Kunst und Kultur Diese Elbbrücke in Magdeburg wird zur urbanen Galerie
Die Künstler Christoph Ackermann und Michael Braune erschaffen dieser Tage ein großes Wandbild am Widerlager einer Elbbrücke in Magdeburg. Künftig können noch weitere Flächen am Fluss gestaltet werden.
Magdeburg - Kunst kann mehr sein als Ölgemälde oder Marmorskulptur. Sie muss auch nicht unbedingt in klassischen Galerien oder Museen ausgestellt werden.
Beides beweist ein neues Großkunstwerk, das in diesen Tagen am westlichen Widerlager der Friedensbrücke auf dem Werder entsteht. Es ist eine Gemeinschaftsarbeit des Magdeburger Künstlers Christoph Ackermann mit Michael Braune aus Stendal.
Beide sind im Bereich der urbanen Kunst (Urban Art) unterwegs – allerdings mit verschiedenen Formensprachen. Hier am Ufer der Alten Elbe kommen ihre Stile zusammen.
Auf der Hälfte von Michael Braune gelangen Buchstaben wie „P“ oder „A“ zu einer neuen Figürlichkeit. Sie mutieren zum Radfahrer inklusive Rennrad. Passend zum Thema soll noch ein Schriftzug aufgebracht werden. Der Tenor: „Giro de Magdeburgo“.
Auf der Hälfte von Christoph Ackermann wird die Darstellung abstrakter. Er bringt verschiedenfarbige geometrische Formen mit Sprühdose und Pinsel an die Wand. Wer möchte, kann darin eine Dekonstruktion des Radsportmotivs erkennen. Verbindend wirkt die geteilte Farbauswahl.
Seit Anfang der Woche sind die beiden Künstler an der Friedensbrücke aktiv. An diesem Mittwoch oder Donnerstag soll das Kunstwerk fertig werden.
Die Gestaltung des Brückenwiderlagers ist Teil des Projektes „Elb.Galerie“, das vom Q.Hof Kunstverein aus Buckau initiiert wurde. Christoph Ackermann ist Vorsitzender des Vereins. „Es geht darum eine Galerie für urbane Kunst im öffentlichen Raum zu schaffen.“
Im Laufe dieses Jahres sollen noch die drei übrigen Widerlager der Friedensbrücke östlich und westlich der Alten Elbe mit neuen Kunstwerken übermalt werden. Regionale sowie überregionale Künstler sollen dazu eingeladen werden – im Solo oder in kreativer Zusammenarbeit.
Die Motive bleiben dann nicht dauerhaft, sondern wechseln regelmäßig. Ein- bis zweimal im Jahr sollen Künstler frische Werke an die Flächen bringen.
Kunst für alle erlebbar
Von 2009 bis 2014 war diese Form der legalen Grafitti-Gestaltung an Ort und Stelle schon einmal erfolgt. Ein Jahrzehnt später wird dies neu aufgelegt. Dazu gibt es eine Förderung vom Kulturbüro Magdeburg.
Der Standort am Elberadweg verspricht einen touristischen Mehrwert. Entsprechend soll die „Elb.Galerie“ für die Bewerbung des Elberadtourismus in Magdeburg aufgenommen werden.
Im Rahmen der „Elb.Galerie“ können künftig noch weitere Flächen in der Nähe des Flusses mit Kunstwerken aufgewertet werden. In diesem Sommer soll eine Außenwand der Kegelanlage in der Lingnerstraße auf dem Werder bemalt werden.
Erklärtes Ziel ist es, das Stadtbild mit solch ausdrucksstarken Kunstwerken zu bereichern, so Ackermann. Diese können dann zudem als Begegnungspunkt wirken und Gemeinschaft stiften.
Kunst wird somit für Menschen allen Alters kostenlos erlebbar. Nebenher schafft die künstlerische Gestaltung der Wandflächen auch eine Prävention gegen illegale Schmierereien.