachten Decken gemütlich gemacht. Tausende Gäste füllten zudem die aufgestellten Stuhlreihen und verfolgten von ihrem Platz aus das farbenfrohe Himmelsspektakel vor der Kulisse des Elbauenparks.
Die vier beteiligten Teams zogen zunächst per Los ihre Startnummern. Mit Einbruch der Dunkelheit hieß es dann: "Feuer frei!" für Jürgen Matkowitz, der eine Mischung aus Pyrotechnik, Feuer- und Laserlichtshow bot; für Bombenschmidt, der erneut auf eine dramaturgische Steigerung seiner Show setzte; sowie für die Teams von Matthias Hörr und Benjamin und Wilhelm Hoop, die ebenfalls mit tollen Farben und Effekten überraschten. Die Raketen schossen bis zu 150 Meter in die Höhe. Keine leichte Wahl, die die Gäste per Telefonabstimmung letztlich zu treffen hatte. Am Ende machte "Bombenschmidt" wieder das Rennen und trug kurz vor Mitternacht den großen Pokal freudestrahlend von der Bühne.
Die Pyro Games wird es auch 2016 und 2017 im Elbauenpark geben, sagte gestern Sandra Schoening. Der Park biete sehr viel Raum und sei damit bestens geeignet für das Duell der Feuerwerker, das in der Vergangenheit auch schon im Stadtpark oder an den Rennwiesen ausgetragen wurde.