Freizeit Eindrucksvoll: Magdeburg feiert den Barock
In Magdeburg ist für den 22.6.24 ein Telemann-Sommerfest geplant. Die Besucher können in die Welt des Komponisten eintauchen und sich der Freundschaft widmen.
Magdeburg. - Ein bisschen aus der Mode gekommen war der Barockkomponist Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767) im 19. Jahrhundert schon: Als flach und einfallslos wurde seine Musik gescholten. Doch diese Einschätzung hat seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts einen fundamentalen Wandel erfahren. Telemann ist heute anerkannt für seine innovative Nutzung von Instrumenten und musikalischen Formen. Er experimentierte mit verschiedenen nationalen Stilen und trug zur Entwicklung der konzertanten Stilistik bei. Er setzte sich für die Verbreitung und Popularisierung der Musik ein und gründete musikalische Zeitschriften. Gerade in Telemanns-Heimatstadt ist das zu spüren.
Was Magdeburg bietet
Da gibt es nicht nur die Telemannstraße und ein Telemann-Denkmal. Die städtische Musikschule trägt seinen Namen, es gibt Telemann-Festtage, einen Telemann-Wettbewerb und einen Telemann-Preis. Diesen Sonnabend nun also: das Telemann-Sommerfest.
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Das Charmante an diesem Angebot im Klosterbergegarten und im angrenzenden Gesellschaftshaus in der Schönebecker Straße 129: Neben den Werken des Komponisten und seiner Zeitgenossen gibt es allerlei Heiteres und Unterhaltsames, das es den Besuchern ermöglicht, in die Epoche des Barock einzutauchen. Das Fest, das in diesem Jahr zum dritten Mal stattfindet, widmet sich dem Thema „Freundschaft“.
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Freundschaft war zwar im 18. Jahrhundert kein neues Thema, denn schon Cicero hat sie als die „vollkommene Übereinstimmung mit allen göttlichen und menschlichen Dingen“ gerühmt. Dennoch gewann sie zu Telemanns Lebzeiten im Jahrhundert der großen sozialen Umbrüche erneut an Bedeutung. Ein spannendes Thema also, die Freundschaften der größten Komponisten dieser Zeit beispielsweise in einer musikalischen Lesung unter die Lupe zu nehmen.
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Denn Telemann, Händel und Bach waren sich zeitlebens freundschaftlich verbunden. Freundschaften und Netzwerke trugen zur weiten Verbreitung der Musik Telemanns bei. Und auch wenn die Komponisten einander nicht persönlich treffen konnten, schrieben sie sich Briefe. Ihre gegenseitige Wertschätzung zeigt sich darin, dass sie die Werke der anderen studierten und sogar deren musikalische Ideen in ihren eigenen Kompositionen übernahmen.
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Etwas selber tun
Auch unter den Mitmachangeboten findet sich das Thema wieder: Dem Lieblingsmenschen sagen, wie sehr man ihn schätzt – im Barock waren Freundschaftsbriefe en vogue. Im Schreibworkshop mit Cath können Interessierte ihre Worte handschriftlich und kreativ auf Aquarell-Papier bringen.
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Übrigens: Der Eintritt zum Telemann-Sommerfest ist frei. Die Künstler freuen sich über Spenden. Veranstaltet wird das Telemann-Sommerfest vom Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung der Landeshauptstadt Magdeburg.